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Ars Electronica 1986
Festival-Programm 1986
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Festival 1979-2007
 

 

Teilnehmer an der Ausstellung "TERMINAL KUNST"




Ars Electronica
Brucknerhaus Linz, 20. bis 27. Juni 1986

CLAUS, JÜRGEN
in Berlin 1935 geboren, Studien der Theaterwissenschaft, Philosophie, Kunstgeschichte in Marburg und München 1954–60. Besonderes künstlerisches Interesse seit den sechziger Jahren: Umweltkunst, erweiterte Kunst, Meereskunst. Realisationen im Mittelmeer, Roten Meer, in der Karibik. 1972 "artist-in-residence", Aspen/Colorado. 1983 "Fellow" am Center for Advanced Visual Studies, MIT, Cambridge, Mass. Claus war Organisator der Ausstellung "Kunst und Technologie" im westdeutschen Ministerium für Forschung und Technologie (1984).
Lit.: J. Claus, Expansion der Kunst, 1970 (Neuauflage: Berlin 1982)/ders., Umweltkunst, Zürich/Osnabrück 1982/ders., Treffpunkt Kunst, Bonn 1982/ders., ChippppKunst, Ullstein Materialien, Berlin 1985/ders., Kunst heute, Neuauflage: 1986.
BAUMANN, HORST H.
geboren 1934 in Aachen, Studium an der dortigen TH. 1972 erster kybernetischer Laser-Raum für die Ausstellung "Szene Rhein–Ruhr". Später eigene "Lascan"-Anlage zur Produktion von Laser-Environments, die er u.a. in Kassel, Berlin, Baden-Baden, in den USA, England etc. durchführte. Laser-Gestaltung der Klangwolke in Linz 1985.

Lit.: H. H. Baumann, Umweltskulptur – Umweltinformation. Kunstreport (Berlin) 1/2 '85/J. Claus, ChippppKunst. Berlin 1985.
BERKHOUT, RUDI
in Amsterdam 1941 geboren. 1975 Studium der Holographie an der New York School of Holography. 1977 Mitbegründer der Holographic Film Company. 1979 eigenes Holographie-Labor. Verschiedene eigene Entwicklungen und Erfindungen.

Lit.: Holographie – Medium für Kunst und Technik. Pulheim 1984/Licht-Blicke. Holographie – die 3. Dimension für Technik und Kunst. Frankfurt 1984.
GRUPPE "BLIX"
Seit 1983 Arbeiten auf dem Gebiet der Telekommunikation. Daraus entwickelte sich 1985 das Kunst-Btx, das seit Februar 1986 regelmäßig als Monatsmagazin von allen österreichischen Btx-Teilnehmern abgerufen werden kann. Die Kunst-Btx-Redaktion besteht heute aus Zelko Wiener, Robert Adrian X, Andrea Dee und Gottfried Distel. Für die Ausstellung "TERMINAL KUNST" wurden fünf Künstlerinnen und Künstler eingeladen, ihre Btx-Arbeiten vorzuführen: Helmut Mark (geboren 1958, 1976–82 Hochschule für angewandte Kunst in Wien); Peter Kogler (1959, lebt in Wien), Gudrun Bielz (1954, Arbeiten mit Video und Computer); Ruth Schnell (1956, zahlreiche Gemeinschaftsarbeiten mit G. Bielz); Lisl Ponger (1947, seit 1979 Filme).

Lit.: Art & Telecommunication. Western Front Publication & Blix (Hg. Heidi Grundmann). Wien 1984.
COOPER, WALTRAUD
in Linz 1937 geboren, Studium der Mathematik (1958–64 in Wien, Paris) und Malerei (1969–71 in Lissabon, Frankfurt). Lehrauftrag an der Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung, Linz, seit 1979. Unter dem Titel "Digitale Poesie" faßt sie computergesteuerte Arbeiten zusammen, deren zentrales Thema die Umsetzung von Sprache ins Visuelle ist.

Lit.: Andere Avantgarde, Brucknerhaus Linz 1983/Ausst.-Kat. Biennale Venedig 1986.
DRESSLER, OTTO
in Braubach/Rhein 1930 geboren, ab 1965 Verfremdungsobjekte, dann auch Kunstaktionen unter Einbeziehung von Publikumsreaktionen, u.a. in Bonn, Moskau, Wien. Aktion "Vernetzungen zur Eröffnung der Ausstellung "TERMINAL KUNST" im Brucknerhaus.

Lit.: O. D. Verfremder. Aktionen, Objekte, Reaktionen. Moosach 1979/O. D., Verfremder. Volksausstellungen, Aktionen. Moosach 1980/O. D., Unser Land. Kunstaktionen 19651985, Dokumentation, Stadtgalerie Saarbrücken.
EISENBEIS, MANFRED
1934 geboren, Professor an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach/Main, wo er u.a. 1978 das Kolloqium "Ästhetik und Technologie" organisierte. Leitet seit den frühen achtziger Jahren die Arbeitsgruppe Medienentwicklung/Medienforschung an der Hochschule, die sich vor allem mit der visuellen Gestaltung von Btx beschäftigt. Ausstellung u.a. bei "Kunst und Technologie", Bundesministerium für Forschung und Technologie, Bonn 1984.

Lit.: Manfred Eisenbeis/Andreas Henrich/Michael Marschall, Programm Mosaik 2. Handbuch für die Gestaltung von Bildschirmtext. Nürnberg 1985.
GIOVANOTTI MONDANI MECCANICI
italienische, in Florenz ansässige Autorengruppe, die mit computererzeugten Comics bekannt wurde. Zu ihr zählen. Andrea Zingoni (Text), Marco Peoli (technische Organisation), Loretta Mugnani (Szenographie), Maurizio Dami (Musik), Antonio Glessi (Computer). Sie arbeiten seit Anfang 1984 zusammen und zeigten ihre Video-Compuler-Comics auf verschiedenen Festivals. Bei "TERMINAL ART" läuft das Tape mit den Bildfolgen: "GMM contro Dracula", "Le Avventure di Marionetti", "Cuore d'Osso" u.a.
JUNG, DIETER
1941 in Bad Wildungen geboren, Studien ab 1962 in Berlin (Theologie, Hochschule der Künste), denen er 1971–73 nochmals ein Studium an der Film- und Fernsehhochschule anschließt. 1977 Studien der Holographie in den USA, wo er u.a. 1985/86 als "Fellow" am MIT, Cambridge, Mass., arbeitet.

Lit.: Dieter Jung, Holographie–Malerei–Zeichriung. Köln 1984/D. J., Installation. New York 1985/86.
KAGE, MANFRED
1935 in Delitzsch bei Leipzig geboren, 1955 Studium der Malerei und Philosophie, seit 1959 selbständige Tätigkeit als wissenschaftlicher Fotograf. Gründete das Institut für wissenschaftliche Fotografie, seit 1972 in Schloß Weißenstein. Nach den Polarchromatischen Variationen, mit denen er in den sechziger Jahren bekannt wurde, hat Kage weltweit beachtete Elektronenfotografien von Radiolarien, Chips etc. gemacht. Intensive Arbeit an Video Science Art.

Lit.: Manfred P. Kage, Kunstformen der Technik. Stuttgart 1978/Chips – Die Technik unserer Zeit (Fotos: M. P. Kage). Stuttgart 1985.
KARSCHULIN, OTHMAR
1952 in Bayreuth/BRD geboren, Ausbildung als Dipl.-Ing. und Industriedesigner, arbeitet bei der Btx-Agentur "Leuro-Seminar" in München. Verschiedene Vorführungen und Ausstellungen von Btx-Grafiken.

Lit.. Kunst per Kabel, in: Computer Persönlich, 27. 12. 1984/Bildschirmtext Art-Galerie, in: lies mit (Wien), 3/1985.
KROY, WALTER
geboren 1940 in Teplitz-Schönau, Studium der Physik und Mathematik an der TU München, 1968 Promotion bei Prof. Heinz Maier-Leibnitz. Seit demselben Jahr bei dem Luft- und Raumfahrtsunternehmen MBB in Ottobrunn bei München tätig. Leiter einer Forschungsabteilung für Gebiete der angewandten Physik, u.a. Optische Meßtechnik, Festkörper- und Halbleiterphysik, Laser in der Medizin. Intensive Beschäftigung mit Holographie. Teilnahme an Ars Electronica 84.

Lit.: Katalog Ars Electronica, Linz 1984.
LUTHER, ADOLF
1912 in Krefeld geboren, wo er auch heute lebt. 1939 Jurastudium, 1957 Aufgabe der Laufbahn als Jurist. Ab 1961 sogenannte Entmaterialisierungen, 1963 Rauchobjekte, 1970 Laserobjekte, 1976 Mond-Projekte. 1983 Entwürfe für das Wernher-von-Braun-Memorial.
Zahlreiche große Ausstellungen und Skulpturen im öffentlichen Raum.

Lit.: H. Stachelhaus, Luther. Stuttgart 1979/W. Krüger (Hg.), A. L. – Transoptische Realität, Weingarten 1980/A. L., Das Licht kann kein Bild sein. Köln 1984/A. L., Der energetische Raum. Neuss 1985/86.
MITTERMAIR, FRANZ XAVER
1956 geboren, seit 1985 Studium an der Hochschule für angewandte Kunst, Wien, Klasse Peter Weibel.
PIENE, OTTO
1928 in Laasphe, Westfalen, geboren, Studien in München, Düsseldorf, Köln. 1965 nach USA, wo er heute in Groton bei Boston lebt. Erstmalig 1968 als "Fellow" ans Center for Advanced Visual Studies, das er 1974 als Direktor von seinem Vorgänger Gyorgy Kepes übernimmt. Ab 1981 organisiert er eine Reihe von internationalen Sky Art Konferenzen.

Lit.: Katalog Ars Electronica. Linz 1980 und 1982/Sky Art Conference 1983, München 1983/J. Claus, ChippppKunst. Berlin 1985.
RED ERROR (MARTIN DREXLER – MICHAEL NADER)
Drexler wurde 1956 in Leoben (Steiermark) geboren, besuchte ab 1978 die Hochschule für angewandte Kunst Wien (1981 bei Peter Weibel); Nader, 1957 in Retz (Niederösterreich) geboren, arbeitet seit 1979 beruflich und privat mit Computern; 1984 gemeinsame Computer-Grafikprogramme, 1985 Gründung von Red Error. Beide zeigten ihre Arbeiten u.a. bei "Computerkunst und Computerkultur", Forum Alpach 1985.
RUTH SCHNELL
geboren 1956 in Feldkirch, Österreich, und
GUDRUN BIELZ
geboren 1954 in Linz, arbeiten seit 1983 zusammen unter dem Namen "Gruppe Duplikat". Schnell studierte ab 1976 in Innsbruck, dann 1977–81 an der Hochschule für Gestaltung in Linz und ist seit 1981 in der Meisterklasse Weibel an der Wiener Hochschule für angewandte Kunst. Bielz studierte 1977–80 ebenso in Linz, hielt sich 1980/81 u. a. als Mitglied der London Filmmakers' Coop in England auf, studierte seit 1981 in der Meisterklasse Oberhuber in Wien. Beide zeigten Videos und Installationen auf mehreren Ausstellungen.
SCHWEITZER, DAN
1946 in Bridgeton, New Jersey, geboren. 1976 Kodirektor der New York School of Holography. 1977, gemeinsam mit Sam Moree, Gründung der New York Holographic Laboratories. Lebt in New York.

Lit.: Holographie – Medium für Kunst und Technik. Pulheim 1984/Licht-Blicke. Holographie – die 3. Dimension für Technik und Kunst. Frankfurt 1984/Dan Schweitzer, Museum für Holographie & neue visuelle Medien. Pulheim 1985.
PETER VOGEL
1937 in Freiburg, Breisgau, geboren, wo er auch lebt. 1957–64 Studium der Physik. 1965–75 in der Industrieforschung tätig. 1963–65 Bewegungs- und Partiturbilder, dann Beschäftigung mit Tanz und Choreographie. 1966–70 Kompositionen elektronischer Musik. Vogel begann seit 1968, sich mit kybernetischen Modellen der Psychologie und Neurophysiologie auseinanderzusetzen. Seine ersten kybernetischen Objekte baute er 1969.

Lit.: P. V., Spiel und kybernetische Objekte, in: Ausst.-Kat. Galerie Regio, Hugstetten bei Freiburg 1980/Suzanne Bowles, P. V. – Cybernetic Objects, in: Ausst.-Kat. Galerie Arras, New York 1980.
WEIBEL, PETER
1945 in Odessa geboren, seit den frühen sechziger Jahren Beschäftigung mit Medienkunst, Film, Video, Theorie der erweiterten Kunst. Unterrichtet seit 1981 an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Einige ausgewählte Studentinnen und Studenten seiner Meisterklasse für visuelle Gestaltung stellen sich in der Ausstellung "TERMINAL KUNST" vor (vgl. auch: F. X. Mittermaier; Red Error; R. Schnell/G. Bielz).

Lit.: Peter Weibel, Zur Geschichte und Ästhetik der digitalen Kunst, Ars Electronica 84/Kreativität mit dem Computer, Sondernummer Output, Österreich, Wien 1985.