Kobito – Virtual Brownies
'Takafumi Aoki
Takafumi Aoki
Eine gängige Methode, imaginäre, virtuelle Geschöpfe zu generieren, besteht darin, reale Szenen mit computergenerierten Bildern zu überlagern. Sie ist jedoch unzulänglich, weil nur die konstruierten Figuren zu sehen sind. Die imaginären Kreaturen von Kobito – Virtual Brownies interagieren mit der Realität. Sie bewegen wirkliche Objekte, über die die Zuschauer wiederum mit ihnen interagieren können. Diese Gegenstände fungieren als haptisches Interface.
Die Kobitos sollen als real in unserer Welt existierende Geschöpfe wahrgenommen werden. Damit sie sowohl virtuell als auch real existieren können, muss man auf den Einsatz von Markern, VR-Helmen oder Sensoren verzichten, da diese in der virtuellen Realität zwar üblich sind, nicht aber im täglichen Leben. Weiters muss eine vielfältige Interaktion mit den Kobitos möglich sein.
Die Interaktion zwischen den Kobitos und einer Teedose wird mithilfe physikalischer Simulation erreicht, die normalerweise ausschließlich mit konstruierten Objekten arbeitet, aber in diesem Fall auch ein reales Objekt (eine Dose) umfasst. Zu diesem Zweck müssen die Bewegungen der physischen Dose (in der realen Welt) und der virtuellen (in der Welt der physikalischen Simulation) synchronisiert werden. Besucher betrachten die Szene durch das Kobito-Fenster, das ein kombiniertes Bild der Kobito-Computeranimation und der Realität zeigt. Bisher wurden noch nie physische Objekte von Geschöpfen eines VR-Systems bewegt.
Kobitos können tolle Spielkameraden sein, weil sie manchmal unsichtbar und dann wieder sichtbar sind. Man meint ein Wunder zu erleben, wenn sie als Unsichtbare Dinge der realen Welt bewegen. Diese Art der Interaktion könnte zu einer völlig neuen Unterhaltungsform werden. Abgesehen davon kann diese Technologie auch im Alltag sehr nützlich sein. Kobitos sind Vermittler zwischen physischen und virtuellen Kräften und könnten daher als Verbindungsglied zwischen Mensch und Maschine fungieren.
Kobitos sind ein neuer Agententypus, die uns im Allgemeinen nicht stören. Wann immer man sie sehen möchte, kann man sie durch das Kobito-Fenster betrachten. Am wichtigsten ist aber der Umstand, dass sie auch dann arbeiten, wenn sie unsichtbar sind.
Aus dem Englischen von Michael Kaufmann
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