ANERKENNUNG
Errorsmith Ep #12
Erik Wiegand
Mein Interesse beim Produzieren gilt dem Design von Instrumenten und dem Spielen dieser Instrumente. Unter Instrument verstehe ich die Gesamtheit der an der Produktion beteiligten Audio-Komponenten, wie z. B. Signalgeneratoren (inkl. Sequenzern), Signal-Modifizierer, Mischern, Effekte usw. Unter Spielen verstehe ich die Veränderung von Parametern dieser Komponenten in Echtzeit.
Die meisten Stücke auf der Errorsmith Ep #1 sind Aufnahmen von Echtzeit-Manipulationen dieser Art, wobei auf Overdubs und Editierungen weitgehends verzichtet wurde. Um Instrumente meinen Bedürfnissen anzupassen, habe ich früher analoges Equipment modifiziert und dessen Interface und Funktionalität erweitert. Bei der Errorsmith Ep #1 benutzte ich zum ersten Mal ausschließlich „Generator“, einen modularen, Software- Realtim- Synthesizer. Dieser verfügt über Synthese- Grundbausteine wie Oszillatoren, Filter, Delays usw., aus denen man durch Verschaltung eigene Instrumente bauen kann. Für meine Arbeitsweise bringt diese Art von Software viele Vorteile: Ich bin so in der Lage, relativ schnell technische Ideen auszuprobieren. Ich kann neuartige Instrumente entwickeln, wie z. B. ein Reverse-Tool, welches in Echtzeit das zuletzt Gehörte auf Knopfdruck rückwärts abspielt (zu Hören auf der ganzen A-Seite und auf den letzten beiden Stücken der B-Seite). Die Schnelligkeit, mit der das Instrument verändert werden kann, ermöglicht es mir, nicht nur die Parameter eines Instruments zu ändern, um es in ein Stück zu integrieren, sondern ich kann auch die Struktur des Instrumentes selbst ändern. Somit geht die Entwicklung eines Stückes mit der Entwicklung des Instrumentes einher.
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