Tantalum Memorial

Tantalum Memorial

Harwood, Wright, Yokokoji (UK)
http://www.mediashed.org/TantalumMemorial

Honorary Mention Hybrid Art
Installation

“Tantalum Memorial”—Reconstruction May 10 – August 31, 2008 is a FUSE-commissioned residency for the 2nd Biennial 01SJ Global Festival of Art on the Edge , ZERO1, CADRE Laboratory and the Lucas Artists’ Program, Montalvo Arts Center.

“Tantalum Memorial—Residue” was commissioned for Manifesta7—the European Biennial of Contemporary Art, Bolzano, Italy, July 19 – November 2, 2008.
Additional funding from Arts Council England East

„Tantalum Memorial“ ist eine Serie von Telefonie-Mahnmalen für die über vier Millionen Opfer der verworrenen Kriege, die seit 1998 im Kongo stattfinden und die häufig auch als „Coltan-Kriege“ bezeichnet werden. Aus Coltan wird das Metall Tantal gewonnen, das ein wichtiger Bestandteil von Mobiltelefonen und heute wertvoller als Gold ist, was die Begehrlichkeiten Dutzender internationaler Bergbaufirmen und einander bekriegender Milizen geweckt hat.

Die BetrachterInnen sehen zunächst ein großes Gestell mit elektromagnetischen Strowger-Schaltern. Diese werden von einem Computer gesteuert, der über „Telephone Trottoire“, ein soziales Telefonnetzwerk für die internationale kongolesische Diaspora, geführte Anrufe registriert. Das Publikum kann den Fortschritt der Wählvorgänge auf einem Monitor mitverfolgen und die weitergegebenen (in Lingala gesprochenen) Nachrichten über Kopfhörer mithören. Das Klappern und Klicken der Schalter verleiht diesem ungreifbaren Konversationsnetzwerk, das die Ambiguitäten von Globalisierung, Migration und der Sucht nach ständiger Kommunikation miteinander verwebt, in Echtzeit konkrete Präsenz.

„Telephone Trottoire“ wurde von den KünstlerInnen in Zusammenarbeit mit dem Londoner Radioprogramm „Nostalgie Ya Mboka“ entwickelt. Das Projekt greift auf die traditionelle kongolesische Praxis des „radio trottoire“ zurück, der, die staatliche Zensur unterlaufenden, Mund-zu-Mund-Verbreitung von Neuigkeiten und Klatsch auf der Straße. 90 % der Kongolesen im Vereinigten Königreich sind Flüchtlinge und ihr Misstrauen gegenüber offiziellen Medien macht sie zu einer besonders schwer erreichbaren Community. „Trottoire“ aber hat sich als überaus populär erwiesen – die aktuelle Version ist bereits auf 1.800 Benutzer angewachsen und hat über 1.000 Aufnahmen archiviert.

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