STARTS PRIZE ’18 – Grand Prize – Innovative Collaboration
Das ikonischste Bild des Projekts zeigt Roboter, die autonom eine Stahlbrücke über einen Kanal drucken. Das MX3D Brückenprojekt begann als visionäres Vorhaben, als Traum eines Künstlers. Einige Jahre später hat sich dieser Traum in der 3-D-gedruckten Edelstahlbrücke verfestigt. Die voll funktionsfähige Fußgängerbrücke für das Stadtzentrum von Amsterdam wird 2018 fertiggestellt und kurz darauf an ihrem endgültigen Standort platziert.
Die Brücke wird auch mit einem Sensorsystem ausgestattet, welches unserem Team von datenzentrischen Ingenieuren ermöglicht, Daten über das Strukturverhalten zu generieren und einen digitalen Zwilling zu informieren. Dieser Zwilling wird dazu beitragen, die ursprüngliche Formensprache zu einer wirklich neuen digitalen Ästhetik zu entwickeln.
Die Brücke bietet den ultimativen Beweis, dass wir jetzt große, schöne und intelligent gestaltete Strukturen aus Metall drucken können. Es stellte sich heraus, dass die Visualisierung, wie diese Technologie unsere Zukunft beeinflussen könnte, das fehlende Glied war, da das Projekt leicht WissenschaftlerInnen, Unternehmen und BürgerInnen für diesen gemeinsamen Traum mobilisierte.
Für das Team aus DruckerInnen, MaterialwissenschaftlerInnen, Erasmus-StipendiatInnen, IngenieurInnen und StadtbeamtInnen wurde das Projekt zu einem Spielplatz, auf dem die Einführung solcher Technologien in einer städtischen Umgebung uneingeschränkt möglich ist.
Die von Joris Laarman Lab entworfene Brücke dient als Metapher und verbindet das alte Amsterdam mit einem neuen Zeitalter der Möglichkeiten. Der künstlerische Antrieb des Labors war das Fundament dieses Projekts, das die innovative Zusammenarbeit inspirierte, die für die Realisierung des Vorhabens notwendig war.
Der Rahmen der Brücke besteht aus 8 mm starken Rohren. Im Handlauf, der Teil der Konstruktion ist, verbinden sich regelmäßig zwei 3 mm starke Platten zu einer starken „Waffel“-Struktur. Da die beiden Brückenköpfe nicht perfekt ausgerichtet sind, wölbt sich die Brücke zur anderen Seite hin in S-Form. Die durch diese Form erzeugten Kraftlinien dominieren die Form, sowohl strukturell als auch optisch.
Wie alles begann
Ein Laborexperiment im Jahr 2011 führte schließlich zur Gründung des multidisziplinären Teams MX3D und dessen 3-D-Druckprojekt Bridge. Dieses erste Projekt, MX3D Resin, diente hauptsächlich als Proof of Concept. Es zeigte sich, dass man sich weit über die Grenzen des klassischen Bauvolumens hinauswagen konnte. Das Team hat es ohne die Notwendigkeit einer Stützstruktur geschafft, großformatige Objekte zu drucken. Durch die Mobilisierung des Roboters konnte er nahezu unbegrenzt drucken. Die überwältigende Resonanz auf das Resin Project zeigte einen intensiven und gemeinsamen Wunsch innerhalb der kreativen Tech-Community, sich von diesen Zwängen zu befreien. Joris Laarman Lab und MX3D haben durch die Auflösung dieser mentalen Barriere entscheidend dazu beigetragen, die Entwicklung rund um den großformatigen 3-D-Druck zu beschleunigen.
Das erste MX3D-Stück war eine 2 x 4 x 1,5 Meter große Skulptur von Joris Laarman, der Dragon Bench. Damit wurde bewiesen, dass es nun möglich ist, Metalle in einem bisher undenkbaren Maßstab 3-D zu drucken. Über weitere Anwendungsmöglichkeiten fantasierend, entwickelte MX3D ein Konzept für die Brückenkonstruktion.
Credits:
This project is a collaboration by MX3D and Joris Laarman Lab.
Robotic 3D-printing, concept, innovative collaborations, execution: MX3D
Design, concept and bridge design: Joris Laarman Lab
MX3D Team, current: Gijs van der Velden, Tim Geurtjens, Joris Laarman, Anita Star, Filippo Gilardi, Boyan Mihaylov, Kasper Siderus, Casey Hemingway, Thomas van Glabeke, Jean Francois Moulin, Barney Salsby, Rasmus Frankel, Diane Toxopeus, Cas Nieuwland, Daan Goedkoop, Teun van der Velden.
MX3D Team, previous: Jakob Schmidt, Simon Rudolph, Anne Bekker, Yara Azouni, Paco Bockelmann, Olli Lina, Niek Sanders, Pierre Mostert, Giovanni Lavanna, Jan Pactl, Antoine Crochemore, Leonidas Stravoudakis, Robbin Sio, Ludvig Holmen, Alexandre Francingues, Kristian Petrov, Job van der Ham, Zakaria Alami, Theodoor Koelewijn, Rudolph de Sonnaville, Andrej Mikelj, Daan Colpaert.