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Prix1992
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
House II
Rajinder Chand


Ich ziehe es vor, die Grenzen halbwegs vage zu halten, und dies geht auch aus meiner Art hervor, Video, Text, Graphik und Klang als gültige Medien innerhalb einer Art Medienraum zu behandeln, sozusagen als Medienkanal, der rasches Speichern, gemeinsamen Zugriff und schnelles Wiederauffinden von Information emöglicht. Auf diese Weise können wir die digitale Technologie im Sinne der Kreativität wesentlich freier einsetzen und unsere vagen Grenzen noch weiter hinausschieben. Hypermedien bieten dem Künstler als Mitwirkendem und potentiellem Benutzer eine Reise voll Entdeckungen und Kreativität, ohne Anfang und ohne Ende. Die Benutzer bestimmen ihre eigenen Wege durch die Hypermedia-Werke. Und da gibt es fast keine Grenzen zwischen imaginativer Kreativität und dem Bereich von Forschung und Entwicklung.

In ,House II' macht der Besucher eine interaktive Reise durch ein Hypermedia-Haus. Im Inneren des Computers befindet sich nichts anderes als ein Massenspeicher voller Information, aber der Besucher navigiert visuell auf eigenen Pfaden durch ein Haus und somit metaphorisch durch die Welt und durch sich selbst. Durch einen Mausklick auf verschiedene sensitive Bereiche des Bildschirms kann der Besucher oder die Besucherin durch das Haus wandern. So könnte etwa im Wohnzimmer der Fernseher eingeschaltet oder durch Klicken auf das Fenster ein Blick ,ins Freie' geworfen werden. Der Klick auf den Fernseher und der Blick aus dem Fenster werden zu einem Blick ins Live-Fernsehen und in die Welt der Werbung. Es gibt eine Menge Objekte im Haus, mit denen interagiert werden kann, aber ihre Auswähl liegt allein in der Hand des Besuchers. Recht spannend wird die Tatsache, daß das Haus bewohnt sein kann und daß einige der Objekte darin sich so verhalten, wie man es erwartet, und andere wiederum nicht. Jedes Zimmer dient als Metapher des angrenzenden -und deshalb auch damit verbundenen - Raums, und es gibt Mechanismen, die es erlauben, die Beschränkungen unserer physischen Mobilität zu umgehen und somit von einem Raum in einen anderen zu wandern auf eine Weise, die in der physischen Welt unmöglich wäre. (Rajinder Chand)