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Prix2000
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
Chicken Supper
Zach Bell, Chris Gallagher , Steven Schweickart , Scott Smith


Der erste Schritt bei der Produktion von Chicken Supper war eine Reise nach Tampa, Florida, um dort Aufnahmen von Sean Schweikart zu machen. Sean ist ein 37-jähriger Mann, der am Down-Syndrom leidet. Wir haben Sean als die Hauptfigur des Werks ausgesucht, weil er sich als Inspirationsquelle sowohl für seinen Neffen Steven erwiesen hat, der Mitarbeiter dieses Projekts ist, als auch für alle anderen, die er auf seinem Lebensweg getroffen hat. Trotz seiner Behinderungen bleibt er immer positiv eingestellt und findet Freude an Dingen, die anderen vielleicht trivial erscheinen. Dies machte ihn zum perfekten Kandidaten. Während unseres Besuchs bei Sean haben wir eine Reihe von Interviews mit ihm gemacht.

Das Stück ist im Moment Work-in-progress, in der endgültigen Fassung wird es in allen Sequenzendes Films sich langsamer bewegende und realistischere Wolken und Texturen geben. Wir werden auch noch jene Szenen einfügen, die wir bisher aus Zeitmangel nicht einbauen konnten. Die Crundvorstellungdie-ses Films ist, dass der Besucher sozusagen durch viele Ebenen von hängenden Filmstreifen schweben kann und dabei etwas über das Leben dieses speziellen Mannes lernt. Jeder Filmstreifen steht für einen Abschnitt in Seans Leben. Wenn man näher kommt, erwachen die Einzelstandbilder zum Leben und spielen eine Videosequenz über die jeweilige Lebensphase ab. In einigen Fällen wird der Betrachter direkt durch den Filmstreifen hindurchtauchen, wie ein Geist, der durch Wände geht. Indem wir immer höher hinaufsteigen, blicken wir auf Seans Leben und reflektieren zuletzt über unser eigenes. Eine andere Interpretation des Films könnte von der Annahme ausgehen, dass Sean gestorben sei und zum Himmel auffährt. Während seiner Himmelfahrt reflektiert er sein Leben. Höher und höher steigt er und blickt auf sich selbst zurück, nicht mit Bedauern oder Reue, sondern voll innerem Frieden und Freude. Am Ende steigt er über die einzelnen Filmstreifen empor und blickt ein letztes Mal auf sie zurück, bevor er weiterschwebt. Man darf dabei allerdings nicht aus den Augen verlieren, dass Sean in Wirklichkeit noch am Leben ist, aber da die durchschnittliche Lebenserwartung von Patienten mit Down-Syndrom 40 Jahre beträgt, wird er möglicherweise nicht mehr lange bei uns sein.