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Globalisation, Independent Media and Development in Africa

Für einen tief greifenden Wandel braucht Afrika nichts nötiger als ein demokratisches Mediensystem. Die aktuellen Strukturen der unabhängigen und staatlichen Medien werden es nicht schaffen, einen gut informierten afrikanischen Kontinent hervorzubringen, meint Winters Negbenebor von Nigeria Independent Media Centre.

Ebenso klar ist, dass die afrikanischen Medien, auch wenn sie ihren Beitrag zur Entwicklung der Region beigetragen haben, doch auch für einen immensen Schaden in Form des Verfalls der gesamten Region verantwortlich zeichnen, da sie die Menschenrechte für ein Butterbrot und ein Ei verkauft haben. Ihre Ignoranz und Kompromittierung des Journalismus und der Medien, wo es um Berichte über Entwicklung, Governance-Fragen, die Verschuldung und Verletzungen von Menschenrechten geht, haben Afrika weltweit gesehen in einen toten Winkel getrieben. Nur eine afrikanische Presse, die sich mit Haut und Haaren der Medienfreiheit, der Beachtung der Menschenrechte sowie dem Respekt für das Wohlergehen und die Entwicklung der Menschen verschreibt, kann die bestehende Kluft überbrücken und Afrika in das heiß ersehnte gelobte Land führen: Bessere Medien - ein besseres Afrika.

Trotz der Einführung des Internet in die Medienlandschaft des Kontinents findet immer noch kein echter, freier Nachrichtenfluss statt, es fehlt an der Freiheit der Meinungsäußerung. Die meisten unabhängigen Medien, die es sich leisten könnten, Serverkapazitäten im Internet zu kaufen, befinden sich wie bisher unter strenger Kontrolle des Staates. Ihre Internet-Nachrichten sind fast immer Kopien der jeweiligen Printversionen, also nur der Abdruck der üblichen Nachrichten, allerdings mit der Chance, ein breiteres Publikum über das Netz anzusprechen. Die Situation schreit derzeit geradezu nach einem alternativen Medium, zu dem die Menschen Zugang haben, um ihre Meinung zu äußern und Ansichten auszutauschen, ohne von den Herausgebern zensiert zu werden. Verzichtbar sind hingegen Medieneigentümer, die ihren Lebensunterhalt mit der Registrierung eines unabhängigen Mediums verdienen und vorgeben, die Sorgen und Anliegen der Menschen zu vertreten, in Wirklichkeit jedoch verdeckt ausschließlich für die Regierung arbeiten. In Millionen von Fällen gelangen wahre Nachrichten und Klagen und Meinungen von Menschen niemals in die Zeitungen oder auf die Schreibtische der Medien des Mainstream. Daher erscheint die Gründung eines alternativen, unabhängigen Mediums, des Nigeria Independent Media Centre, auch so wichtig.

Nigeria IMC ist Mitglied der global tätigen Independent Media, die Ende 2001 ins Leben gerufen wurde, um die Kluft zu überbrücken, die unabhängige und staatliche Medien trennt. Die Organisation bedient sich des Internet, des Radios und der Printmedien als Werkzeuge. Das Projekt bewirkt ein umfassendes Empowerment der nigerianischen und afrikanischen Bevölkerung vor Ort, indem diesen Leuten die Möglichkeit gegeben wird, ihre Nachrichten ohne nachträgliche Redaktion, ohne Verzögerung oder Zensur durch die Politik der Mainstream-Medien zu veröffentlichen. Indymedia funktioniert ohne hierarchische Strukturen auf Grund kollektiven Konsenses, in dem der Entscheidungsfindungsprozess stattfindet, womit alle Mittel und Methoden der Bürokratie zur Behinderung der freien Presse erfolgreich durchbrochen werden. Gegenwärtig ist das Indymedia-Projekt erst in drei afrikanischen Staaten vertreten, doch weitere sollen folgen.

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