Bare – Skin Safe Conductive Ink

Bare – Skin Safe Conductive Link

Bibi Nelson, Isabel Lizardi, Matt Johnson, Becky Pilditch
http://www.bareconductive.com

“Bare” ist das Resultat eines Diplomprojekts von Bibi Nelson, Matt Johnson, Isabel Lizardi und Becky Pilditch am Royal College of Art. Es begann als experimentelle Untersuchung parasitischer Technologien und entwickelte sich zu einer Suche nach Möglichkeiten, die Kluft zwischen Elektronik und Körper zu überwinden. „Bare“ ist ein innovatives, einzigartiges Material, mit dessen Hilfe sich elektronische Geräte direkt durch Gesten, Bewegungen und Berührungen ansprechen lassen. Die endgültige Formel wurde in einem designgesteuerten Materialentwicklungsprozess gefunden. Ein gründliches Studium der Geschichte der Körperkunst und des Körperschmucks bereitete den Weg zur Entwicklung einer Tinte, die der Wearable-Technologie einen menschlichen Aspekt verleiht und es ermöglicht, Elektronik auf sinnliche Weise über maßgeschneiderte Schaltkreise mit dem Körper zu verbinden.

In seiner gegenwärtigen Form kann „Bare“ mittels Pinsel, Stempel oder Sprühdose aufgetragen werden. Es wurde bereits zum Versenden von Informationen zwischen Personen bzw. Personen und Computern sowie zum Betreiben kleiner Geräte wie LEDs verwendet. Die Tinte ist derzeit am besten für informationsarme Kleinststromanwendungen wie Schaltvorgänge und einfache Datenübertragung geeignet. Mögliche Anwendungsbereiche sind u. a. Tanz, Musik, Computerinterfaces, Kommunikation und medizinische Geräte. Die Tinte hat das Potenzial, existierende Technologien dort zu ersetzen oder zu ergänzen, wo Drähte hinderlich oder unerwünscht sind.

Das temporär einsetzbare, ungiftige, wasserlösliche Material besteht aus in Nahrungsmittel- oder Kosmetikzusatzstoffen schwebenden nichtmetallischen leitfähigen Teilchen. Die Verbindung ist das Ergebnis umfassender Untersuchungen auf dem weiten Feld inerter, nicht-toxischer Trägerstoffe, die sich gefahrlos auf die nackte Haut auftragen lassen. Bis zur endgültigen Formel wurden über 120 verschiedene Materialien erprobt. Die Verbindungen zwischen Tinte und elektronischen Geräten werden mittels kleiner, direkt auf der Haut angebrachter Elektroden hergestellt, die die Daten per Draht oder Funk übertragen.

„Bare“ wurde bisher dazu eingesetzt, entweder kleine Geräte wie LEDs direkt mit Strom zu versorgen oder aber Verbindungen zu Computern herzustellen. Bei der markantesten Interfacedemonstration verwendet ein Tänzer seine Hautoberfläche als Musikinstrument und kann so gleichzeitig choreografieren und komponieren. In dieser Performance wird „Bare“ als Leitermedium zu im Raum verteilten (meist an Wand und Boden angebrachten) Elektroden verwendet. Berühren sich verschiedene Körperteile des Tänzers zwischen diesen Kontakten, werden Töne und musikalische Muster generiert. Die dynamischen Eigenschaften des Materials erlauben die Erzeugung einer breiten Palette musikalischer Ausdrucksformen durch die Manipulation von Ton und Rhythmus. Durch diese direkte Interaktion zwischen Bewegung und Sound entsteht eine einmalige, außergewöhnliche Performance.

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