Silver Cell
'Aram Bartholl
Aram Bartholl
Die Handytasche Silver Cell wirkt wie ein faradayscher Käfig. Ein sich in dieser Tasche befindendes Handy kann weder senden noch empfangen. Es ist vollkommen abgeschirmt. Das verwendete Material, ein vollflächig versilbertes Polyamidgewebe, bleibt transparent. Ein modernes Handydisplay kann durch den Stoff immer noch abgelesen werden.
Ohne das Wissen der meisten Nutzer generieren Mobiltelefone beim Provider ortsbezogene Daten. Die Tasche bietet die Möglichkeit, sich einer Ortung oder räumlichen Nachverfolgung zu entziehen. Selbst ein ausgeschaltetes Handy kann dies nicht immer garantieren. Das persönliche Funkloch stellt sicher, dass keine Spuren im räumlichen Datenmodell hinterlassen werden.
Um dieses zu verdeutlichen, gibt es zusätzlich zu dem Objekt eine Aktion im öffentlichen Raum. Die Funkzelle des Handynetzes, in der sich die Handytasche befindet, wird temporär im Bereich des Ausstellungsortes im Straßenraum markiert. Das allgegenwärtige unsichtbare Funkzellenlayer wird somit sichtbar. Je nach Bevölkerungs- und Nutzerdichte variiert die Größe einer solchen Funkzelle von wenigen hundert Metern bis hin zu mehreren Kilometern in ländlichen Gebieten.
Der konstante raumbezogene Datenaustausch eines Handys wird thematisiert, indem er auf passive Weise unterbrochen wird. Eine einfache Tasche setzt das technisch hoch komplexe Mobilfunkgerät außer Gefecht.
|