ANERKENNUNG
Espaces paradoxes
Patrick Ascione
Aus der gleichzeitigen oder aufeinanderfolgenden Wahrnehmung von in der Luft deutlich getrennten, bildlichen Darstellungen, Bahnen und Sendepolen kann eine besondere Form des Diskurses entstehen. Der Zuhörer, der sich so an die Stelle der traditionellen ,Tonmischung' setzt, wird der aktive Empfänger der zusammengewürfelten Elemente des Stückes, eine Art von selektivem Katalysator.
Espaces Paradoxes (,Paradoxe Räume') läßt die Vorstellung einer Kunst ahnen, die es erlaubt, den Raum (eines Ortes) zu konstruieren und zu gestalten, ohne das projizierte Bild eines virtuellen, hinzugefügten Raumes an seine Stelle zu setzen. Die Verteilung, die Bewegung und die jeweilige Ordnung der Töne im Luftraum wurden im Studio entworfen und verwirklicht - zur selben Zeit, als die Tonelemente und -sätze geschaffen wurden, die ihnen entsprechen. Da die räumliche Bestimmung der Töne (Mischung ,Töne/ Raum') ein wesentlicher Bestandteil des Schöpfungsaktes des Werkes ist, existiert keine ,Diffusionspartitur', und es bedarf keines Verwaltungssystems - sei es automatisiert oder nicht - für den nachkommenden und mit dem Stück gleichlaufenden Raum. Nur ein Mischpult bleibt notwendig. (Patrick Ascione)
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