Ene-geometrix
'Masato Sekine
Masato Sekine
Ene-geometrix erzeugt mithilfe eines flüssigen Wärmekonvektionsphänomens Hüllkurven. Die Muster entstehen in Ene-geometrix nach zwei Prinzipien: Bei dem einen handelt es sich um einen künstlichen Erwärmungsvorgang und beim anderen um Selbstorganisation, eine Eigenschaft der natürlichen Welt.
Peltier-Module, die entweder kühlen oder heizen können, werden innerhalb des Gehäuses in einem Raster angeordnet; ihr jeweiliger Zustand kann durch ein GUI gesteuert werden.Wird nun der Erwärmungsprozess in Gang gesetzt, steigt die Temperatur in der Flüssigkeit und erzeugt eine Strömung. Wird ein Wärmegleichgewicht erreicht – es gibt keinen Temperaturunterschied zwischen der Flüssigkeit und der Umgebung –, entsteht ein stabiles Linienmuster auf der Flüssigkeitsoberfläche. Dieser Prozess der Mustererzeugung ähnelt dem Algorithmus eines Voronoi- Diagramms in der Rechnerischen Geometrie. Befindet sich das Ganze jedoch im Wärmeungleichgewicht, so erzeugt eine andere Kraft, die Selbstorganisation, neue Muster, die sogenannten Bénard-Zellen, die das zuvor stabile Muster gerader Linien völlig auszulöschen scheinen.
Wenn also eine Kombination dieser beiden Gesetzmäßigkeiten – die künstlich gesteuerte Wärmeenergie und die Selbstorganisation der Natur – an einem gemeinsamen Ort ein dynamisches Muster ergibt, entspricht dieses Bild nicht der universellen Beziehung zwischen der Natur und dem Menschen?
Aus dem Englischen von Michael Kaufmann
© Masato Sekine (Keio University, Kohiyama lab). Supported by: Keio University.
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