In Community Interpreting erzählen sich zwei Gehörlose, eine
Frau und ein Mann, Witze
in Gebärdensprache Gebärdensprachwitze. Das sind Witze,
die spezifisch auf Bild-,
Raum- und Bewegungselemente aufbauen, kein unmittelbares lautsprachliches
Pendant
haben und sich deshalb nicht wirklich übersetzen lassen. Die Gebärdensprache
ist
anders als die Lautsprache nichtlinear aufgebaut. Inhalte, bestehend
sowohl aus ikonografischen wie arbiträren Anteilen, werden als
Bewegung und im Raum dargestellt.
Der Titel Community Interpreting, der Translationswissenschaft entliehen,
verweist auf
die nicht hintergehbaren kontextsensitiven Aspekte des Dolmetschens/Übersetzens.
Das aufgenommene Witz-Gespräch wurde mit sechs Kameras entlang der
drei Raumachsen
(x, y, z) simultan gefilmt. In den Projektionen bzw. Monitoren werden
entweder
parallel oder nacheinander verschiedene erzählte Witze dargestellt,
wobei jeweils ein
Witz von Alexej und einer von Gitta Svetlof-Palecek gebärdet wird.
Zu sehen ist die
Arbeit auf sechs zu einer Videofläche angeordneten Videoprojektionen
bzw. Monitoren.
Hier sind jeweils die Frontal-, Seiten- und Obersicht beider Personen
gleichzeitig
zu sehen. Auf den Videomonitoren oder Projektoren sind synchron die verschiedenen
erzählten Witze in unterschiedlichen Raumansichten zu sehen, wobei
die jeweiligen
Raumansichten wie zufällig in die umliegenden Projektionen/Monitore
wechseln. In
der Folge dynamisieren sich die Ansichten innerhalb der Screens und wechseln
untereinander
die Positionen, sodass sich alle kombinatorisch möglichen räumlichen
Konstellationen
ergeben.
Der Betrachter wird versuchen, dem Gebärdeten Bedeutung abzuringen,
und bemerkt
wahrscheinlich, dass sich die beiden Protagonisten Witze, zumindest etwas
Lustiges
erzählen. Diese sind in ihrer Interaktion derart affirmativ, dass
sie den Betrachter in
ihren Bann zu ziehen vermögen, obwohl wir Hörende nichts verstehen.
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