Ein halbes Jahrhundert ist vergangen, seit das kugelförmige Kletter- und Spielgerüst Globe Jungle erstmals auftauchte. Jetzt ist es in den meisten Stadtvierteln zu sehen, und alle Japaner erinnern sich daran, auf ihm gespielt zu haben. Kinder fasziniert das Spiel mit dem Globe Jungle: Einige drehen die Kugel unter Einsatz ihres ganzen Körpers, andere klettern ganz hinauf, andere wiederum hocken sich im Inneren hin. Bei der Beobachtung spielender Kinder, deren Körper und Schatten sich wie die Kontinente auf einer miniaturisierten Erde ausnahmen, kam mir die Inspiration zum "Globe Jungle Project".

Was wäre, wenn die auf diesem Klettergerät spielenden Kinder in der Nacht zu ihm zurückkämen? Was wäre, wenn dieses Spielgerät auch für Erwachsene eine Bedeutung bekäme? Solche und ähnliche Gedanken verliehen der Kletterkugel eine völlig neue Perspektive – der Globe Jungle als visuelle Installation.

Interface

Bilder von Kindern bei Tageslicht erscheinen auf der einen Hälfte des Globe Jungle , auf der anderen Seite erscheint eine aus dem Inneren gefilmte Parklandschaft. Dieses Interface spricht die normale Gefühlswelt der Menschen an, denn es verbindet zwei vergleichsweise entfernte Schauspiele: Tag und Nacht in einem Park, Inneres und Äußeres eines Spielplatzgeräts, Vergangenheit und Gegenwart des Betrachters. Eine nostalgische Illusion wird durch die Verwendung der neuesten Projektionstechnik erzeugt, durch die Rotation eines primitiven Objekts und durch ein nachleuchtendes Bild auf der Netzhaut des Betrachters. Dieses einzigartige dimensionale Gefühl ist ebenso neu wie alt und verschleiert die Trennung zwischen dem Üblichen und dem Unüblichen, dem Reellen und dem Virtuellen – etwas, das auf keinem der heute existierenden Bildschirme erfahren werden kann.