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Atlas Linz


'Isabella Bordoni Isabella Bordoni / 'Enrico Marchesin Enrico Marchesin / 'Roberto Paci Dalò Roberto Paci Dalò

ATLANTI INVISIBILI
Ein mobiles Stück für öffentliche Verkehrseinrichtungen und Radio

ORF Kunstradio
WEB-KONZEPT
Ein umfangreiches Archiv an Klängen, Bildern und Texten, das einen multidisziplinären Ansatz verfolgt. Eine Analyse der Klanglandschaft der Stadt. Eine Klang-Untersuchung im Kontext des urbanen modernen Lebens, bestehend aus architektonischen und historischen Parametern. Eine Sammlung visuellen Materials aus den Archiven der Stadt.

Ganz der Stadt Linz gewidmet, besteht es aus mehr als 200 Audio-Files. Jedes File bzw. jede Serie von Files enthält Zusatzinformationen: die Beschreibung des Ortes/der Orte, die Tages/Nachtzeit, zu der die Aufnahme gemacht wurde, den Klangtypus, Diagramme, Pläne etc.

ATLAS LINZ ist als eine Site gedacht, die Städtplanern, Architekten, Sound-Designern oder Historikern wissenschaftliche Daten liefern kann, erfüllt aber auch unterhaltende Zwecke. Gleichzeitig ist sie eine theoretische Reflexion und Diskussion über Stadt und Stadtbewohner – seien sie nun Transitgäste oder ständige Bewohner – als gemeinsames Subjekt der Polis – die Polis als Territorium, das es zu erforschen gilt, das von Menschen, die vorüberziehen oder dort leben, benutzt wird.
ARBEITSWEISE
Die verschiedenen Klänge werden nach drei Gesichtspunkten gesammelt und organisiert: nach einem historischen, einem stadtplanerischen und einem biographischen.

Hauptquelle sind die audiovisuellen Archive der Stadt, ORF und andere Dokumentationszentren. Der stadtplanerische Aspekt wird anhand einer Reihe akustischer Messungen erarbeitet, die zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen öffentlichen Plätzen vorgenommen werden: Arbeitsplätzen, Industriegebieten, urbanen und außerurbanen Gegenden mit starkem Verkehrsaufkommen (auch Flüssen und Eisenbahnen) sowie an Orten, die in Zusammenhang mit öffentlichen Einrichtungen stehen, um ein akustisches Abbild der Stadt als urbanes und menschliches Environment zu erhalten.

Um den biographischen Aspekt zu erfassen, werden private Familienarchive und zeitgenössische Dokumentationen benutzt, die ein Gefühl für das private/individuelle Leben in öffentlichen Räumen zu vermitteln vermögen.

Auf der Web-Seite erscheint das Bild des Ortes (Gebäude, offener Raum …), das seine Position und Rolle innerhalb der Stadt illustriert, darüber hinaus Daten zu Zeit, Licht und Wetter im Moment der Aufnahme, Klang-Diagramme usw. Außer den Klängen, die mittels verschiedener Messungen gesammelt werden, werden auch historische ”öffentliche” und ”private” Klänge zugänglich gemacht.

ATLAS LINZ mündet in ein erweitertes Projekt: ATLANTI INVISIBILI. Dabei wird aus Materialien aus verschiedenen Städten ein Ganzes geschaffen – eine Stadt, in der nicht nur Kulturen und Menschen miteinander leben – wie überall im heutigen Europa –, sondern auch Klänge, Geographien, Elemente aus der Natur, Konflikte. Die verschiedenen Environments werden Teil dieses digital geschaffenen Ortes. ATLANTI INVISIBILI benutzt als ”Ausstellungsraum” sowohl die Straßenbahn als auch das Medium Radio.

Atlas Linz ist eine Auftragsarbeit des Europäischen Kulturmonat Linz September 1998.