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Prix Ars Electronica
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Prix-Jury

 
 
Veranstalter
ORF Oberösterreich

Die Goldene Nica für Computergraphik des Prix Ars Electronica 91 ging an den Amerikaner Bill Woodard für seine Arbeit "Having encountered Eve for the second time, Adam begins to speak". Ausschlaggebend für diese Entscheidung war die künstlerische Qualität und nicht, ob dieses Bild als Computerarbeit gelesen werden kann. Diese Anforderung erfüllt Bill Woodard in einem hohen Maß. Die künstlerisch-konzeptuelle Ausgewogenheit des Bildes steht darüber hinaus in einem überaus ausgewogenen Verhältnis zu den angewendeten technischen Mitteln. Die Oberflächengestaltung, die Luminiszenz der Farbgebung, die Transparenz, die Dreidimensionalität, die der Betrachter in Bill Woodards Arbeit findet, können nur mit Hilfe der Computertechnologie zustande gebracht werden. So entsteht eine neue Wirklichkeit, die über die Bildsprache der traditionellen Graphik und Malerei hinausgeht. Die Jury war davon überzeugt, daß dieses Bild den Zustand der elektronischen Künste in ihrer fortgeschrittensten technischen Form am überzeugendsten darstellt und verlieh Bill Woodard einstimmig die Goldene Nica 91.

Die Auszeichnungen des Prix Ars Electronica 91 in der Computergraphik vergab die Jury an den Deutschen Arthur Schmidt für " Digitales Bild B-786" und an den Japaner Yoshiyuki Abe für das Bild "lnnocent".

In der Zusammenschau gelesen, repräsentieren diese beiden Arbeiten in hoher Qualität zwei vorherrschende Richtungen in der zeitgenössisehen Computergraphik. Ein Beispiel für die klassische Computerkunst ist "lnnocent" in seiner fast skulpturalen Qualität und vor allem in der eindrucksvollen Lichtgestaltung. Arthur Schmidts Arbeit kommt aus der Tradition des Tachismus und Informel der 50er und 60er Jahre und repräsentiert den zunehmenden Trend zur Computermalerei, in der die Schichtungen, im Gegensatz zur klassischen Malerei, nahtlos ineinander übergehen - die reine Oberfläche entsteht. Es ist ein Gemälde, das nicht gemalt werden kann.

 
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