ANERKENNUNG
Au bout du fil
Jérôme Decock, Cécile de la Dreve
, Olivier Lanerès
, Mélina Milcent
Ein Mann findet sich zu seiner großen Überraschung in ein Universum projiziert, das seiner eigenen Imagination entspringt.
Wir wollten in diesem Film den Betrachter gemeinsam mit der Hauptfigur in diese immer exzentrischere Umgebung versetzen. Jeder Ort, an den der Mann gezogen wird, hat seine eigene Geschichte, hat sowohl reale als auch irreale Anteile, die seinen gequälten Geist reflektieren. Wir haben die Übergänge zwischen diesen Universen bewusst so gestaltet, dass der Zuseher genauso sehr wie die handelnde Person davon überrascht wird. Der Wahn des Helden ist die einzige Verbindung zwischen diesen Welten, der einzige "rote Faden", der sich durch seine ganze Reise zieht. Und diesem Faden folgt die Figur und kommt letztlich zum Ausgangspunkt ihres Wahns zurück, der sie verfolgt und einsperrt. Wir wollten mit dem Zuseher auf die gleiche Weise spielen wie mit unserer Figur und ihn der Faszination des Filmthemas ausliefern.
Die vollständig in 3D entstandene Animation entstand im Zuge unseres Studiums und hat uns zwei Jahre Arbeit abverlangt. Neben dem Erlernen der Software haben wir zunächst ein Szenario geschrieben, danach wurde ein Drehbuch erstellt, das erst einmal in 2D umgesetzt wurde. Dies hat uns die Möglichkeit geboten, ein Gefühl für Rhythmus und Schnitt zu bekommen und einen ersten Soundtrack hinzuzufügen. Diese ersten groben Schätzungen wurden mit Hilfe einer 3D-Animation weiter verfeinert, bevor wir zum endgültigen Film übergingen. Bei der Figur haben wir uns vor allem von der Animation The Sandman von Paul Berry inspirieren lassen. Wichtig war uns, einen ziemlich seltsamen, mickrigen Mann zu zeichnen, dem man ansieht, wie ihn das Gewicht der Ereignisse drückt. Die Figuren jenes Kurzfilms waren geschnitzte Marionetten. Wir haben Anleihen beim ziemlich kantigen Gesicht der Mutter genommen, um unserer Gestalt einen möglichst leidenden Gesichtsausdruck zu verleihen. Wie unsere Hauptfigur interessierte auch uns die Umgebung, die wir durch Störungen in den Proportionen oder durch Herumspielen mit grafischen Metaphern beunruhigend zu gestalten gesucht haben.
Wir haben uns hauptsächlich auf die Filme von Tim Burton bezogen, vor allem auf seinen ersten Kurzfilm Vincent oder The Nightmare Before Christmas, dazu auf diverse Arbeiten von M.C. Escher, die perfekt mit unserem Untersuchungskonzept übereinstimmten. Sowohl für die Außen- wie für die Innenräume haben wir mit geschlossenen Universen experimentiert, um das physische wie geistige Eingesperrtsein unserer Figur bestmöglich zu transportieren.
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