HANNES LEOPOLDSEDER | CHRISTINE SCHÖPF | GERFRIED STOCKER
25 Jahre lang begleitet Ars Electronica bereits die digitale Revolution, und ihre Vitalität ist ungebrochen. Ihre Einzigartigkeit und ihre herausragende Position im Kontext internationaler Medienkultur gewann und gewinnt Ars Electronica vor allem aus der Konstellation ihrer Elemente und Aufgabenfelder. Ars Electronica entwickelte sich in ihrer Geschichte stetig weiter und repräsentiert heute mehr als jede andere vergleichbare Institution einen umfassenden Ansatz in der Auseinandersetzung mit techno-kulturellen Phänomenen. Ihr Radius reicht dabei von philosophisch- theoretischen Auseinandersetzungen hochkarätiger Experten über aktive Förderung von Medienkunstprojekten bis hin zu Kooperationen mit Unternehmen aus der Privatwirtschaft. Darüber hinaus erreicht sie über das Museum der Zukunft interessierte Menschen aller Alters- und Gesellschaftsgruppen. Ars Electronica wurde aber auch zu einer gestaltenden Einflussgröße in dem Wandel, den die Stadt Linz kulturell wie ökonomisch vollzogen hat. Zu einem Symbol und Leitbild für eine Stadt, in der Zukunftsorientierung keine Frage der Wirtschaft und Industrie alleine ist, sondern vorrangig als kulturelle Aufgabe verstanden wird. Entstanden ist dadurch ein Beweis für die gesellschaftliche Relevanz künstlerischer Arbeit und ein prototypisches Modell für stadt- und kulturpolitische Entwicklungsoptionen jenseits von Traditionalismus und Tourismus. Ihre Geschichte verdeutlicht eindrucksvoll, dass Ars Electronica nie auf einen Elfenbeinturm beschränkt war. Ihre Interdisziplinarität, ihre Offenheit gegenüber neuen Trends, ihre Auseinandersetzung mit Visionen zukünftiger Entwicklungen hatten letztlich immer einen wesentlichen Fokus: deren Auswirkungen auf unsere Gesellschaft. Damit steht trotz aller technoider Bilder und Maschinen der Mensch im Mittelpunkt der Auseinandersetzung: Der Mensch als Künstler, Arbeiter,Manager, Konsument, der Mensch als Nutznießer, als Benutzer, als Opfer und vor allem als Gestalter und Präger neuer Technologien. Es liegt in der Natur von Ars Electronica, stets das Neue zu suchen. In ihrer Auseinandersetzung mit Kunst,Technologie und Gesellschaft erwies sich die Themenführerschaft der Ars Electronica als beständiges und konstitutives Element ihrer Aktivitäten. Unermüdlich eroberte sie seit 1979 neues, unbekanntes Terrain experimenteller technischer oder gesellschaftlicher Neuerungen. Auf diese Art erweiterte Ars Electronica laufend ihren Aktionsradius und erfüllte eine gesellschaftliche Vorreiterrolle. Als Netzwerk zu Künstlern in der ganzen Welt erfüllt der 1987 gegründete Prix Ars Electronica die Funktion als Scout für neueste Trends in Kunst und Technologie und somit als zentrales Werkzeug in der langjährigen Kontinuität der Themenführerschaft der Ars Electronica. Seit 1996 nehmen Ars Electronia Futurelab als Verbindungstor zu Wirtschaft und Wissenschaft sowie das Museum der Zukunft in seiner Vermittlungsfunktion gegenüber einer breiten Öffentlichkeit weiterewesentliche Aufgabenfelder wahr. Ars Electronica steht heute auf einem Fundament aus vier starken Säulen, die sich inhaltlich und operativ optimal ergänzen. Ihr umfassender Ansatz und ihr einzigartiger Status, die Nutzung aus Synergien ihrer Teilbereiche und ihre internationale Vernetzung, sichern ihr auch für die nächsten 25 Jahre eine herausragende Stellung in der immer größer werdenden Welt der Medienkultur.
DR. FRANZ DOBUSCH
Bürgermeister der Landeshauptstadt Linz
Linz bewirbt sich als „Europäische Kulturhauptstadt“ für 2009. Im September werden die Bewerbungsunterlagen in Wien im Staatssekretariat für Kunst und Medien eingereicht. Inhaltlich positioniert sich die Stadt darin als „Labor der Zukunft“, mit den Schwerpunkten Medienkunst und Kunst im offenen Raum. Das Ars Electronica Festival bildet dabei eine wesentliche Grundlage. 1979 hat alles begonnen. Linz stellte sich erstmals den Themen der Zukunft – im Spannungsfeld zwischen Kunst, Technologie und Gesellschaft. Brucknerhaus und ORF waren die Motoren des Festivals, ganz Linz wurde zu einer Bühne mit Open-Airs, Installationen, Interaktionen und Performances. Ab 1987 erhielt das Festival ein jährliches Generalthema. Ein weiterer Schritt in Richtung Zukunft wurde mit dem Prix Ars Electronica, dem höchst dotierten Wettbewerb für Computerkunst, gesetzt. Im Ars Electronica Center hat Ars Electronica schließlich seit 1996 ein Zuhause gefunden. Das Festival wird nun schon seit acht Jahren vom Museum der Zukunft aus gesteuert. Linz hat die Zeichen der Zeit erkannt und sich bis heute als Metropole der Computerkunst weit über die Grenzen hinaus einen Namen gemacht.
DR. JOSEF PÜHRINGER
Landeshauptmann des Landes Oberösterreich
25 Jahre Ars Electronica in Linz: Dieses Jubiläum bedeutet um vieles mehr als nur eine weitere Eckzahl in der oberösterreichischen Kulturlandschaft. Es handelt sich um ein Vierteljahrhundert geschriebener und gelebter Medien- und Technologiegeschichte unserer Landeshauptstadt. Sie konnte sich mit diesem Festival für Kunst,Technologie und Gesellschaft als Ort des Wettbewerbs, der Präsentation, der Forschung und der Dokumentation weltweit positionieren und sich damit in die Spitzenliga der internationalen High-Tech-Gesellschaft spielen. Die Impulse, die mit dieser innovativen Einrichtung langfristig soziokulturell und ökonomisch gesetzt wurden, können gar nicht hoch genug geschätzt werden. Ars Electronica war für uns ein Schrittmacher der Moderne, und sie ist und bleibt ein Markenzeichen für visionäres Engagement und den kühnen Blick in die digitale Zukunft.
DR. ERICH WATZL
Vizebürgermeister der Landeshauptstadt Linz
Aufsichtsratvorsitzender Ars Electronica Center
Ars Electronica nimmt im Kulturleben der Stadt Linz eine zentrale Rolle ein. Bereits vor 25 Jahren, als der Einfluss digitaler Medien noch wie Zukunftsmusik erschien, etablierte sich das Festival als Zentrum der Auseinandersetzung zwischen Kunst, Technologie und Gesellschaft. Es trug so den Namen der Stadt Linz als Zentrum des Fortschritts und der Innovation weit über die Landesgrenzen hinaus. Linz ist heute ein dynamischer, offener Raum – ein Bild, das nicht zuletzt stark durch Ars Electronica geprägt wurde. Ars Electronica ist eine Erfolgsgeschichte. Gemeinsam bilden Festival und Prix Ars Electronica, Museum der Zukunft und Futurelab ein in Ausrichtung, Konfiguration und Größe einzigartiges Zentrum der Medienkultur. Sowohl im regionalen Rahmen als auch in seiner Bedeutung für das Bild der Stadt Linz auf internationaler Ebene wird Ars Electronica auch während der kommenden 25 Jahre weiterhin eine entscheidende Rolle einnehmen.
WOLFGANG WINKLER
Künstlerischer Leiter LIVA
Für das Festival Ars Electronica, das nachhaltig geholfen hat, das Bild der Stadt zu verändern, sind übliche Geburtstags- Lobhudeleien nicht angebracht. Es geht nicht darum, eine Jahreszahl mehr oder weniger willkürlich herauszuheben, es geht darum, die Wirkung dieses Festivals in seinem Verlaufe zu erkennen und hervorzuheben. Der Kulturbetrieb gerät allgemein vielfach zu einer Starmania höherer Ordnung. Festivalprogramme, speziell im Sommer,werden zu Auszügen aus den Marketingstrategien von Hotelmanagern. Dem Konsumieren steht das Denken gegenüber. Die Spannung zwischen Innovation,Vision und Neugierde auf etwas Weiterführendes und dem Mainstream des Repertoires machte Ars Electronica wertvoll – und wird sie auch in Zukunft wertvoll machen –, nicht nur für Linz, sondern grundsätzlich. 1979 war es sehr mutig, dieses Festival zu initiieren, aber auch leichter, da kaum jemandem bewusst war, dass seine Zukunft gerade begonnen hatte. Die nächsten 25 Jahre werden noch anspruchsvoller und spannender. Die Instrumente sollten dabei stete Innovation,Vernetzung und weltweite Partnerschaften sein.
DR. HELMUT OBERMAYR
Landesdirektor ORF OÖ
ORF Oberösterreich und Ars Electronica sind ein Begriffspaar, das seit 25 Jahren aufs Engste miteinander verbunden ist. Ohne den damaligen, bis 1998 in dieser Funktion tätigen Landesintendanten Dr. Hannes Leopoldseder und die Leiterin unserer Kulturredaktion Dr. Christine Schöpf gäbe es Ars Electronica nicht. Sie wäre nicht entstanden, und sie hätte sich wahrscheinlich auch nicht gehalten. Im Lauf der Jahre hat sich die organisatorische Verflechtung mehrmals geändert. Jahrelang war der Prix Ars Electronica ein eigener Teil des Festivals, der vom ORF als Veranstalter getragen wurde. Gerade der Prix hat den internationalen Ruf des gesamten Festivals bewirkt. Nunmehr ist der Prix auch organisatorisch in die Ars Electronica eingebunden. Der ORF Oberösterreich ist wieder zum Mitveranstalter des Gesamtfestivals geworden. Für uns ist Ars Eletronica ein unverzichtbarer Teil unserer gesamten kulturellen und kulturpolitischen Aufgabe, die wir als öffentlich-rechtlicher Rundfunk in Oberösterreich wahrnehmen.
MAG. MARTIN STURM
Direktor O.K Centrum für Gegenwartskunst
Ars Electronica ist ein Paradebeispiel dafür, wie Kunst und Kultur als wichtige, zukunftsweisende gesellschaftliche Codes und Sub-Systeme sichtbar gemacht und nachhaltig positioniert bzw. verankert werden können. Die enorme Veränderung unserer Seh-, Denk- und Handlungsweisen durch die digitale Revolution und die damit einhergehende Produktion immer neuer medialer Wirklichkeiten war von Anfang an ein zentrales Thema des Festivals. Der kulturelle und künstlerische Anspruch des Festivals bot dabei den notwendigen Freiraum für eine ebenso spielerische wie kreative, aber auch kritische Auseinandersetzung mit medienpolitischen Entwicklungen, die sonst ausschließlich ökonomisch verhandelt werden. Gleichzeitig wurde durch die Einführung des Prix Ars Electronica als Preis- und Ausstellungsformat deutlich gemacht, welche Auswirkungen die Entwicklung digitaler Werkzeuge und Netzwerkstrukturen auf die künstlerische Praxis hat. Ars Electronica ist es jedenfalls durch die jahrelange, konsequente Arbeit nachhaltig gelungen, ein kulturelles, zukunftsorientiertes Image für die Stadt Linz und darüber hinaus für die ganze Region Oberösterreich aufzubauen. Allein dafür haben sich die Betreiber zehn Salutschüsse verdient.
STELLA ROLLIG
Direktorin Lentos Kunstmuseum Linz
Linz hat sein Image – besonders in kulturellen Angelegenheiten – erfolgreich mit Aktualität,Trendsetting und lebendiger Zeitgenossenschaft verknüpft. Der leistungsstärkste Motor dieses Prozesses war und ist Ars Electronica. Erstklassige (Kunst-) Universitäten, faszinierende Museen und vitale freie Szenen gibt es (zum Glück) auch anderswo. Ars Electronica ist einzigartig, auch nach 25 Jahren und obwohl sie heute nicht mehr das einzige Festival ist, das eine Plattform für Kunst sowie für Gesellschafts- und Technologiekritik bereitstellt. Doch Ars Electronica ist es gelungen, sich jedes Jahr neu zu positionieren und anhaltend ein inter/nationales Publikum nach Linz zu bringen. Das Lentos, als junges Museum, das sich selbst als Medium künstlerischer und kommunikativer Diskurse versteht, freut sich über die erste Zusammenarbeit im Jubiläumsjahr – und auf viele weitere inspirierende gemeinsame Projekte.
UNIV. PROF. DR. REINHARD KANNONIER
Rektor der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung
Das Ars Electronica Center wurde in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Kooperationspartner der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung. Denn ein Kernstück deren neu entwickelter Profilbildung liegt im Ausbau von spezifischen Medienkompetenzen, die – gebündelt durch gemeinsame strategische Konzeptionen – dem Medienstandort Linz weitere wichtige Impulse geben werden. Die bisher schon erfolgreiche und äußerst fruchtbare Zusammenarbeit der beiden Institutionen soll auf mehreren Ebenen strukturell ausgebaut werden, insbesondere in den Bereichen Interface Cultures, Medientheorie und -geschichte, Knowledge Design und Vermittlung. Zudem ist dem Team der Ars Electronica für die großzügige Kooperation im Rahmen des Ars Electronica Festivals zu danken – verbunden mit dem Wunsch, dass dies auch weiterhin so bleiben möge!
UNIV. PROF. DR. RUDOLF G. ARDELT
Rektor Johannes Kepler Universität Linz (2000 - 2007)
Was vor 25 Jahren als aufregende Erfahrung für junge Kunst-, Kultur- und Medienbegeisterte begann, hat sich zu einem wichtigen Kooperationspartner der Johannes Kepler Universität entwickelt. Mit ihren lebendigen Auseinandersetzungen – in den letzten Jahren auch zu wichtigen gesellschaftspolitischen Fragen und Entwicklungen – steht Ars Electronica nicht nur für ein wichtiges Impulszentrum für intellektuelle Diskurse. Mit dem Ars Electronica Center und dem Ars Electronica Futurelab wurden auch Netzwerke zur Johannes Kepler Universität geknüpft, die von der Beteiligung von Angehörigen der JKU an Projekten des Museums der Zukunft bis hin zur Zusammenarbeit im Bereich anwendungsorientierter Forschung reichen und so eine neue – auch ökonomische – Bedeutung erlangt haben.
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