AUSZEICHNUNG
Runners
Kazuma Morino
Die Faszination von "Runners" von Kazuma Morino liegt in der Verwendung repetitiver Elemente in einer abstrakten Choreographie, die mit Rhythmus, Raum und Bewegung spielt. Dies ist nicht einfach ein formalistischer Essay, sondern zeigt ein wenig den "Sysiphos-Ansatz" in der Welt der Computergraphik.
Figuren - Puppen - aus geometrischen Formen laufen umher und vermischen sich mit anderen Objekten. Dieses Werk drückt die Schönheit von interagierenden Objekten im Ablauf der Zeit aus. Ein laufender Mensch ist eine schöne Gestalt, und das hat mich schon jahrelang beschäftigt - es war das Laufen an sich, das meine Aufmerksamkeit gefesselt hat. Ein Schachbrettmuster auf der Figur würde den Leuten die Schönheit der Bewegung selbst noch näher bringen. Natürlich gibt es verschiedene Bewegungsfiguren, man könnte sich einen Schwimmer vorstellen, einen Springer, jemanden beim Stiegensteigen, aber ich wollte einer solchen Figur möglichst nahe kommen, eine Bewegung ausdrücken und verstärken: So entstand Runners. Als ich über die ersten Schritte der Realisierung nachdachte, schien mir ein möglichst einfaches Objekt am besten geeignet, eine menschliche Form wiederzugeben. Auch in meinen anderen Arbeiten, die sich aus Objekten wie Würfeln, Kugeln, Rohren usw. zusammensetzten, haben Kombinationen dieser Objekte mitgeholfen, Schönheit zu transportieren, da gerade ihre Abstraktheit die Kraft und Unendlichkeit am besten zum Ausdruck bringt. Und genau dies war auch für den Akt des Laufens angestrebt. Nächster Schritt war dann die Animation selbst. Als Ausdrucksmittel wurde zunächst eine Endlosschleife einer laufenden Figur geschaffen, die dem Betrachter einen starken Eindruck vermitteln sollte. Wenn auch die Farbgebung insgesamt sehr harmonisch ist, wollte ich doch, daß das Werk in einer kontrastierenden Welt endet. Da die Muster - etwa Streifen - ja auf dem Objekt befestigt sind, wurde eine Oberflächenbehandlung als Möglichkeit zur Verstärkung dieser Muster vorgenommen. Letztlich wurde das Bildmaterial mit Hilfe von Filtern in zweidimensionaler Bearbeitung erstellt. Dies umfaßte vorsichtige Farbeinstellungen und -korrekturen und wurde bei der Entwicklung des Films fortgesetzt, der zur Gänze über eine Kamera aufgenommen wurde. Da diese abschließende Filterarbeit ein entscheidender Teil des Werkes ist, läßt es sich meiner Ansicht nach nicht nur als das Werk eines einzelnen ansehen. Und wenn die fertige Arbeit die Schönheit der Laufbewegung mit der Kraft der in die Komposition eingebundenen Objekte zum Ausdruck bringt, dann hoffe ich, daß Runners sich auch in die Herzen der Betrachter einprägt.
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