./logicaland ist ein kollektives Simulationsspiel auf der Basis eines
globalen Weltmodells der siebziger- Jahre, das außerhalb seines
ursprünglichen Kontextes für ein partizipatives Online-Spiel
adaptiert wurde. In Spielrunden zu 22 Stunden können, ausgehend von
realen Startwerten aus dem Jahr 2000, Finanzund Resourcenverteilungen
von 185 Staaten in einem interdependenten Welt-System manipuliert werden.
Die Parameteränderungen der Teilnehmer werden zu Stimmabgaben
und fließen serverseitig gemittelt wieder in die Simulation ein.
./logicaland ist eine Multi-User-Platform, ein Gesellschafts-Spiel,
ein Spiel von sozialen Kräften, die miteinander oder gegeneinander
arbeiten, in dem eine vernetzte Community Visionen
entwickeln, kollektiv Strategien verfolgen und Weltbilder (um)gestalten
kann ein Spiel
ohne Gewinner und Verlierer und ohne vorgegebene Ziele.
Tatsache ist aber auch, dass die sozialen, politischen und ökonomischen
Vorraussetzungen
94 Prozent der Weltbevölkerung von vornherein vom Spiel ausschließen,
dass es de facto kein Netz gibt, wenn man nicht daran angeschlossen
ist .
./logicaland ist folglich als Experiment innerhalb der im Wesentlichen
westlich
dominierten Internet-Bevölkerung determiniert.
Die Reflexion über die Grenzen
der Demokratisierung durch die digitale Vernetzung, über
die herrschenden Machtstrukturen
und die ungleichen Möglichkeiten politischer Teilnahme und Mitsprache
ist ein zentrales Thema von ./logicaland.
./logicaland versteht sich als Statement im Kontext der Globalisierung,
als Prototyp eines potenziellen Tools einer neuen kognitiven Aufklärung
und als Diskussionsgrundlage
für eine diszplinübergreifende Auseinandersetzung mit (alternativen)
Welt-
Entwürfen, Welt-Bildern, digitaler Kultur und demokratischer Partizipation.
Es ist ein
Versuch zur Visualisierung unserer Welt und deren ineinandergreifender
Mechanismen,
mit der Absicht, das Bewusstsein für komplexe global-ökonomische
Zusammenhänge
zu erweitern, die Sensibilisierung für gesellschaftliche und politischen
Abhängigkeiten
zu fördern, vor allem aber: die Wahrnehmung der eigenen individuellen
Verstrickungen
und Möglichkeiten im Netz des sozialen Systems zu schärfen.
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