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Prix1990
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


AUSZEICHNUNG
Gossip
Charles A. Csuri


Charles A. Csuri versucht in seinen Arbeiten Kulturgeschichte mit Computertechnologie zu verbinden. Er sieht keinen Widerspruch oder Unterschied zwischen Kunst und Wissenschaft.

Die Wissenschaft entfaltet immer neue Schichten des Wissens um den Ursprung des Universums, und dennoch - oder gerade deshalb - wird das Mysterium der menschlichen Existenz immer tiefer. Es gibt dahinterliegende Kräfte in der Natur, die unsere Mythologie und unseren Glauben formen. Das Problem für mich als Künstler ist eines der Integration oder Synthese eines breiten Spektrums kultureller Werte.

In meinen Kunstwerken versuche ich, Aspekte der menschlichen Erfahrung im Zusammenhang mit jenen ursprünglichen Kräften zu präsentieren, die das Geheimnis und die Magie des Universums beeinflussen. Im wesentlichen besteht meine Rolle als Künstler darin, neue Wege zu finden, unsere Kulturgeschichte in meiner Erfahrung mit der Computertechnologie zu nutzen. Mein Zugang zum Computer führt zwar zu einigen Mißerfolgen, aber er ist eine wunderbare Gelegenheit für die Entdeckung einer Realität, die menschliche Werte und Anliegen darstellt.

Der Computer ist ein Tor in ein besonderes Universum der Möglichkeiten, Träume und Realitäten und enthüllt eine Art des Nachdenkens über den kreativen Prozeß. Der Computer befreit mich von der physikalischen Realität und gibt mir mehr Freiheit des Ausdrucks als traditionelle Medien. Meine Ästhetik schließt den Einsatz spezieller Software-Werkzeuge ein, Prozeduren und Algorithmen, welche die Beschränkungen und den Zusammenhang festlegen, in dem ich mich ausdrücke. Für mich gibt es keinen Widerspruch oder Unterschied zwischen Kunst und Wissenschaft. Meine Art der Verwendung von Algorithmen und die Analyse dreidimensionaler Raumparameter sind der Weg zum emotionalen Inhalt meiner Arbeit. Ich nütze die Tatsache aus, daß Computer mit unheimlich komplexen Strukturen umgehen können und mir so neue Optionen liefern, Kunst zu schaffen.

Nach fünfundzwanzig Jahren ist nun endlich der Computer mein visuelles Instrument, so wie ich es spiele, um Kunst zu machen. Mein Anliegen ist es, eine bedeutungsvolle Struktur zu schaffen, um einen ästhetischen Inhalt zu enthüllen. Kunst muß die nicht-kognitive Perzeption des Menschen ansprechen. Es muß eine gemeinsame menschliche Erfahrung geben, die bis zum Kern unseres Seins reicht - irgendeine Art von Universalität, die generallsierte Symbole und Ikonen verwendet.

Der Computer ist ein Mittel zum Zweck, und diese gemeinsam geteilte Erfahrung umfaßt Mythos, Magie, Humor und manchmal sogar die brutale Realität des Leides, des Schmerzes und der Furcht. Die Herausforderung liegt darin, Computertechnologie zu verwenden, um unserer menschlichen Spiritualität zu dienen.

Technischer Hintergrund

HW: Sun Workstation
SW: Custom Software