nomadix – interaction on the move!
' Hyperwerk
Hyperwerk
Die Wanderausstellung nomadix: interaction on the move! ist 2005 im Institut HyperWerk der Basler HGK entstanden und erstmals am Weltgipfel zur Informationsgesellschaft in Tunis gezeigt worden.
nomadix zeichnet sich durch seine Projektionsform und durch seine Software aus. Das Projektionssystem besteht aus einem ansteuerbaren Stativkopf, auf dem ein Videobeamer befestigt ist, vor dessen Linse wiederum ein aufgeblasener, konischer Stoffsack aus Ballonseide hängt. In diesen Stoffsack wirft der Beamer sein Bild, das dann als Rückprojektion auf der Vorderseite des „Cones“ auftaucht.
nomadix besteht aus mehreren solcher Cone-Systeme. Ein Cone kann eineinhalb bis sieben Meter lang sein. Stehen mehrere dieser Cones zusammen, entsteht eine neue Ausdrucksebene – die Cones können sich dialogisch unterhalten, sie können um die ZuschauerInnen herum einen Raum bilden, sie dabei einschließen oder trennen, und wenn den Cones danach ist, dann können sie auch noch gemeinsam einen Can-Can tanzen. Mit den Cones ist ein neues Ausdrucksmittel entstanden: das bewegte Bewegtbild. In den letzten Monaten haben wir versucht, mit vielen unterschiedlichen Einsatzformen ihr Potenzial herauszufinden.
Aus der Aufgabenstellung, ein mobiles Ausstellungssystem zu entwickeln, ergab sich unser Lösungsansatz. Mit dieser Ausstellung haben wir 20 Projekte zu Fragen der Interaktion, die im HyperWerk als Diplomarbeiten entstanden waren, im letzten Jahr auf die Reise durch Frankreich, Tunesien und die Schweiz geschickt. Die Rahmenbedingungen waren klar – das gesamte System sollte nicht mehr als 300 Kilogramm wiegen, es sollte einfach und rasch auf- und abbaubar sein, und es sollte Ausstellungsräume zwischen 70 bis 250 Quadratmetern bespielen können; wünschenswert war natürlich auch, dass das System unser Anliegen, als innovatives Institut im Medienbereich aufzutreten, transportieren sollte.
Mit der äußerst leistungsfähigen, visuellen Programmierumgebung vvvv, entwickelt von MESO und frei im nichtkommerziellen Einsatz, wurde ein einfach zu bedienendes Medienverwaltungssystem eingerichtet, das das Abspielen von Videoclips und dreidimensionalen Szenen auf einer beliebigen Zahl von Cones ermöglicht. Die Ansteuerung der robotischen Komponenten in den Stativköpfen, die Gesamtchoreografie und Synchronisation von Bewegung und Bild sowie die Vernetzung der Cones untereinander, wurden ebenfalls mit vvvv realisiert.
Wir haben bereits die unterschiedlichsten Einsatzformen unserer Cones erprobt, doch wir merken, dass das Potenzial noch sehr viel größer sein dürfte; wir haben erst an der Oberfläche gekratzt. Wir fragen uns beispielsweise, wie eine Bewegungs-und Interaktionssprache für die Cones aussehen könnte? Wie verhält sie sich zum projizierten Inhalt? In unserem interdisziplinären und projektorientierten Studiengang konzipieren, gestalten, erproben und vermarkten wir Werkzeuge und Prozesse für postindustrielle Verhältnisse. http://hyperwerk.ch Als nomadischer Bildträger kam das Projekt an mehreren Schauplätzen des Ars Electronica Festival 2006 zum Einsatz.
|