Opera Calling

Opera Calling

!Mediengruppe Bitnik (CH) and Sven König (DE)
www.bitnik.org / www.opera-calling.com/description

Honorary Mention Interactive Art
Dokumentation

„Opera Calling“ war eine künstlerische Intervention in das Kultursystem der Züricher Oper. Mittels im Zuschauerraum des Opernhauses versteckter Audio-Wanzen wird der Öffentlichkeit außerhalb des Theaters Zugang zur Aufführung auf der Bühne gegeben. Diese Wiedergabe wird allerdings nicht durch Rundfunk an das Publikum weitergeleitet, sondern indem jede Person in Zürich individuell per Telefon angerufen wird.

Von März bis Juni 2007 versteckte die !Mediengruppe Bitnik Audio-Wanzen im Zuschauerraum, die die Aufführungen der Züricher Oper an zufällig ausgewählte Festnetzanschlüsse im Stadtgebiet von Zürich übertrugen. Wie bei einem Frei-Haus-Lieferdienst konnten die Züricher der gerade laufenden Oper über das Live-Signal der Audio-Wanze so lange zuhören, wie sie wollten. Insgesamt wurden im Lauf des Projekts 90 Stunden Live-Oper in 4.363 Haushalte geliefert. Während der gesamten Dauer von „Opera Calling“ wurde eine visuelle Darstellung der Telefonmaschinerie am Cabaret Voltaire in Zürich – dem Geburtsort des Dadaismus – ausgestellt.

Im Einklang mit den ursprünglichen Intentionen Bells für das Telefon verwendet „Opera Calling“ das Telefon als Verbreitungsmedium – schließlich war für Bell der Hauptzweck der neuen Erfindung der Einsatz als zentrale Quelle zur Verbreitung von Musik, Nachrichten und Sonntagspredigten an ein Netzwerk zahlender TeilnehmerInnen.

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