Invisible Shapes 1995 – heute
The Invisible Shapes of Things Past ist eine parametrische Übertragung von Filmen in den Raum. Entsprechend der Kamerabewegung einer Filmsequenz werden ihre Einzelbilder räumlich aneinandergereiht. Durch die Übertragung der aus einzelnen Pixeln (picture elements) bestehenden filmischen Einzelbilder in den Raum entstehen Objekte aus Voxeln (volume elements).
Hintergrund und Motivation:
Beeinflusst durch den aufkommenden Film und mehrfach belichtete Fotografien, lösten Kubisten und Futuristen in ihren Bildern und Skulpturen die lineare Darstellung von Raum und Zeit auf. Sie versuchten, Darstellungsformen für Bewegung zu finden und führten die Abbildung multipler Zeiten und Perspektiven eines Objekts ein.
Zur gleichen Zeit entwickelten Künstler wie Fischinger, Ruthmann und Eggeling den „Absolute Film“, dessen Ziel es war, sich von der Abbildung alles Gegenständlichen zu befreien, Abstraktion mit filmischen Mitteln herzustellen und so die Malerei zu erweitern. Neben vielen anderen Techniken wurden dünne Scheiben eines Knetklumpens abgeschnitten und die sich dadurch kontinuierlich verändernde Schnittfläche mit einer Trickfilmkamera Bild für Bild abgefilmt. Das Ergebnis war die Auflösung dieses Objektes in Einzelbilder, die zusammengesetzt eine Kamerafahrt durch das Objekt darstellten.
Das Projekt The Invisible Shapes of Things Past entstand Mitte der 1990er Jahre und wurde als Umkehrung des oben erläuterten Prinzips entwickelt: Aus vorhandenen filmischen Einzelbildern wurden nun Objekte und Skulpturen generiert. Die Arbeit war davon motiviert, eine Gegenposition zu der damals verbreiteten Manie des Hyperrealismus in der Computergrafik zu manifestieren. Darüber hinaus ging es darum, eine auf generativen Prozessen statt auf manuellen Modellierungen basierende architektonische und skulpturale Formfindung vorzustellen.
Bildschirm-basierte Applikation (1995):
Die Film-Objekte werden in der virtuellen Darstellung einer Stadt positioniert. Die zeitliche und die räumliche Einordnung entspricht genau dem Ort und dem Zeitpunkt der Aufnahme.
Erweitertes Architektur-Model (1999):
Mittels Pepper’s Ghost-Technik (semi-transparente Spiegel-Projektion) wird ein physisches Architektur-Modell um ein Film-Objekt erweitert.
Film-basierte Skulpturen (2006):
Mit dem Aufkommen von 3D-Druckern, die es ermöglichten virtuelle als materielle Objekte darzustellen, verließen die immateriellen Skulpturen die Festplatten und Bildschirme und finden sich heute im physischen Raum wieder.
[…] erzeugen kann. Bei wem die Vorstellungskraft dafuer nicht ausreicht, kann es ja mal mit diesem Projekt von der Ars Electronica versuchen, bei dem die zeitliche Veraenderung der Kameraperspektive […]