Gemotion Display, 2006
Yoichiro Kawaguchi beschäftigt sich in seinen Arbeiten stets mit der Wechselwirkung von Kunst und Wissenschaft. Besonders interessiert ihn dabei die Verbindung der künstlerischen Computergrafik mit Formentwicklungen in der Natur, die freie Entfaltung und selbstständige Veränderung von Formen, Farben, Oberflächen.
Ergebnisse dieser Auseinandersetzungen sind etwa das „Gemotion Display“, das wie ein organisches Wesen seine Form und Oberfläche an die jeweilige Umwelt anpasst. Hunderte von pneumatischen Antrieben verformen die Projektionsfläche je nachdem welche Bilder dargestellt werden. So entsteht eine Abbildung der Welt, die unserer natürlichen Wahrnehmung entgegenkommt, bei der wir Parameter wie Perspektive, Schatten oder Oberflächenbeschaffenheit berücksichtigen können. Vielfältige Einsatzmöglichkeiten – vom Kino bis zur Architektur – sind dabei vorstellbar.
Eggy Boy, 2008
Nach Meinung von Yoichiro Kawaguchi werden bei herkömmlichen Robotern zwei Aspekte vernachlässigt: das künstlerische Design sowie die Gefühlsebene in der Begegnung zwischen Mensch und Roboter. Bei der Entwicklung seiner Roboter verbindet Kawaguchi Erkenntnisse der Psychologie und Neurowissenschaften mit Technologie und Kunst. Dies zeigt sich etwa beim Design: Comicartige Formen, kurze Arme und Beine, große Augen und eine weiche Außenhaut erwecken einen harmlosen und schutzbedürftigen Eindruck. Der kinderfreundliche „Eggy Robot“ soll künftig mit seiner Umwelt in sozialen Kontakt treten und zu zittern beginnen, sobald sich ihm jemand nähert.
Das Ars Electronica Center präsentiert mit „Eggy Boy“ den Prototyp einer weichen Außenhülle für einen solchen „emotionalen“ Roboter der Zukunft.
Credits:
Yoichiro Kawaguchi, Supported by Kawaguchi Lab. The University of Tokyo