Sonic Bed London ist ein Klang- und Sozialexperiment, das unsere Klangwahrnehmung erforscht. Es präsentiert sich zunächst als übergroßes französisches Bett, das ein wenig an einen hölzernen Tank erinnert, mit Stufen zum Hineinklettern. Besucher sind eingeladen, ihre Schuhe auszuziehen, sich aufs Bett zu legen und dort speziell komponierte Musik zu genießen, die sich vibrierend durch und um und in ihrem Körper auf und ab bewegt. Subtil, dynamisch, bisweilen unterhalb der Hörschwelle – Sonic Bed_London spielt eher Musik zum Fühlen als bloß zum Hören.

Sonic Bed_London ist ein Instrument, das von jedem (und natürlich auch von beauftragten Komponisten) benützt werden kann, der ein Stück dafür komponieren möchte. Für diese Musik wurde eigens ein Software-Interface gebaut, das derzeit durch die Forschungsgruppe Music For Bodies (www.musicforbodies.net) weiter entwickelt wird und mit dessen Hilfe Klänge durch den in den Bettrahmen und unter die Matratze eingebauten Lautsprecherraum gelenkt und aufgezeichnet werden können. Sonic Bed_London enthält ein Zwölfkanal-Klangsystem; es können also jederzeit insgesamt zwölf voneinander unabhängige Klangquellen abgespielt und bewegt werden.

Ich habe mich schon lange für die physische Erfahrung der Musik interessiert und zwei Klang-Lehnstühle konstruiert, bei denen die Vibrationen ebenso als Teil der musikalischen Wahrnehmung wiedergegeben werden wie der aurale Teil, und für sie neue Kompositionen geschrieben. Diese Stühle schaffen mit ihren in die Polsterung eingelassenen Lautsprechern eine Situation, die die Hörerfahrung für den jeweils Sitzenden verändert.