In diesem Stück stammt das Ausgangsmaterial aus gesamelten Auszügen aus Flamenco-Musik sowie einigen Texten aus dem Theaterstück „Bodas de Sangre" („Bluthochzeit") von Federico Garcia Lorca. Mittels Computerbearbeitung habe ich versucht, zu dem erkennbaren Flamenco-Klang eine surreale parallele Klangwelt zu schaffen. Der musikalische Diskurs läuft ab als Folge von überlagerten und gegeneinander gestellten Transformationen und Konfrontationen zwischen der Welt des Flamenco-Klangs und dieser surrealen Klangwelt.

Das Stück ist klar in vier Abschnitte unterteilt und versucht, eine metaphorische Reise durch ein Traumland des Flamencos heraufzubeschwören, das durch Undefinierte Klangkreaturen gestört wird. Lorcas „Duende", eine Art Eingebungen verursachender Kobold, musste bei dieser Reise natürlich dabei sein, und seine Texte waren sowohl die Quelle der Inspiration hinter der Musik wie das Kernelement zur Strukturierung des musikalischen Diskurses.
Die Texte werden von den jungen spanischen Schauspielern Javier Letran und Conchi Almeria gesprochen. „Figuras Flamencas" wurde 1996 in den Electrocoustic Music Studios der University of Birmingham komponiert.