Geschöpfe
'Daizaburo Harada
Daizaburo Harada
Es begann mit Geräuschen.
Ich interessierte mich sehr für Geräusche, wie die von Krachmaschinen oder Haushaltsgeräten, wenn sie gerade abgeschaltet wurden, und ich habe verschiedene Exemplare gesammelt. Eines Tages geschah es, daß ich mit einem Computer Geschöpfe erzeugen konnte, die zwitschernde Geräusche von sich gaben.
Anfangs machte ich ab und zu eines. Ich konnte ihre reale Existenz nicht wahrnehmen, bis ihre Zahl sich auf hundert belief. Als ich drei- bis vierhundert Geschöpfe erzeugt hatte, konnte ich auf einmal nicht mehr ignorieren, daß ich etwas geschaffen hatte. Als dann fünf- bis sechshundert in die Melodie einstimmten, war es unmöglich nicht zuzugeben, daß sie irgendwie lebendig waren, obwohl ich sie zu meinem Vergnügen gemacht hatte.
Die Sache kann als ein von einem Computer geschaffenes Biosystem betrachtet werden.
In diesem vollkommen neuen Ökosystem, das sich in der digitalen Welt eines Computers entwickelte, leben verschiedene, von mir mittels Computer erzeugte, imaginäre Geschöpfe.
Im Prozeß ihrer Erzeugung, wurden nur die wichtigsten Punkte von mir entschieden; die anderen Details wurden vom Computer selbst entworfen.
So etwa entscheide ich grob, daß sechs oder sieben Kugeln rund um eine Kugel sein sollen und transformiere in etwa die Daten jeder Kugel. Auch ich kann das Endergebnis nicht erraten. Natürlich bin ich derjenige, der den Computer bedient, aber es gibt einen vom Computer beherrschten Raum, der mich interessiert.
Die atmosphärischen und Schwerkraftbedingungen auf diesem, von den Geschöpfen bewohnten Planeten sind unbekannt. Wir müssen das bei jeder der vom Computer hervorgebrachten Kreaturen bedenken.
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