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A Question of Expectations or of Just Growing Up? – Statement of the u19 Jury

Nach einer eher enttäuschenden Erfahrung konnte sich die Jury der Kategorie cybergeneration - u19 über wesentlich bessere Einreichungen freuen – die auch dem 'Untertitel' der Kategorie gerecht wurden: freestyle computing.

Erwartungshaltungen oder „Just Growing Up“?

Hans Wu


Was erwarten eigentlich Erwachsene von Heranwachsenden? Bei einer Jury, die Werke von Vier- bis 19-Jährigen beurteilen muss, sollte diese Frage einmal gestellt werden. Erst recht, wenn das Durchschnittsalter der Beurteilenden weit über 19 Jahre liegt. Wie also will eine erwachsene Jury das Werk eines heranwachsenden Einsenders beurteilen? Wird beurteilt, wie sehr er zum Erwachsenen herangewachsen ist? Oder wird bewusst nach dem gesucht, was den Heranwachsenden als Erwachsenen verloren gehen wird ?

Nachwuchswettbewerbe - und auch der die u19-Kategorie des Prix Ars Electronica ist hierzu zu rechnen - nehmen zumeist die Erwachsenenwelt zum Vergleich. Wie sehr die Erwachsenen Jugendliche als zukünftige „Professionals“ sehen, zeigt sich ganz extrem in der wachsenden Anzahl von E-Business-Wettbewerben für Jugendliche. Aber auch die klassischen Innovationswettbewerbe beurteilen Arbeiten von Jugendlichen zumeist nach „Pay-off“-Qualitäten in der Erwachsenenwelt. Die u19-Jury hat Projekte, die von professionellem Umgang mit Technologie zeugen, immer hoch bewertet, aber der endgültige Entscheid war doch auch immer von der Suche nach dem geprägt, was der Untertitel des Bewerbs umschreibt: „Freestyle Computing“. Es geht dabei um einen Umgang mit Technologie, der nicht unbedingt den Anforderungen von Erwachsenen entspricht: Experimente aus reinem Spieltrieb und Lösungen abseits vorgegebener Blaupausen. Das Jury-Statement des Vorjahres spiegelt diese Erwartungshaltung wider: „Will man pessimistisch sein, kann man diese technische Besessenheit bei so jungen Menschen als Fantasielosigkeit interpretieren – ohne damit den Verlust des so idealisierten Potenzials der Jugend, kreativ, frech und naiv zugleich zu sein, beklagen zu wollen.“ Natürlich ist auch dies eine Erwartungshaltung – eine, die Potenziale, die Erwachsene möglicherweise längst eingebüßt haben, bei den Heranwachsenden sucht.

Diese beiden „erwachsenen“ Erwartungshaltungen - sowohl die Erwartung, ein junges und schon erwachsenes professionelles Projekt zu finden, als auch die, ein freches, naives, kreatives Potenzial zu entdecken - wurden in der Jury bewusst vermieden. Sie wurden dieses Jahr trotzdem mehr als befriedigt.

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