Featured Artist: Hiroshi Ishiguro


Do 3.9. – So 13.9
Ars Electronica Center

Geminoid HI-1
ATR Intelligent Robotics and Communication Laboratories

Wie können die Präsenz und die Wesenszüge eines Menschen erfasst, simuliert und auf Roboter übertragen werden? Des Rätsels Lösung versprechen sich WissenschafterInnen von komplexen künstlichen Wesen: den Geminoiden. „Geminoid“ leitet sich vom lateinischen „geminus“ (Zwilling, Pärchen) und dem Suffx „-oides“ ab. Der Geminoid ist ein Roboter, der als Klon eines real existierenden Menschen geschaffen wird. Durch eine innovative Netzwerk- und Sensorentechnologie eng miteinander vernetzt, sieht ein Geminoid dabei nicht nur wie sein menschliches Vorbild, sondern verhält sich auch so.

Hiroshi Ishiguro, Professor an der Universität Osake und Gastgruppenleiter der „ATR Intelligent Robotics and Communication Laboratories“, stand Modell für HI-1, den allerersten Geminoiden. Seit 2006 werden HI-1 und andere Geminoide für Forschungszwecke genutzt, die im Wesentlichen zwei Ansätze verfolgen: Die einen konzentrieren sich auf die Entwicklung eines funktionellen Fernsteuerungsmechanismus sowie die Programmierung möglichst natürlicher menschenähnlicher Bewegungen. Die anderen konzentrieren sich auf Kognitive Modellierung zur Untersuchung typischer Eigenschaften der menschlichen Natur, etwa der „menschlichen Präsenz“. Die Kombination beider Ansätze führt schließlich zur Entwicklung von Robotern, die dem Menschen stark ähneln und neue Einblicke in die menschliche Natur eröffnen.

Während die Roboterwissenschaft dabei auf Erkenntnisse der Kognitionswissenschaften aufbaut und versucht Mechanismen einer erfolgreichen Mensch-Mensch-Interaktion auf Robter zu übertragen, beginnt die Kognitionsforschung sich für Roboter zu interessieren. Zwei zentrale Ziele werden dabei verfolgt: Zum einen geht es um die Entwicklung von Androiden mit möglichst menschenähnlichen Aussehen, menschlichen Bewegungen und Wahrnehmungsfunktionen. Zum anderen geht es um neue Einblicke in jene Prozesse, die unser „bewusstes und unbewusstes Erkennen“ steuern. Denn wir nehmen Reize sowohl bewusst als auch unbewusst wahr. Wenn wir andere Menschen beobachten, sind verschiedene Areale unseres Gehirns aktiv. Sensorische Inputs werden automatisch mit bereits bekannten menschlichen Vorbildern verglichen und bilden die Grundlage unsere Reaktionen. Es sind im Übrigen genau diese unbewussten Prozesse, die uns – wieder besseren Wissens – veranlassen einen Androiden zu behandeln, als wäre er ein menschlicher Gesprächspartner. Warum dies so ist, ist eine zentrale Forschungsfrage, sowohl für die Robotertechnik als auch für andere wissenschaftliche Disziplinen. Die Antworten darauf können als Kriterien für die Entwicklung von Androiden dienen als auch Aufschluss über jene Prozesse im menschlichen Gehirn geben, die uns zu sozialen und emotional gesteuerten Wesen machen.

Geminoid Special Event – Future Dialogue-

Sa 5.9. 12.30 – 13.30 Uhr
Featured Artist Talk moderated by Gerfried Stocker

So 6.9. 13.30 – 14.30 Uhr
Featured Artist Talk moderated by Horst Hörtner

Mo 7.9. 14.00 – 15.00 Uhr
Featured Artist Talk moderated by Hide Ogawa

http://fm4.orf.at/stories/1626002

Director: Hide Ogawa, Martin Honzik
Sound: Daito Manabe
Visualization: Woeishi Lean
Geminoid System: Kohei Ogawa
Event System: Karl Schmidinger + Ars Electronica Festival Team

Special Thanks:
PHIE AMBO (Director of Mechanical Love)
Mechanical Love
http://www.danishdocumentary.com/store/#DVD0003