MOVE
'Andrew Hieronymi
Andrew Hieronymi
MOVE ist eine interaktive Installation mit sechs verschiedenen Modulen: JUMP, AVOID, CHASE, THROW, HIDE und COLLECT. Ein Kamerasystem zur Objekterkennung dient als Interface. Nähert man sich der Installation, so erkennt man, dass verschiedene geometrische Körper (91 x 61 cm) auf die Bodenfläche projiziert werden, die als „Menü“ von MOVE dienen; jedes Modul wird durch ein anderes Objekt dargestellt. Sobald das System erkennt, dass ein Spieler auf der Projektionsfläche steht, entfaltet sich der geometrische Körper zu seiner vollen Größe (3 x 2,4 m) und die Interaktion mit dem Modul kann beginnen. Solange der Teilnehmer eine Kollision mit dem gegnerischen Grafikelement vermeiden kann, geht es weiter. Kollidiert er, signalisiert ein spezieller Ton das Ende des Spiels. Es kann jeweils nur eine Person mit dem System interagieren, wobei vom Spieler jeweils eine Aktion verlangt wird, die den die Module bezeichnenden Verben entspricht. Jedes Verb beschreibt eine Handlung, die Avatare in Videospielen häufig ausführen. Die Interaktion erfolgt in jedem Modul mit abstrahierten Formen (Kreisen, Rechtecken), die sich nach vereinfachten Regeln der Physik (Kollision, Friktion) bewegen. Für jedes Spiel werden die gleichen Farben verwendet; das Grafikelement, dem es auszuweichen gilt, ist rot. Der Schwierigkeitsgrad nimmt in jedem Modul linear zu.
Was macht MOVE besonders? Anders als bei vielen bildgestützten oder sensorbasierten Spielen wie etwa Eye-toy oder Dance Dance Revolution ist der Teilnehmer selbst der Avatar; er sieht keine Repräsentation seiner selbst oder das indirekte Ergebnis seiner Handlungen auf einem separaten Monitor, sondern er interagiert direkt mit den projizierten Grafikelementen des Spiels. Da diese keine Stellvertreter sind, kann auch das Geschehen nicht in einen fiktiven Raum projiziert werden. Die Kombination von abstrakten Formen und direkter Interaktion motiviert den Spieler, sich auf die Handlung selbst zu konzentrieren (JUMP, AVOID, CHASE, THROW, HIDE oder COLLECT), anstatt ein übergeordnetes Ziel zu verfolgen.
Aus dem Englischen von Sonja Pöllabauer
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