Genpets Series 01
Adam Brandejs
Rob Sherwin: Rob was an immense help throughout this piece and he was my third and fourth hands near the end when I needed it. (Thanks Buddy).
Crystal Pallister: Handled the makeup on “Genpets” that added a true level of realism to the creatures.
http://www.brandejs.ca
1985 bestätigte das US-Patentamt („US Patents and Trademarks Office“, PTO) den vom Obersten Gerichtshof der USA entschiedenen Präzedenzfall und befand, dass genmanipulierte Pflanzen, Samen und pflanzliches Gewebe patentiert werden dürfen. Pflanzen werden immer häufiger gentechnisch verändert und Organismen mit künstlicher Obsoleszenz werden bereits als Konsumgüter verkauft. Das Leben selbst wird immer mehr zu einer Ware im fortwährenden Kreislauf der Privatisierung der Natur. Meine Generation muss sich heute damit abfinden, dass Konzerne auf Methoden der Biotechnologie setzen und die Natur nicht länger die Oberhand hat.
Die nächste Generation wird zunehmend desensibilisiert und wächst damit auf, dass Genmanipulation und Bioengineering etwas „Natürliches“ sind. Sie ist einem langsamen, systematischen Prozess der Desensibilisierung ausgesetzt, der so weit geht, dass der Besitz und die Manipulation von Spielzeug, das echten Lebewesen ähnelt, den Besitzern jedoch wenig Verantwortung abverlangt, mit Leben gleichgesetzt wird. Für sich allein sind derartige Produkte harmlos; betrachtet man jedoch die Konsumtrends vor einem größeren Hintergrund, zeigt sich, dass mit jedem neuen Spielzeug der Bogen etwas weiter überspannt wird. Genimanipulierte Haustiere wären gestern unvorstellbar gewesen – heute sind sie denkbar. Die bislang geltenden Grenzen erodieren immer stärker.
Ich bin der Ansicht, dass diese Entwicklung uns immer weiter in Richtung einer Vergegenständlichung von Lebewesen bringt; mit „Genpets“ versuche ich darzustellen, wie derartige Beziehungen gestaltet sein könnten, wenn wir uns immer weiter von der Natur entfernen und jene immer stärker als rein künstliches „Produkt“ betrachten.
Jede neue Technologie hat positive und negative Folgen. Es ist daher wichtig, dass wir beide Seiten kritisch beleuchten und uns den Fragen stellen, die mit jedem neuen Entwicklungsschritt auftauchen. Ich beobachte mit Sorge, wie wir mit dem Leben um uns, auf das wir keinerlei rechtmäßigen Anspruch haben, umgehen, und jenen Lebewesen, die mittels Genmanipulation geschaffen werden – Leben, das patentierte DNA in sich tragen würde. Die Annahme, dass solcherart gezeugten Lebewesen keinerlei Rechte zugestanden und sie jeder denkbaren, für nötig befundenen Behandlung unterworfen würden, scheint nicht länger utopisch.
Dieses Leben, ob es nun in Versuchsreihen getestet oder für den Verkauf verpackt wird, wäre eine Ware, die viel weniger wert ist als andere Produkte unserer heutigen Welt. „Genpets“ soll Fragen zu zentralen Themen aufwerfen, indem auf anschauliche Weise dargelegt wird, wie das Leben in Zukunft aussehen könnte.