EVL: Alive on the Grid english | deutsch
Dan Sandin

Vernetzung, Ton und Interaktion sind die Hauptelemente in Dan Sandins EVL: Alive on the Grid, einer Sammlung virtueller Kunstwelten, in denen lokale und remote Teilnehmer in gemeinsamen virtuellen Räumen interagieren können.

BenutzerInnen dieses einzigartigen Mediums können im Grid - einem weltumspannenden Zusammenschluss von Netzwerken, Computern und VR-Displays -"virtuell" miteinander und den in allen Arbeiten enthaltenen Modellen interagieren. Im CAVE - einer theaterartigen VR-Arena mit vier Wänden - tragen die Benutzer leichte Kopf- und Handtracker und betreten die visualisierten Welten durch ein virtuelles Atrium, wo sie auf User aus ganz Europa und den Vereinigten Staaten treffen.

Mittels ihres virtuellen Stellvertreters oder Avatars können die User in Echtzeit navigieren und mit anderen interagieren. Der durch ein fotorealistisches 3D-Gesicht identifizierbare Avatar eines jeden Besuchers kann die von ihm besuchten virtuellen Welten miterschaffen und verändern und hinterlässt dabei einen für die anderen sichtbaren "Geist" seiner selbst. Alle Welten sind dauerhaft, d. h. sie wachsen auch dann weiter und sammeln Informationen von remoten Teilnehmern, wenn die Festivalbenutzer die Umgebung verlassen haben.

Alle Arbeiten für den CAVE wurden mit Ygdrasil (YG) erstellt, einem vom EVL-Dissertanten Dave Pape entwickelten Autorensystem für vernetzte VR-Umgebungen. Ygdrasil bietet einen gemeinsamen Landschaftgenerator, um verteilte Elemente und BenutzerInnen automatisch miteinander zu verbinden. Höhere Script-Programmierung und Plug-ins werden zum Erstellen von Umgebungen aus bestehenden Bausteinen eingesetzt. Es ist ein erweiterbares System auf der Basis des EVL-Programms CAVERNsoft und der kommerziellen Software OpenGL Performer, das unter http://www.evl.uic.edu/pape/yg erhältlich ist.

Dan Sandin, Co-Direktor des Electronic Visualization Laboratory (EVL) an der University of Illinois, Chicago, war Miterfinder des CAVE im Jahr 1991 und brachte diesen 1996 an das Ars Electronica Center. Seither hat sich EVL auf die Entwicklung und Umsetzung von vernetzter Virtual Reality konzentriert - VR-Welten, die von Menschen an den verschiedensten Orten in Echtzeit erlebt und verändert werden können. Sandin ist der Kurator dieser vernetzten virtuellen Umgebungen, die von Studenten und Absolventen des EVL und den folgenden teilnehmenden Institutionen geschaffen wurden:

Electronic Visualization Laboratory, University of Illinois, Chicago
Interactive Institute - Tools for Creativity Studio, Umea, Schweden
Center for Computational Research und Department of Media Study, State University of New York (SUNY), Buffalo
H.R. Hope School of Fine Arts, University Information Technology Services, Advanced Visualization Laboratory, Indiana University
C3 Center for Culture & Communication Foundation, Budapest, Ungarn
V2 Lab/V2 Organization Institute for the Unstable Media, Rotterdam, in Zusammenarbeit mit Technische Universiteit Eindhoven (TU/e) und Stichting Academisch Rekencentrum Amsterdam (SARA), Niederlande