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Ars Electronica 2006
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SemaSpace


'Dietmar Offenhuber Dietmar Offenhuber / 'Gerhard Dirmoser Gerhard Dirmoser

SemaSpace ist ein schneller und benutzerfreundlicher Diagrammeditor zur Visualisierung komplexer semantischer Netze, der von Dietmar Offenhuber und Gerhard Dirmoser entwickelt wurde. Der Editor unterstützt die Erstellung von interaktiven zwei- oder dreidimensionalen Diagrammen. Das System erlaubt die Berechnung komplexer Netzstrukturen in Echtzeit und die Integration von zusätzlichen Daten wie Bildern, Klängen und Volltexten.

Semantische Netze sind über ihre Verwendung in Wissenschaft und Technik hinaus zum Paradigma der Wissensrepräsentation geworden. Unter dem Schlagwort der „ikonischen Wende“ ist ein Übergang vom linearen, textbasierten Narrativ zur diagrammatischen Darstellung zu verzeichnen. Disziplinen wie Kunstgeschichte, Bildwissenschaft und Philosophie nutzen vermehrt semantische Netze und diagrammatische Methoden.

In Anlehnung an das Gedächtnistheater der Renaissance gestaltete Gerhard Dirmoser riesige Wanddiagramme zu Themen wie „25 Jahre Ars Electronica”. Alle Informationen in diesen Diagrammen, die oft mehr als 10.000 Textfelder enthalten, wurden manuell recherchiert und organisiert. Während diese Daten weiter manuell in radialen Begriffsclustern strukturiert werden können, wäre dies für die Schaffung von ähnlich komplexen semantischen Netzen nicht denkbar. Für die Darstellung und Analyse semantischer Netze wurden verschiedene Systeme entwickelt, da gängige Diagrammeditoren diese Funktionen meist nicht unterstützen. SemaSpace erlaubt die Veranschaulichung des Aufbaus und die Evaluierung komplexer semantischer Netze auf „sinnliche“ Weise sowie die Navigation in diesen. Das Programm schließt die Lücke zwischen komplexen Systemen zur Netzwerkanalyse und einfachen Grafikeditoren oder Mind-Mapping-Programmen. SemaSpace kann auch komplexe Grafiken bewältigen und garantiert durch einfache Strukturen maximale Leistung. Das Programm erzeugt einen lesbaren und mit Browsern durchsuchbaren 2D- oder 3D-Datenraum; verschiedene an einzelnen Knotenpunkten angeschlossene Medien (Bild-, Klangdateien, URLs, Volltexte) können integriert und im Netz dargestellt werden.

Aus dem Englischen von Sonja Pöllabauer