Lässt sich der Tonfall einer Online-Sprachkultur künstlerisch untersuchen und darstellen? Hörstadt widmet sich bei diesem Projekt dem Tonfall bzw. der Gesprächs- und Streitkultur in Online-Foren, und zwar in erster Linie aus einer akustisch-phänomenologischen Sicht. Konkret untersucht werden Hasspostings, die an verschiedene österreichische Journalistinnen und Journalisten geschickt wurden, darunter z. B. an Armin Wolf (ZIB 2/ORF), Hanna Herbst (Vice Magazine), Rainer Nowak (Die Presse) et cetera.
Hasspostings sind in der Regel schriftlich formuliert. Sprachkulturell stehen sie allerdings auch einer oralen (und damit ebenso akustischen) Kultur nahe: nicht nur, weil man sie mit der so genannten Affektsprache in Verbindung bringen kann. Auch Dinge wie Anonymität, Unsichtbarkeit oder räumliche Distanz finden im akustischen Raum einen entsprechenden Ausdruck. Was ebenso zum Ausdruck gebracht werden kann, ist die Unterscheidung von dem, was und wie etwas gesagt wird. Etwa anhand von Parametern des Tonfalls: Aussprache, Klang, Timbre, Lautstärke, Sprachmelodie etc.
Anhand der zur Verfügung gestellten Beispiele von Hasspostings untersucht Anatol Bogendorfer von Hörstadt gemeinsam mit der Schauspielerin und Sprecherin Maria Fliri das Phänomen, wenn Sprache das Medium von Schrift zu Schall wechselt. Umgesetzt in audiovisueller Form.
Credits:
Concept:
Anatol Bogendorfer (AT) / Hörstadt
Producer:
Hörstadt Team (Androsch, Bogendorfer, Knipp, Saftic)
Director:
Anatol Bogendorfer
Cast:
Maria Fliri
Cameraman:
Christian Dietl
Sound Engineer:
Alex Jöchtl
Set Designer:
Tabea Cray
Location:
Quartier
Editor:
Anatol Bogendorfer
Support:
Las Gafas Film, Retro Goldmine Film, Vilo, Quartier