Empowerment and self-care: Designing for the female body

Giulia Tomasello (IT), Teresa Almeida (PT)

Unsere Körper verlangen Pflege, wie in täglichen Ritualen wie Putzen, Waschen und Essen sichtbar wird (Hamington 2004); unsere Routine, Gewohnheiten und Verhaltensweisen können unser Leben entweder unterstützen oder verschlechtern. Gleichzeitig gibt es immer noch einen Mangel an Alltagswissen und Missverständnissen über den weiblichen Körper (Braun & Wilkinson 2001). Während der weibliche Körper in der Vergangenheit ein Tabuthema war, hat die Einschränkung der Entwicklungen in der Frauenhygiene im Allgemeinen (Rossmann 2008) eine eigene Bedeutung und hängt von den subjektiven Erfahrungen – wie Menstruation, Schwangerschaft und Menopause – ab, die jede Frau hat. Die Beziehung einer Frau zu ihrem Körper ist vielleicht die direkteste Beziehung, die sie zur Erde selbst hat.

Future Flora richtet sich an Frauen, die die Kontrolle über ihren eigenen Körper als eine neue wertvolle und intime Praxis der Selbstpflege übernehmen und sich an der Kultur und dem Wissen der Wissenschaft beteiligen. Die Anwenderin ist eine Frau, die die Biotechnologie in ihrem Haus nutzen will, wodurch wissenschaftliche Alternativen zur traditionellen Medizin und Probiotika aufgezeigt werden. Mit Future Flora erforscht Tomasello einen weiblichen Ansatz im Kontext von persönlicher Selbstpflege und Körperbewusstsein, indem sie eine intime und delikate Interaktion zwischen der Erfindung und dem weiblichen Körper erzeugt. Die Frauen können Bakterien, die für die Vaginalflora entscheidend sind, selbst zu Hause kultivieren, bevor sie diese als zweite Schicht in ihrem Höschen auftragen.

Future Flora: Celebrating Female Biophilia / Giulia Tomasello (IT), Credit: tom mesic

Bei der Entwicklung von Technologien für die Intimpflege von Frauen untersucht Almeida die Wechselwirkungen zwischen Gesundheit und Wohlbefinden, die die Entwicklung von Körperwissen im Bereich der Intimpflege ermöglichen. Intimpflege wird mit Körperpflege, Körperfunktionen und Körperpflegeprodukten in Verbindung gebracht und ist eine lebenslange Praxis, die genau definierte Eingriffe erfordert – mit oder ohne Unterstützung durch andere. Von Toolkits, die E-Textilien und intime Wearables enthalten, bis hin zu digitaler Technologie, erforscht ihr Werk neue Designkonzepte und Geräte, die sich mit körperlichen Tabus auseinandersetzen. Es bietet Einblicke, wie die Gestaltung der Intimpflege unweigerlich mit weiblichen Ansätzen verknüpft ist, um die unterschiedlichen Eigenschaften und Erfahrungen am und im weiblichen Körper hervorzuheben.

In diesem Kapitel wird diskutiert, wie Design an der Schnittstelle von Wissenschaft und Technik dazu beitragen kann, die Praktiken der Selbstversorgung des weiblichen Körpers zu revolutionieren. Wir verwenden „Citizen Science“ und DIY (Do-It-Yourself) -Ansätze und -Technologie als Werkzeuge zur Förderung der persönlichen und intimen Gesundheit und Pflege sowie Methoden zur Förderung von Bildung und körperlichem Wohlbefinden.

„Crafting Anatomies: The Body as Site in Fashion and Textile Research Practice”

Diese Publikation stellt den menschlichen Körper in den Mittelpunkt einer multidisziplinären Untersuchung und zeigt, wie diese Einheit als Katalysator für Archivforschungen, kreative Dialoge und hybride Fabrikationen durch die Linsen von Mode und Textilien wirkt. Das Buch fragt und erläutert, wie sich unsere Antwort auf das Körperliche im Laufe der Zeit verändert hat und beeinflusst derzeit die Designmethoden und prägt damit die sozio-materielle Praxis. Die Herausgeber und Mitwirkenden haben ein gemeinsames Interesse daran, unsere Anatomie und ihre inneren Schichten in historischen, psychologischen und biologischen Zusammenhängen zu hinterfragen und dieses Wissen kreativ zu nutzen.

Credits:

Nottingham Trent University 
Editors: Katherine Townsend, Rhian Solomon, Amanda Briggs-Goode. 
Bloomsbury Publishing