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Random Screen


'Aram Bartholl Aram Bartholl

Random Screen ist ein mechanischer thermodynamischer Bildschirm, der nicht steuerbar ist und vollkommen ohne Elektrizität auskommt. Zur Beleuchtung und Steuerung des vier Mal vier Pixel großen Screens kommen herkömmliche Teelichter zum Einsatz.

Die Arbeit ist Teil einer Reihe von Low-Tech-Screen-Projekten, die ursprünglich von der Medienfassade Blinkenlights des Chaos Computer Clubs Berlin CCC inspiriert wurden. Vorläuferprojekt der Arbeit Random Screen ist das Projekt Papierpixel. Gesteuert wird dieser manuelle Bildschirm über ein Lochstreifensystem, welches vorher von Hand programmiert werden muss. Random Screen geht in der Reduktion der Elektronik noch einen Schritt weiter: Die Pixel verselbstständigen sich, und das Feuer wird digital.

Jeder einzelner Pixel von Random Screen ist eine eigenständige Einheit. Kernbestandteile sind eine Projektionsfolie, eine modifizierte Bierdose und ein Teelicht. Die Kerze dient als Lichtquelle und versetzt gleichzeitig mit ihrer aufsteigenden Wärme die zweckentfremdete Bierdose in Bewegung. Diese dreht sich, zu einer Art Ventilator umgebaut, frei gelagert über der Kerze. Das Licht der Kerze fällt durch ein Fenster in der Dose auf die Projektionsfläche und lässt den Pixel erleuchten. Je nach Geschwindigkeit der Drehbewegung schaltet sich der jeweilige Pixel in einem sanften Ein- und Ausblenden an und aus. Je größer die Flamme der Kerze ist, umso heller leuchtet der Pixel und umso schneller ist seine Schaltfrequenz. Das Licht der Kerze wird auf einer zweiten Projektionsfolie in der Mitte der Pixelbox diffusiert, um möglichst wenig Schattenbewegung auf der Projektionsfläche zu erzielen. Die einzelnen Pixelboxen bilden aufeinander gestapelt zusammen den Random Screen. Die Modulhaftigkeit der Pixel ermöglichen eine beliebig große Screenfläche und lädt mit ihren einfachen Komponenten zum Nachbau ein.