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Ars Electronica 2003
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Floating Points—Dark Symphony


'Tim Mark Didymus Tim Mark Didymus

Eine seltene und einzigartige Gelegenheit, vier Koan-Music-Engines in „der Ekstase der Kommunikation“ zu hören.
(Jean Baudrillard)
Music-Engine 1 steht für Geräusch
Music-Engine 2 steht für Stimme
Music-Engine 3 steht für Rhythmus
Music-Engine 4 steht für Tonalität

4 x 12-stündige Performances
Wird von vier Türmen im Linzer „Klangpark“, einem akustischen Open-Air-Projektionsraum, übertragen.

Jedem Turm wird ein simultanes Signal zugewiesen.
Entfernung zwischen den Türmen:
Zwei Türme in der Nähe des Brucknerhauses: 60 Meter
Zwei Türme in der Nähe der Donau: 80 Meter
Entfernung zwischen Brucknerhaus und Fluss: 120 Meter

DARK SYMPHONY – Will man sehen, muss man zuerst hören.
„Die Musik hat immer einen Vorsprung, denn sie stößt an die Grenzen eines jeden Codes, bevor der Rest der Gesellschaft diese erreicht.
Man kann innerhalb eines jeden Codes verschiedene Arten von Musik schaffen, und zwar viel schneller, als man alle möglichen Organisationsformen von Wirklichkeiten erforschen kann, da Materie um vieles schwieriger umzuformen ist.“

(Jacques Attali)
Warum ist die Engine gerade an diesem Punkt in der Geschichte entstanden?
Hat sie als breite kulturelle Identität überhaupt schon Gewicht erlangt?

DARK SYMPHONY – Bild = Signifikant
Die Engine als komponierendes / löschendes Bild.
„Wenn etwas neu ist, dann gibt es weniger Vorschriften; das heißt nicht, dass es keine Gesetze gibt, sie sind nur noch nicht niedergeschrieben worden; ist etwas neu, muss jeder seine eigenen Regeln festlegen, wann wird gearbeitet, wann wird eher geliebt.“
(Jean-Luc Godard)
Mich interessiert, welche Bilder können das Erlebnis Music-Engine an und für sich am besten transportieren?
Ich frage mich, ob die Engine-Erfahrung für sich selbst stehen kann, so wie sich z. B.
das Kino neben der Malerei behauptet?

DARK SYMPHONY – in einem Zustand des Verschwindens
Wie die Suchmaschine ist auch die Music-Engine ein Werkzeug zum Auswählen und Löschen von gespeicherten Informationen.
Bei jedem Bild, das sie präsentiert, darf man nicht vergessen, dass weit mehr potenzielle Information vergessen wird; die Engine bestätigt nicht nur die Wirklichkeit, sondern löscht sie auch aus.

DARK SYMPHONY – Das Bild folgt immer dem Fakt.
Im Moment der Singularität, in diesem Frame, geben wir „der Gegenwart“ einen Namen.
Wohin der Blick auch gefallen ist, in diesem Moment hat die Engine ihre Wahl schon
getroffen und alle weiteren Möglichkeiten sind ausgelöscht.

Die Engine hört erst dann auf, Bilder zu projizieren, wenn sie abgeschalten wird.
Der Output birgt verschiedene Risiken.
Was wird er sagen, wenn wir ihm zuhören?
Aus dem Amerikanischen von Elisabeth Wiellander

Contributors:
Paul Cohen, Tim Cole, Tim Didymus, Brian Eno, Andrew Garton, Richard Garrett, Michael Hagleitner, Mark Harrop, Al Jolley, Yoshio Machida, Kelvin L. Smith, Emilia Telese, Mashashi Genzan Yano

Editing: Al Jolley / Tim Didymus
Curated by Tim Didymus