EarthStar
David Haines (UK), Joyce Hinterding (AU)
http://www.sunvalleyresearch.net
Award of Distinction Hybrid Art
Installation
„EarthStar“ ist eine mit streng naturwissenschaftlichen Methoden durchgeführte Untersuchung von Strahlungs- und Vibrationsenergie, wirkt aber insgesamt vor allem als eine poetische Erfahrung, in deren Zentrum die elementaren und mythischen Eigenschaften der Sonne stehen.
Die verborgenen Energien und Frequenzen nachspürende Installation besteht aus drei Elementen: Einmaligen und spektakulären Filmbildern von der Chromosphäre der Sonne, die mithilfe eines H-alpha-Teleskops aufgenommen wurden, stehen zwei leuchtende Kühlmodule gegenüber, die virtuelle Geruchskompositionen aus synthetisierten Molekülen enthalten, welche verschiedene Ozonzustände repräsentieren. Zwischen diesen beiden Elementen, die einen formalen dynamischen Raum markieren, befindet sich ein Empfangs- und Resonanzsystem, das die von der Sonne ausgestoßenen Radiowellen mit VLF(Very Low Frequency)-Antennen einfängt und über einen Verstärker als immersiven Echtzeit-Soundtrack wiedergibt.
Durch die kreative Darstellung von Sonne und Sonnenwinden (mit nach Ozon riechenden synthetischen Geruchsmolekülen) entsteht eine Superatmosphäre. Ozon riecht, es ist der Geruch, den wir vor einem Gewitter wahrnehmen: der auf heißen Ionen beruhende Geruch der Elektrizität. Das Übermaß an ionenhaltiger Luft entspricht auch dem Geruch einer frischen Meeresbrise. Das von den KünstlerInnen erzeugte Zusammenspiel synthetisierter Moleküle nutzt und verfeinert neueste Forschungsergebnisse, denen zufolge Riechen ebenso wie Hören und Sehen durch die Fähigkeit definiert ist, die Frequenz der Molekulardrehung wahrzunehmen.
Die maßgeschneiderten Antennenskulpturen funktionieren wie Antennen in der Radioastronomie. Die durch Audiofilter beschränkten handgewickelten Antennen reagieren auf das sogenannte VLF-Band des elektromagnetischen Spektrums (3 bis 30 KHz). Dieses niedrigfrequente VLF-Band wird dominiert von Sonnenlärm und den Auswirkungen der Sonnenwinde auf die Atmosphäre. Es lässt sich durch simple Audioinputs direkt in akustische Signale übersetzen, sodass man quasi unmittelbar hören kann, wie das Drahtobjekt mitschwingt.
Mit Unterstützung von Marco Macon, IASKA (International Art Space, Kellerberrin, WA) und C3 West Project in den frühen Entwicklungsphasen der Arbeit.