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Ars Electronica 2005
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Festival 1979-2007
 

 

Drawn


'Zachary Lieberman Zachary Lieberman / 'Pardon Kimura Pardon Kimura

Drawn ist der Titel einer Konzertperformance, bei der Echtzeitmalerei eine fundamentale „Erweiterung“ erfährt; es wird dabei eine erfundene Welt erschaffen, in der die gemalten Formen scheinbar zum Leben erwachen, sich vom Blatt abheben und mit der Außenwelt interagieren. Die Performance erkundet die Musikalität und die Unmittelbarkeit des Malens, indem sich mit Tinte gemalte Pinselstriche in komplexe und aktive Lebensformen verwandeln.
Die Performance verläuft nach einem einfachen Schema: Auf der Bühne befindet sich ein Tisch, auf dem Papier, Tinte und Pinsel liegen, die der Künstler zum Malen verwendet. Eine Kamera, die über dem Tisch montiert ist, fängt den Akt des Malens ein, und dieses „Live“-Bild wird dann für die Zuschauer projiziert. Allerdings ist die Projektion nicht völlig unverfälscht – eine Spezialsoftware fungiert als Verbindung zwischen Kamera und Projektor, wobei eine komplexe Analyse des Videobilds durchgeführt und in Echtzeit mit synthetischer Grafik „erweitert“ wird. Das Ergebnis ist ein hybrides Videosignal, das tatsächtliche und fiktive Bildpunkte kombiniert, um eine künstliche, aber völlig glaubhafte Welt zu schaffen, in der mit der Hand gemalte Gesten ein Eigenleben zu haben scheinen.