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UNPLUGGED: Buckminster Fuller: Re-Mapping Our Mental Model of the World

Richard Buckminster Fullers Dymaxion-Karte erlaubt es, unser aus dem 16. Jahrhundert stammendes mentales Modell der Welt durch eine Sichtweise zu ersetzen, die für das 21. Jahrhundert dienlich ist und für die Diskussion der verschiedenen Aspekte, auf dieser Welt UNPLUGGED zu sein.

Ein Update vonAndreas Hirsch

Selbst ohne jemals von der Dymaxion-Karte gehört zu haben, bringt einen ein kurzer Blick auf das Visual zum Thema der Ars Electronica 2002 – UNPLUGGED in direkten Kontakt mit den Auswirkungen dieses revolutionären Konzeptes. Was auf den ersten Blick als bloße Lösung für die Defizite herkömmlicher Kartenprojektion in der zweidimensionalen Darstellung der Erde erscheinen mag, ist de facto die Einführung einer radikal neuen Sicht auf die Erde, wie wir sie kennen. Der praktische Philosoph Richard Buckminster Fuller hat die sogenannte Dymaxion-Karte (für: dynamisch + Maximum + Spannung) erfunden, um mit ihr die Mercator-Projektion zu ersetzen, die Jahrhunderte lang genutzt wurde und noch immer als Modell zur Beschreibung der Welt in Gebrauch steht. Bereits in den Dreißigerjahren des vorigen Jahrhunderts erkannte Fuller im Zuge seiner Analysen der Ressourcenverteilung auf der Erde die Notwendigkeit, die Weltsicht des 16. Jahrhunderts durch eine des 20. Jahrhunderts zu ersetzen. Der zweite Weltkrieg, weltumspannender Luftverkehr und das Verständnis des „Raumschiffes Erde' – jener Begriff, für den Fuller wahrscheinlich am bekanntesten ist – führten zur vollen Entwicklung der Dymaxion Karte, die durch wechselnde Kombinationen ihrer 14 Segmente eine Beschreibung der Welt von den verschiedensten Gesichtspunkten aus erlaubt: Fuller analysierte damals etwa die Blickwinkel des US-Imperialismus, von Hitlers Drittem Reich und der japanischen Reichsvisionen.

In Zeiten der Globalisierung und in einer Welt, in der die Konzepte von Nähe und Ferne relativer denn je sind, erhält dieses Modell neue und gesteigerte Bedeutung. Die Diskussion über Globalisierung und deren Kritik verlangen nach einer Methode, um unser mentales Modell der Welt, das auf die Zeit der Conquistadores zurückgeht, in einer Weise neu zu gestalten, die den Anforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht werden kann. Die persönliche Erfahrung, mit der Dymaxion-Karte selbst zu experimentieren, kann durch reine Lektüre darüber nicht ersetzt werden. Richard Buckminster Fuller war Erfinder, Architekt, Ingenieur, Mathematiker, Dichter und Kosmologe, vor allem aber sah er sich als „praktischer Philosoph', der seine Ideen durch – von ihm „Artefakte' genannte – Erfindungen zeigte. Es war seine ausgesprochene Absicht, die ganze Menschheit „in die Lage zu versetzen, die Erde als ganzes zu sehen, [weil] nichts in all den Entwicklungen der Humanität vorrangiger sein könnte, als dass wir bald Welt-Menschen werden'. Diese und seine anderen Ideen machen ihn zu einem der „Patron Saints' der Ars Electronica 2002 – UNPLUGGED.





1 comment(s)
Re: UNPLUGGED: Buckminster Fuller: Re-Mapping Our Mental Model of the World (sheldon / 2002/5/3 7:12:06 PM)

 
 


 

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