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Ars Electronica 2003
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Festival 1979-2007
 

 

Movieline




Codes gibt es nicht erst, seit es programmierbare Maschinen gibt. Das Kino selbst, als größtenteils immer noch nicht-digitales Medium, hat längst Codes entwickelt, die wir für selbstverständlich nehmen und die deshalb schwer zu reflektieren sind. Die Geschichte des Films ist aber immer auch eine Geschichte der Abbildung von Codes: von Kommunikation, die die Sprache begleitet, sie unterläuft und sie transzendiert. Die Filmreihe versucht einen Raum zu öffnen, in dem „Code“ vielfältig verortet wird und wo sichtbar werden kann, dass jeder Code für seine BenutzerInnen komplexe Möglichkeiten aber auch Geheimnisse birgt.

Line-up of Films from the Film/Video Program at the School of Art and Design Zurich
Das Filmprogramm wurde speziell für die Präsentation an der Ars Electronica vom Studienbereich Film / Video im Departement Medien und Kunst an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich zusammengestellt. Es präsentiert einen kleinen Querschnitt durch studentische Filmproduktionen mit Übungen aus den unteren Semestern wie auch Diplomfilmen am Ende der vierjährigen Ausbildung.

Erweiterte digitale Tools beeinflussen auch das Filmschaffen der jungen Schweizer FilmstudentInnen. Die meisten studentischen Produktionen an der Züricher Filmausbildung deuten jedoch mehr noch auf ein vorrangiges Interesse an narrativen Erzählstrukturen im fiktionalen wie auch dokumentarischen Bereich hin. Viele Filme drücken die Suche nach einem eigenen ästhetischen Ausdruck aus. Dabei reagiert die Fingerübung wald.exe auf die neuen Möglichkeiten des Compositing mit einfachen digitalen Mitteln. Faster Movie Kill Kill Kill steht dagegen für eine Antihaltung zum Digitalen, der Film thematisiert bewusst das Filmemachen auf Zelluloid. „Amnesie“ versucht mit einer eigenwilligen Videoästhetik, den Zustand der Bewusstlosigkeit der Protagonistin filmisch nachzuempfinden.

Die drei Diplomfilme im Programm zeigen die Bandbreite möglicher Diplomfilmproduktionen. Während Timing 1999 sich im Science-Fictiongenre mit der Manipulation von Zeit (auch der Filmzeit) beschäftigt, widmet sich der Dokumentarfilm Der Komplex collagenartig der Gleichzeitigkeit realer Situation vieler Hausbewohner einer Hochbausiedlung. Wunderland schließlich ist ein essayistischer Film, hergestellt mit minimalen Produktionsmitteln. Befreit von beschwerlicher Aufnahmetechnik entstand in Form einer filmischen Postkarte ein poetisches Dokument über die persönlichen Vater-Sohn-Beziehungen des Filmemachers.

(Prof. Marille Hahne)