the postdictionary as a living experience: food culture experiments

Eveline Wandl-Vogt (AT), Kim Albrecht (US/DE), Vlad Atanisiu (CH), Matthew Battles (US), Katja Berger (AT) Penesta Dika (AT), Nikhil Krishna Dharmaraj (US), Amelie Dorn (AT), Keith Hartwig (US), Sarah Newman (US), Enric Senabre Hidalgo (ES), Barbara Piringer (AT), Jose Luis Preza Diaz (AT), Thomas Palfinger (AT), Tuuli Maria Utriainen (CH),  in collaboration with Community Cooking (AT), Sprungbrett (AT), Topothek (AT) and Wiener Tafel (AT)

Exploration space @ ACDH-ÖAW konzentriert sich auf Experimente und offene Innovation. Basierend auf dem flüssigen, partizipativen Konzept des Post-Wörterbuchs werden verschiedene sowohl digitale als auch virtuelle Interaktionen und Experimente angeboten. KünstlerInnen, PraktikerInnen und WissenschaftlerInnen, die nach den Prinzipien des Co-Design arbeiten, nehmen die TeilnehmerInnen mit auf eine gemeinsame Reise in die intimen Dimensionen einer speziellen Ausprägung des europäischen Kulturerbes – der Esskultur – und in die multikulturelle Szene Europas, die dank vielfältiger Erfahrungen alle Sinne berührt.

 

1. FOODPRINT

Credits: Ross Whyte (sound)
Artists: Dan Shay (artist / Glasgow), Slaven Stekovic (University of Graz)

Wir sind, was wir essen, also was essen wir?
Foodprint als Summe der Einflüsse, die Lebensmittel auf Menschen und Menschen auf Nahrung und Umwelt haben, ist ein kontinuierlicher Prozess. Indem wir den Nahrungsmitteldruck eines Zuschauers in Zeit und Raum erfassen, schärfen wir das Bewusstsein für verschiedene Aspekte, die in den alltäglichen Prozess des Konsums verschiedener Nahrungsmittel integriert sind. Raum zum Nachdenken schaffen: Ist das Lebensmittel nur eine Summe seiner Inhaltsstoffe oder enthält es immaterielle Bestandteile, die es wert sind, berücksichtigt zu werden?

Diese Arbeit ist die erste in der Reihe, die die transformativen Kräfte der Nahrungsmittel- und Mahlzeitengenese herausfordert. Sie untersucht das Zusammenspiel von Verbrauchern und Lebensmitteln mit Licht/Schatten und Ton/Stille als Vertreter dieser untrennbaren Beziehung.

Wir sind, was wir essen und was wir essen, sind wir.

 

 

2. INVASIVE SPIRITS: NATURE, FOOD, AND SENSORY EXPERIENCE IN THE CITY WILD

Credits: U.S. Embassy Vienna; Austrian Academy of Sciences, Austrian Centre for Digital Humanities (ACDH), exploration space; metaLAB (at) Harvard, Berkman Klein Center for Internet and Society
Artists: metaLAB (at) Harvard, Berkman Klein Center for Internet and Society, Matthew Battles (US), Keith Hartwig (US)

HEFE ist keine bloße „Zutat“, sondern eine Welt vitaler Organismen, Partner der Menschen seit Anbeginn der Zivilisation. Für die Ars Electronica bieten wir „sensorische Geschenke“ in Form von mehreren Fläschchen mit hefegehaltigen Materialien an: Sauerteig, Würze, Essiggurken und Materialien aus der ganzen Welt (Abfälle, Müll, Abfälle oder Schnittgut von Pflanzen, die in der Stadt wachsen). Die Teilnehmer werden uns sagen, was diese Aromen für sie bedeuten; wir werden sie zusammen mit den wissenschaftlichen Namen der Hefe und ihrer DNA visualisieren.

 

 

3. DISTINCTION MACHINE: LIMITS OF OUR DIGITAL REALM

Credits: U.S. Embassy Vienna; Austrian Academy of Sciences, Austrian Centre for Digital Humanities (ACDH), exploration space; metaLAB (at) Harvard, Berkman Klein Center for Internet and Society
Artists: metaLAB (at) Harvard, Berkman Klein Center for Internet and Society, Kim Albrecht

Inmitten des Erforschens und Verstehens des Cyberspace ist es faszinierend, nach den Grenzen des Rechnens selbst zu fragen. Ludwig Wittgenstein sagte, dass die Grenzen unserer Sprache die Grenzen unserer Welt definieren.

Was schränkt die Sprache der Berechnung ein? Und wie definiert es unser Weltbild?

Dieser Satz von Experimenten fordert den Computer auf, eine einfache Aufgabe auszuführen, indem er zwei verschiedenfarbige Rechtecke an der gleichen Position in einem dreidimensionalen Raum platziert. Da keiner der beiden vor dem anderen steht, steht die Maschine vor dem Problem, welche Farbe sie zeigen soll. Die Entscheidung für eine Farbe und gegen die andere erfolgt auf der niedrigsten Berechnungsebene, in der Strom durch die Siliziumschaltungen fließt. Der Computer repräsentiert das eine oder andere, aber nie ein Dazwischen. Die Unbestimmtheit unserer Welt, die Zwiespältigkeit ist nichts, was man berechnen könnte. Diese Gewissheit im Ungewissen scheint auf jeder Ebene der Vermittlung zwischen uns und dem Computer durch.

 

 

4. MORAL LABYRINTH

Credits: U.S. Embassy Vienna; Austrian Academy of Sciences, Austrian Centre for Digital Humanities (ACDH), exploration space; metaLAB (at) Harvard, Berkman Klein Center for Internet and Society
Artists: metaLAB (at) Harvard, Berkman Klein Center for Internet and Society; Sarah Newman; Nikhil Dharmaraj

Moral Labyrinth ist eine Kunstinstallation in Form eines physischen Lauflabyrinths und einer interaktiven Website, die sich mit dem Value Alignment Problem der künstlichen Intelligenz auseinandersetzt. Das Value Alignment Problem ist die Herausforderung, sicherzustellen, dass die Ziele, die entweder in KI-Systeme eingebettet sind oder sekundäre Ziele, die sie später bilden, mit den Werten der Gesellschaft, der sie dienen, in Einklang stehen.

Eine solche Übereinstimmung zwischen Maschine und Mensch ist schwer zu erreichen; es gibt kein Wörterbuch für die vagen und unsicheren Werte, die wir haben. Im Post-Wörterbuch-Bereich sind unsere Konzepte flüssig, während die Maschine das Binäre sucht. Die Antwort liegt in Reflexion und Engagement. Als Schritt zur Auseinandersetzung mit diesem Thema bringt Moral Labyrinth der Öffentlichkeit eine direkte und zugängliche Form des Engagements, bietet die Möglichkeit, über Wertekonflikte zu meditieren und lädt den Betrachter ein, sich neugierig mit drängenden philosophischen Fragen auseinanderzusetzen.