Uzume
'Petra Gemeinböck
Petra Gemeinböck
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'Nicolaj Kirisits
Nicolaj Kirisits
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'Roland Blach
Roland Blach
Uzume ist nach einer japanischen Shinto-Göttin benannt und bedeutet „wirbelig“. Die Geschichte erzählt von Uzumes eigenwilligem Tanz, der die Sonnengöttin Amaterasu aus der Höhle lockte, in der sie sich versteckt hatte.
Der Besucher taucht in Uzume in eine sehr empfindlich reagierende, dynamische Umgebung ein und erlebt dabei die kommunikative Ader einer seltsamen, virtuellen Entität. Diese Kommunikation ähnelt dem Versuch, ein Gespräch zu führen, ohne die Sprache des Gegenübers zu kennen. Obwohl die Umgebung auf jede kleinste Bewegung des Benutzers reagiert, entwickelt sie sich doch bis zu einem gewissen Grad eigenständig und fordert den Besucher heraus, ihren eigentümlichen Sprachcode zu erforschen. Input und Reaktion werden so zu einem dynamischen Wechselspiel und schaffen einen transformativen Spiegel, in dem die Benutzer sich selbst und das Gegenüber erkennen können.
Uzumes Welt ist an den physischen Projektionsraum des CAVE gebunden und basiert auf der räumlichen Darstellung des zeitlichen Verhaltens nichtlinearer chaotischer Systeme, sogenannter „seltsamer Attraktoren“. Wenn sich die Besucher innerhalb des Projektionsraums bewegen, durchqueren sie die Parameterfelder der Attraktoren und verändern dadurch den jeweiligen Zustand ihrer Umgebung. Zugleich löst ihre Anwesenheit kleinste Veränderungen in Uzumes Medium aus, einem zähflüssig wirkenden Kraftfeld, in das sowohl die Besucher als auch die wirbelnden Strukturen eingebettet sind.
Die virtuelle Umgebung wird zum Schauplatz für Präsenz, Reflektivität und Andersheit, die sich in immersiven, interaktiven Umgebungen entwickeln. Ihr reaktives – aber unvorhersehbares – Verhalten entlarvt die Ambivalenz computergesteuerter Systeme, und insbesonders die Illusion von Kontrolle. Uzumes tiefere Bedeutung entfaltet sich mit der Darbietung des sich zwischen dem Kurzzeitbesucher und seinem virtuellen Gegenüber entwickelnden Dialogs.
Uzume wurde am CC Virtual Environments des Fraunhofer IAO Stuttgart entwickelt.
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