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Prix Ars Electronica   International Competition of Cyberarts   u19   - freestyle computing   tell a friend
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Statements zu u19

Sirikit Amann

KulturKontakt Austria
Leiterin Kulturvermittlung


Foto - Sirikit Amann

"Das Motherboard der jungen Medienszene in Österreich: 'u19 freestyle – computing'


Als 1998 der international renommierte Prix Ars Electronica eine Kategorie "u19 - freestyle computing" einführte, war das einerseits ein Wagnis hinsichtlich der Qualität der zu erwartenden Arbeiten, andererseits eine logische zukunftsweisende Entscheidung.
Die Anwendung der neuen Medien war 1998 bereits zu einem unübersehbaren Faktor in der jungen Szene - zwischen Experiment, künstlerischem Anspruch und beginnendem Kommerz - geworden.
Gerade der Siegeszug des Internets und der damit verbundenen Chancen traf auf eine junge Generation, die dieses Medium in den kommenden Jahren für sich vereinnahmen wird. Anders als in den Jahren davor waren Computer keine Luxusware mehr, Programme wurden leistbar, reger (Aus)-tausch aller Arten von Wissen wurde gepflegt.

Aber die Vision von "u19 - freestyle computing" reicht viel weiter als nur der zugegebenermaßen immer perfekter werdende Umgang mit den Tools oder dem Schaffen und Gestalten von computerunterstützten Arbeiten.

u19 ist mehr: Es ist in vielen Bereichen ein Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen und Themen. Nur ein Beispiel: als der Computer in den Volksschulen zu einem Alltagstool wurde, stieg die Einreichquote der Jüngsten sprungartig.

Die Bandbreite der Einreichungen ist bezeichnend: Sie reicht vom Splattermovie in Flash, CMS über Lowtech neben Hightech bis zu Sites mit hohem Funfaktor und solchen, in denen man sich verliert. Oft ist die Oberfläche glänzend, die Inhalte Blech, manchmal auch umgekehrt.

Und es ist auch der Nährboden, die Plattform, die Spielwiese für schräge, krude, hippe, retrospektivische und ernstzunehmende Ideen. u19 ist das crossover von Medien, Altersstufen, Geschlechtern und Kulturen.
Und es ist ein digitales Breitbandantibiotikum gegen etablierte Sichtweisen, das Fremdes vertraut erscheinen lässt.

Oft werde ich gefragt, wie man mit der Fülle der Arbeiten der Jugendlichen in der Jury fertig wird: darauf gibt es nur eine Antwort: mit Achtung vor der Leistung eines jeden Einreichers. u19 hat viele Besonderheiten, eine der wesentlichen für mich: u19 macht Mut!
Highend-Produkte sind wichtig, können aber nur entstehen, wenn das Fundament stark genug ist. u19 zeigt dieses Fundament und macht das Potential sichtbar, das in den Jugendlichen in Österreich steckt. Daher ist das Ergebnis einer Jury auch davon abhängig wie breitgefächert diese Basis ist. Sie nimmt Rücksicht auf das Alter, auf die Herausforderungen in der Umsetzung, den erkennbaren Willen zur Gestaltung der eigenen Idee, auf Teamarbeiter und Solisten. Erst das Zusammenspiel aller Faktoren ergibt das jeweilige Jahresjuryergebnis.
Als Mitarbeiterin des KulturKontakt Austria, jener Organisation, die sich seit Anfang an für u19 engagiert hat, stellt sich jedes Jahr wieder die schöne Herausforderung, sich in die Arbeit der jungen ProduzentInnen zu vertiefen. Dies umso mehr, als der KulturKontakt Austria an „u19 - freestyle computing“ vieles von dem erfüllt sieht, was wir in der Arbeit mit jungen Menschen verwirklicht sehen wollen: Kreativität, Toolfertigkeit, Teamarbeit und Individualismus, Phantasie, konsequente Umsetzung von Ideen sowie Freude an der Gestaltung."


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