Kenneth Rinaldo
Autopoiesis ist eine Roboterserie zum Thema Künstliches Leben im Auftrag des Kiasma Museums in Helsinki. Es besteht aus fünfzehn musikalischen Roboterskulpturen, die mit dem Publikum interagieren und ihr Verhalten je nach der Präsenz der Mitspieler wie auch der Kommunikation zwischen den Robotern ändern. Der Begriff "Autopoiesis", wie er von Francisco Varela und Humberto Maturana definiert und weiterentwickelt wurde, bedeutet "Selbstschöpfung" - ein Charakteristikum aller lebenden Systeme. Die Strukturen selbst bestehen aus Cabernet-Sauvignon-Reben, die durch den Zug von Stahldrähten komprimiert werden. Die Gelenke sind eigens aus Polyurethan konstruiert, und das alles wird mit Hilfe von Cyanoacylatkleber und Backsoda zusammengehalten. Die Reben wurden gewählt, um eine zugängliche natürliche Skulptur zu schaffen, die im biologischen Reich des Menschen existiert.
Die Gruppe von Roboterskulpturen kommuniziert untereinander über eine feste Verkabelung und mit Hilfe hörbarer Telefontöne, die für die Gruppe eine musikalische Sprache darstellen. Autopoiesis bricht aus den Standard-Interface- und Wiedergabekonzepten (Maus und Bildschirm) aus und präsentiert eine interaktive, immersive Umgebung, die sich in Echtzeit mit Hilfe des Feedbacks und der Interaktion des Publikums entwickeln kann. Diese Interaktion bezieht den Betrachter ein, der seinerseits die Entwicklung und das Wachstum des Systems beeinflusst, wodurch eine Systementwicklung ebenso entsteht wie eine umfassende skulpturelle Gruppenästhetik.
Autopoiesis verwendet eine Vielzahl einzigartiger Ansätze, um dieses komplexe, in steter Entwicklung begriffene Environment zu schaffen. Intelligente Sensortechnik fühlt die Anwesenheit von Betrachtern / Mitwirkenden und erlaubt der Roboterskulptur, intelligent zu antworten.
Autopoiesis entwickelt kontinuierlich eigene Verhaltensmuster als Reaktion auf die Inputs der Umwelt und der Mitspieler. Dieses Gruppenbewußtsein von Roboterskulpturen stellt ein kybernetisches Ballett aus Erfahrung dar, wobei die Computer/Maschinen und die Teilnehmer einen gemeinsamen großen Tanz aus gegenseitigem Fühlen und Reagieren tanzen.
Besonderer Dank gilt:
Amy Youngs, Dan Shellenbarger, Jesse Hemminger, Jenny Macy, Chris Gose, John Morrow , The Department of Art, und The Kiasma Museum of Contemporary Art für ihrer Unterstützung und finanzielle Hilfe bei der Realisierung dieses Projekts.
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