ANERKENNUNG
Photosynthesy
Flavia Alman, Angelica Nascimento
Flavia Alman wurde 1951 in Mailand geboren, wo sie später Filmwesen und Grafik studierte. 1973 und in den Folgejahren hatte sie einige Ausstellungen in Mailänder Galerien als Malerin und Bildhauerin. Seit 1976 arbeitet sie bei Videoproduktionen mit und spezialisiert sich hierbei auf Schnitt und Postproduktion. Erste Animationen realisierte sie mit Skulpturen aus formbaren Bleiblättchen. Mit dieser Technik drehte sie einen animierten Dokumentarfilm für das Museo Agricolo in Albairate (Milano). Seit 1986 interessiert sie sich für Computergrafik. Mit ihrer ersten Computeranimation „Radio Dramma" trat sie 1987 schließlich der Gruppe Correnti Magnetiche bei. Sie ist Autorin der folgenden Videoanimationen: 1987 „Citazioni" (3. Preis Truevision Art Contest, Atlanta, Georgia 1988; Anerkennung U-Tape, Ferrara 1988); 1988 „Cut And Escape"; „Radio Taxi"; 1989 „Puzzle Museum"; Anerkennung Prix Ars Electronica, Linz 1989; dieses Video wurde vom Centre Pompidou, Paris, gekauft; 1990 „Photosyntesi" (zusammen mit Angelica Nascimento).
Angelica Nascimento wird 19959 in Rio de Janeiro geboren, wo sie 1981 in Architektur graduiert. Sie erhält ein Stipendium vom italienischen Staat und zieht nach Florenz. Hier besucht sie 1982 und 1983 die Università Internazionale dell'Arte. 1984 geht sie schließlich nach Mailand, wo sie als Grafikerin in verschiedenen Studios arbeitet. Sie tritt 1989 der Gruppe Correnti Magnetiche bei und ist zusammen mit Flavia Alman Autorin der Animation „Photosyntesi".
Ein kleines, der Photosynthese gewidmetes, märchenhaftes Theater: Metamorphose par excellence.
Von einer kreisenden, ununterbrochenen Landschaft ausgehend, beginnt eine Manifestation des Sonnenprinzips, das ständig neue Formen annimmt und sich dabei auf der Schwelle zwischen dem Symbol „Licht" und der Metapher „Licht" bewegt. Blume, astrologisches Symbol, ein mit Erde gefüllter Topf als Prototyp des befruchteten Uterus, Sonne, Mond, Licht, Photone, Prismen oder einfaches, tanzendes Albedo, Endaspekt der Materie in Bewegung. In der Umgebung befinden sich Türen, Schwellen zwischen zwei Zuständen: dem Licht und der Finsternis, dem Bekannten und dem Unbekannten. Hier findet der Übergang statt zwischen Erde und Himmel, das Hinausgehen aus dem Kosmos, jenseits der Beschränkungen durch die individuelle Situation. Transportmittel ist ein fliegender Teppich. Der auf ihm stehende Tisch evoziert das gemeinsame Mahl, das Zentrum. Aus seinem Holz wächst ein neuer Wald, Tod und Regeneration. Zyklus der kosmischen Evolution, aber auch Kommunikation zwischen der unterirdischen Welt, in der sich die Wurzeln vertiefen, und dem Himmel, der mit seinem Licht die Zweige anzieht.
So entsteht die virtuelle Achse des Kosmos, um die herum sich das Leben auflöst und regeneriert.
Technischer Hintergrund
HW: Compaq 386/25 SW: Topas/Tips
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