Amygdala ist eine Installation, die das Wesen der Erwartungen und Ängste der Menschen vor künstlicher Intelligenz (KI) und Robotik untersucht. Es reanimiert ein Schlüsselsymbol der kollektiven menschlichen Geschichte – ein uraltes Ritual der Reinigung – durch den Glanz der heutigen technokratischen Gesellschaft.
Ein KI-Roboter in Form eines unheimlich menschenähnlichen Körperteils ist in einem industriellen Serverschrank verbaut. Der gleiche Schrank, der auch in Serverfarmen verwendet wird. Der Roboter mit dem Namen Amygdala verwendet ein scharfes Stahlmesser, um ein großes Stück Haut zu formen. Seine Arbeit ist sorgfältig und endlos. Das einzige Ziel des Roboters ist es, ein animistisches Reinigungsritual zu erlernen, das als „Skin-Cutting“ bekannt ist.
Die Bewegungen des Roboters sind nicht vorprogrammiert, sondern entstehen interaktiv aus bestimmten neuronalen Netzen, den sogenannten „biomimetischen adaptiven Algorithmen“. Diese Algorithmen, die in der humanoiden Roboterentwicklung verwendet und von Donnarumma programmiert wurden, imitieren das sensomotorische System von Säugetieren. So lernt der Roboter durch das Tun; er lehrt sich selbst die kognitive und physische Disziplin, die für die Durchführung des Rituals erforderlich ist.
Credits:
An artwork by Marco Donnarumma in collaboration with Neurobotics Research Laboratory (DE) and Ana Rajcevic Studio (DE/GB).
Concept, research, artistic direction and programming: Marco Donnarumma
Additional programming and research: Prof. Alberto de Campo
Scientific advisor: Prof. Manfred Hild
3D modeling and printing: Christian Schmidts
Exhibit design research: Rosalie Laurin
Photography: Margherita Pevere, William Veder, Marco Donnarumma
Co-production: Retune Festival
Funding: Berlin University of the Arts, Graduiertenschule
Funding: Einstein Stiftung
In kind support: Berlin Center for Advanced Studies in Arts and Sciences
In kind support / Dissemination: Baltan Laboratories