Brucknerhaus – THE BIG PICTURE https://ars.electronica.art/thebigpicture/de Festival Ars Electronica 2012 Mon, 27 Jun 2022 14:23:03 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.6 Ars Electronica Gala https://ars.electronica.art/thebigpicture/de/2012/08/17/ars-electronica-gala/ Fri, 17 Aug 2012 09:43:07 +0000 https://ars.electronica.art/thebigpicture/?p=243 Fr/Fri 31. 8. 18:30
Brucknerhaus, Großer Saal]]>
Ars Electronica Gala
Fr/Fri 31. 8. 18:30
Brucknerhaus, Großer Saal

Ein Abend im Zeichen der weltbesten VertreterInnen der digitalen Künste: die große Eröffnungsveranstaltung der Ars Electronica 2012 gemeinsam mit der Verleihung der Goldenen Nicas an die PreisträgerInnen des Prix Ars Electronica.

Bitte beachten Sie, dass aufgrund der begrenzten Anzahl an Sitzplätzen eine separate Einladung oder eine Platzkarte für die Gala benötigt wird.

The Golden Nicas and Prizes go to

Rear Window Loop
Jeff Desom (LU)

Golden Nica Computer Animation/Film/VFX

Crystal Sounds of a Synchrotron
Jo Thomas (UK)

Golden Nica Digital Musics & Sound Art

bacterial radio
Joe Davis (US)

Golden Nica Hybrid Art

Memopol-2
Timo Toots (EE)

Golden Nica Interactive Art

Syrian people know their way
Syrian people know their way (SY)

Golden Nica Digital Communities

state of revolution
Agnes Aistleitner (AT)

Golden Nica u19 – CREATE YOUR WORLD

qaul.net – tools for the next revolution
Christoph Wachter, Mathias Jud (CH)

Winner [the next idea] voestalpine Art and Technology Grant

Versuch unter Kreisen
Julius von Bismarck (DE)

Winner Prix Ars Electronica Collide@CERN Artists Residency Award

Project Management: Barbara Hinterleitner, Romana Leopoldseder
Project Assistance: Katharina Edlmair
Screendesign: checksum5 (Joreg, Rainer Kohlberger)

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Ars Electronica Music Day https://ars.electronica.art/thebigpicture/de/2012/08/16/ars-electronica-music-day/ https://ars.electronica.art/thebigpicture/de/2012/08/16/ars-electronica-music-day/#comments Thu, 16 Aug 2012 08:37:04 +0000 https://ars.electronica.art/thebigpicture/?p=793 Brucknerhaus, Mittlerer Saal, Großer Saal, Donaupark]]>

Mo/Mon 3. 9. 10:30 – 21:00
Brucknerhaus, Mittlerer Saal, Großer Saal, Donaupark

Schedule
Brucknerhaus, Mittlerer Saal
10:30 – 17:00 Listening Post: Sie wünschen, wir spielen

Klangpark
10:30 – 19:00 River Sounds

Brucknerhaus, Großer Saal
11:30 – 13:30 Prix Forum Digital Musics & Sound Art Spezial
13:30 – 15:00 Tuning in to Kunstradio – Radiokunst
15:00 – 17:00 Sound Studies UdK Berlin
19:30 – 21:00 Prix Ars Electronica PreisträgerInnen-Konzert
Jo Thomas (UK): Crystal Sounds of a Synchrotron
Anselm Venezian Nehls (DE), Tarik Barri (NL): #tweetscapes – a HEAVYLISTENING experience
Cheng Xu (CN): scape-sequencer

An der Geburtswiege der Ars Electronica steht die elektronische Musik. Hubert Bognermayr (AT), visionärer Synthesizerfan, Komponist und Musiker, ist einer der Gründer dieses Festivals. Auch der Prix Ars Electronica räumt von Anfang an der Computermusik breiten Raum ein. Bis heute ist die Kategorie Digital Musics & Sound Art jene mit den höchsten Einreichquoten.

Grund genug, diesem für die Medienkunst so wichtigen Feld der Musik, der Soundart, der Radiokunst, den Klangskulpturen und Klanginstallationen einen neuen Programmschwerpunkt zu widmen.

Die Konzertsäle des Brucknerhauses werden zum Klangraum, um mit ihrer edlen Akustik die Listening Sessions, Performances, Interventionen und Talks dieses Tages zu unterstützen.

Aus Anlass des 25-jährigen Bestehens von Kunstradio sind KünstlerInnen aus verschiedensten Bereichen wie Robert Adrian (AT), Sam Auinger (AT), Heidi Grundmann (AT), Seppo Gründler (AT), Rupert Huber (AT), Josef Klammer (AT), Roberto Paci Dalo (IT), GX Jupitter Larsen (US), Norbert Math (AT), Elisabeth Schimana (AT), Andrea Sodomka (AT), Gerfried Stocker (AT) und Elisabeth Zimmermann (AT) zu Gast.

Die Sound Studies der UdK Berlin sind mit Alberto de Campo (AT), Peter Cusack (UK), Robert Henke (DE), Martin Supper (DE), Pheline Binz (DE), Daisuke Ishida (JP), Anselm Nehls (DE), Carl Schilde (DE), Alois Späth (DE) und anderen vertreten.

Die spektakuläre Soundanlage der Klangwolke steht an diesem Tag den feinen Geräusch- und Musikgeweben der KlangkünstlerInnen zur Verfügung. Unter dem Titel River Sounds gibt es akustische Höhepunkte aus 25 Jahren Kunstradio- und Ars-Electronia-Geschichte zu hören.

Das abendliche Preisträgerkonzert mit den GewinnerInnen aus der Kategorie Digital Musics & Sound Art beschließt den Tag und das Festival.

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Große Konzertnacht https://ars.electronica.art/thebigpicture/de/2012/08/16/grosse-konzertnacht/ https://ars.electronica.art/thebigpicture/de/2012/08/16/grosse-konzertnacht/#comments Thu, 16 Aug 2012 08:31:08 +0000 https://ars.electronica.art/thebigpicture/?p=788 So/Sun 2. 9. 19:30
Lentos Kunstmuseum Linz, Freiraum
Klangpark
Brucknerhaus, Großer Saal, Mittlerer Saal]]>


So/Sun 2. 9. 19:30
Lentos Kunstmuseum Linz, Freiraum
Klangpark
Brucknerhaus, Großer Saal, Mittlerer Saal

Lentos Kunstmuseum Linz, Freiraum
19:30 HEAVYLISTENING (DE): Tiefdruckgebiet

Brucknerhaus, Großer Saal
20:30 Bruckner Orchester Linz (AT), Dennis Russell Davies (Dirigent / US/AT), Martin Achrainer (Bassbariton / AT)
Philip Glass (US): Songs of Milarepa
Celine Desrumaux (FR): Countdown
Bruckner Orchester Linz (AT), Dennis Russell Davies (Dirigent US/AT)
Johannes Berauer (AT): Echoes of the Miraculous
Dirk Koy (DE): The City

Klangpark
21:25 Klangwolkenminiaturen Live, Marco Palewicz (AT), Chris Bruckmayr (AT), Maximilian Walch (AT), Michael Kaczorowski (AT)

Brucknerhaus, Großer Saal
22:00 Bruckner Orchester Linz (AT), Dennis Russell Davies (Dirigent / US/AT)
Misato Moshizuki (JP): Ima Koko
Daniel Franke, Cedric Kiefer (DE): unnamed soundsculpture
Bruckner Orchester Linz (AT), Dennis Russell Davies (Dirigent / US/AT)
Amr Okba (EG/AT): Etappe
Jean-Thomas Bédard, Alain Clavier (CA): This is a Recorded Message

Brucknerhaus, Mittlerer Saal
23:00 Ö1 Kunstradio

GX Jupitter-Larsen
Klammer & Gründler Duo
Kunstradio All Stars

Dieses Jahr feiert die Große Konzertnacht der Ars Electronica ihr zehnjähriges Bestehen. Seit 2002 bewegt sich diese Kooperation mit dem Brucknerhaus Linz und dem Bruckner Orchester Linz im Spannungsfeld zwischen Orchestermusik und digitalen Klängen einerseits und Live-Elektronik und Visualisierungen andererseits. Im Widerschein des Festivalthemas THE BIG PICTURE erlaubt die Große Konzertnacht einen offenen Blickwinkel auf eine moderne und auch akustisch global vernetzte Welt. Wie in der Klangwelt der Gegenwart stehen auch in der Großen Konzertnacht neue Virtuosen unmittelbar neben alten Meistern. Erzählerisch spannen sie einen Bogen von der Ruhe buddhistischer Lebensführung zu den aufwühlenden Ereignissen des Arabischen Frühlings.

Als kompromissloses Vorspiel entsteht im Freiraum des Lentos Kunstmuseum Linz das Tiefdruckgebiet von HEAVYLISTENING (DE). Mit Tiefbasslautsprechern getunte Autos sind die Instrumente dieser Inszenierung unterhalb der Hörschwelle.

Im Brucknerhaus eröffnen die drei vom tibetischen Yogi Milarepa inspirierten Songs of Milarepa von Philip Glass (US) in einer Fassung für Klavier und Bariton die Musiknacht. Die Songs of Milarepa wurden ursprünglich als Orchesterlieder verfasst und nun für Klavier und Bariton – speziell für den Sänger Martin Achrainer – umgearbeitet. Für die Visualisierung verantwortlichen zeichnen Tom Lorenz und Michael Mayr.

Zu einer Visualisierung von Leonard Wegscheider (AT) erklingen die dem Jazz sehr nahen Echoes of the Miraculous von Johannes Berauer (AT). In einer Phase politischer Umwälzung 2011 geschrieben, wischt die vierteilige Komposition in fast kindlicher Verspieltheit alle logischen Einwände gegen die Hoffnung auf eine bessere Zukunft beiseite.

Misato Mochizuki (JP) geht in ihrer Komposition Ima Koko (japanisch für „Hier, Jetzt“) von der buddhistischen Auffassung aus, der Kosmos sei in einem Staubkorn und die Ewigkeit in einem Augenblick enthalten: Ein Gongschlag wird in einer Dehnung von Zeit und Raum verlängert, bis sich alle Einzelteile dieser Klangstrecke offenbaren. Conny Zenk (AT) ergänzt die Klang- mit einer Bildwelt.

Amr Okba (EG/AT) setzt sich in seinem Werk Etappe mit dem Arabischen Frühling auseinander, indem der Rhythmus des Alltagstrotts akustisch gebrochen wird und eine innere Stimme zum Aufbegehren gegen die Despotie aufruft. Die kongeniale Visualisierung dazu stammt von Anna Blume (AT).

Drei Animationen aus dem Prix Ars Electronica sind die Intermezzi zwischen den Orchesterstücken. Celine Desrumaux (FR) entführt in Countdown zur Musik von Apparat in die Tiefe des Weltraums; The City von Dirk Koy/Equipo (DE) ist als Musikvideo für die Band Five Years Older entstanden. Die unnamed soundsculpture von Daniel Franke (DE) und Cédric Kiefer (DE) verbindet Tanz, Computeranimation und das Musikstück Kreukeltape von Machinefabriek zu einer überzeugenden Symbiose.

Marco Palewicz (AT), Chris Bruckmayr (AT), Maximilian Walch (AT) und Michael Kaczorowski (AT) nehmen sich der eingereichten Klangwolkenminiaturen an, schütteln sie live kräftig durch und basteln aus ihnen Klangkulissen und Tracks. Von atmosphärisch bis tanzbar ist alles dabei, die Inspiration folgt der Stimmung des Moments, Rhythmen, Melodien, Stimmwerk und sonstiges Eingereichtes wird immer wieder neu aneinandergesteckt und wieder auseinandergerissen. Dabei ergibt sich eine Klangmelange, die die persönlichen Musikerfahrungen und –hintergründe der Protaganisten reflektiert und von Doom Techno über Noise hin zum Brachialschlager und Elektropop reicht.

Die immer noch aktuelle Arbeit This is a Recorded Message des Filmemachers Jean-Thomas Bédard (CA) mit dem Komponisten Alain Clavier (CA) aus dem Jahr 1973 übt Kritik an der Konsumorientierung unserer Zeit, indem sie Hunderte Werbespots zu einem großen Fragment montiert.

Zum krönenden Abschluss feiert die Ars Electronica gemeinsam mit Ö1 das 25-jährige Bestehen von Kunstradio. Als Gratulanten des Jubiläums treten spezielle Acts auf: der Noisan, Radiokünstler und Autor GX Jupitter-Larsen präsentiert sein Programm Loud Luggage / Booming Baggage. Das Klammer & Gründler Duo als Kunstradio-Urgestein bezeugen ihren Ruf als Pioniere der performativen elektroakustisch-improvisierten Musik. Schließlich spielen die Kunstradio All Stars in einer Live-Session auf. Mit dabei Robert Adrian, Sam Auinger, Seppo Gründler, Horst Hörtner, Rupert Huber, Josef Klammer, Norbert Math, Elisabeth Schimana, Andrea Sodomka und Gerfried Stocker.

Resonant Bridges is the latest step in the successful collaboration of the Bruckner Orchestra Linz under Dennis Russell Davies, the Brucknerhaus Linz and Ars Electronica. Their aim is to test innovative ways of combining music and new visual forms of expression. Curators: Dennis Russell Davies, Wolfgang Winkler, Heribert Schröder, Gerfried Stocker.

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Opening Interface Cultures – Interface Cuisine https://ars.electronica.art/thebigpicture/de/2012/08/14/opening-interface-cultures-interface-cuisine/ https://ars.electronica.art/thebigpicture/de/2012/08/14/opening-interface-cultures-interface-cuisine/#comments Tue, 14 Aug 2012 14:11:04 +0000 https://ars.electronica.art/thebigpicture/?p=1672 Do/Thu 30. 8. 10:00 – 19:00
Fr/Fri 31. 8. 10:00 – 17:30
Sa/Sat 1. 9. 10:00 – 16:30
So/Sun 2. 9. – Mo/Mon 3. 9. 10:00 – 19:00
Brucknerhaus]]>
Opening Do/Thu 15:00
Do/Thu 30. 8. 10:00 – 19:00
Fr/Fri 31. 8. 10:00 – 17:30
Sa/Sat 1. 9. 10:00 – 16:30
So/Sun 2. 9. – Mo/Mon 3. 9. 10:00 – 19:00
Brucknerhaus

Inspiriert von den Verbindungslinien zwischen Kunst und Kochen heißt die Schau des Linzer Studiengangs Interface Cultures dieses Jahr Interface Cuisine. Kochen und Kunstschaffen nehmen ausgesuchte Zutaten, vermischen und vermengen sie zu Kreationen, die vertraut und zugleich exotisch geprägt sind. Die verschiedenen im Studiengang vertretenen Kulturen sind die Ingredienzien, die den Interface-Cultures-Studierenden an der Kunstuniversität Linz als Gussform für ihre Werke dienen. Sie selbst stammen aus verschiedenen Ländern und Kulturen. Durch den Austausch mit anderen entsteht ein dynamisches kulturelles Mashup. Es kommt zu einer Verschmelzung und Vermengung der Kulturen, aus der unerwartete Verbindungen, schöpferische Mutationen und neuartige Interfacelösungen hervorgehen.

Kuratiert von Christa Sommerer, Laurent Mignonneau, Martin Kaltenbrunner, Michaela Ortner, Marlene Hochrieser, Georg Russegger

Arbeiten

230312 Qrmovie

whoun / Juan Cedenilla (ES)

230312: QRmovie ist eine interaktive Installation, die einen Film zeigt, der durch QR-Codes angesteuert wird. Der Benutzer / Die Benutzerin sieht, wie sich das Bild eines QR Codes zu einem neuen Bild verwandelt. Durch die Verwendung eines Mobiltelefons, elektronischen Tablets oder eines anderen QR Lese-Geräts kann man auf die Hyperlinks zugreifen, die kurze Sequenzen des verlinkten Films zeigen.

Hyperlinks sind Verweise auf Daten, sie führen uns von einem virtuellen Ort zum anderen, lassen uns in diesem Raum hin- und herspringen um mehr Informationen zu bekommen

Ein Film jedoch ist linear, ein Bild folgt dem nächsten. Die Bilder sind räumlich gordnet damit der Zuseher / die Zuseherin zuerst das erste, dann das zweite und das dritte sieht. 230312: QRmovie vergleicht und kontrastiert die Begriffe „linear“ und „nicht-linearen“, und verwandelt die Nichtlinearität der Hyperlinks in etwas linear wie ein Film.

Ametropia

Havi Navarro (ES)

Ametropia ist eine interaktive Videoinstallation, in der ein Text im Stil einer Optiker-Sehtafel angezeigt wird. Die Schriftgröße skaliert abhängig vom Abstand zwischen dem Besucher / der Besucherin und dem Text. Wenn sich der Leser / die Leserin dem Text nähert werden die Ontotypes am Display kleiner. Der Wunsch, den Text vollständig zu lesen, wird unbefriedigt bleiben. Im Spielen mit den sensorischen Erwartungen zielt *Ametropia* auf einen Moment der Reflexion der TeilnehmerInnen im Zugang zur Kunst ab.

Budapest Farmers Hack

Peter Eszes (HU)

Dieses Projekt zielt darauf ab die Nutzung von ungenutzten Gärten zu initiieren, Umweltdaten zu liefern und den NutzerInnen Feedback zu geben. Mit Hilfe von Open-Source-Technologien werden Sensoren gebaut, mit dem Internet verbunden und liefern somit 24-Stunden Infos. Die Sensoren geben Daten über Luftfeuchtigkeit, Temperatur und die Lichtmenge aus. Ein Alarm wird ausgelöst, wenn die Luftfeuchtigkeit oder die Temperatur zu niedrig oder zu hoch ist. Zusätzliche Daten von den NutzerInnen (Höhe der Pflanzen, Menge an Arbeit, etc.) über jeden Garten, geben Auskunft über die Geschichte, Datenvisualisierung und welche Frucht am besten wächst. Durch die Nutzung sozialer Netzwerke verbinden wir Menschen, die gerne einen Garten hätten, mit Menschen, die einen unbenutzten Garten haben. Die gesammelten Daten werden dazu verwendet den richtigen Garten auszuwählen.

Error Stage in Five Layers

Lenka Klimesova (CZ), Maja Stefancikova (CZ)

Die Installation besteht aus vier Videos, die die BesucherInnen umgibt und mit ihnen kommunizieren. Die Videos erinnern an eine theatralischen Szene, inspiriert von der aristotelischen Tragödie, in der die ZuschauerInnen sich selbst als einen Teil der Cross-Punkt-Kommunikation wiederfinden. Die Autorinnen haben ein theatralisches Umfeld als Metapher für die Kunstszene gewählt: Die Suche nach einem Ort in der Szene im Bezug auf die Urheberschaft und Casting der Rollen-einschließlich der Rolle der ZuschauerInnen, die Leitungsrolle und die Rolle der Autorin / des Autors, der KritikerInnen und KuratorInnen. Die Katharsis der BesucherInnen, wenn überhaupt, ist die endgültige Wirkung des Kunstwerks, die Fähigkeit der ZuseherInnen wahrzunehmen, zu genießen und das Kunstwerk zu reflektieren. Die Hauptprotagonistinnen sind die Autorinnen selbst, die zum Prozess der Schöpfung Stellung nehmen, jedoch zur gleichen Zeit, mit der überbewussten Stimme konfrontiert werden, die ihr Selbstbewusstsein und ihre Kreativität verunsichern. Die Totale und die Nahaufnahme werden verwendet um zwischen dem Ich und dem Über-Ich zu unterscheiden.

Eyeverse

Chiara Esposito (IT), Maruska Polakova (CZ)

Eyeverse ist ein Parallel-Universum. Sein Sternenhimmel wird durch Angiographie –Fotografien generiert. Diese machen pathologische Veränderungen sichtbar, die durch proliferative diabetische Retinopathie in den Augen entstehen.
Eyeverse ist eine dynamische und sich verändernden Umwelt. Die endgültige Form, in die sie sich entwickeln wird, ist unbekannt, so auch die Dauer. Sie ist verbunden mit dem Leben von einer der Autorinnen und dem medizinischen Zustand ihrer Augen, der nicht abzusehen ist.

In der Ausstellung sind die BesuchInnen eingeladen mehrdimensionale, wechselnde Räume und himmlischen Formationen, sowie die medizinischen Bilder, aus denen diese stammen zu erleben, was den Kern dieses Kunstwerks, nämlich Transformation unterstreicht. Jeder von uns hat diese Macht als Individuum – die Macht, unsere Ängste zu verwandeln. Die Macht, die Tränen in makellose, schimmernde Diamanten umzuformen. Die Macht, unsere tiefsten Alpträume in schönes Lächeln, Bilder, Formen oder Wörter, die andere inspirieren können, umzugestalten. Oder einfach nur die Welt zu einem schöneren Ort zu machen und unsere Ängste loszulassen.

File Món

Cesar Escudero (ES)

Über das Bild zu sprechen bedeutet über sinnvolle Flächen, interpretierbare Karten, die die Welt repräsentieren, zu sprechen.

Die technische Reproduktion dieser Bilder wird uns heute als einfaches Sichtbarmachen mit Hilfe von Bildschirmen via Fernsehen und Internet in einem kontinuierlichen und unaufhaltsamen Fluss, präsentiert.

Unsere Position als ZuschauerIn platziert uns in einem Meer von Information und Desinformation, das die Ablehnung auf der einen Seite, auf der anderen Entfremdung und Konformität bewirkt.

Das Projekt beschäftigt sich mit dieser Unempfindlichkeit gegenüber der Repräsentation und der Prädisposition, nichts zu glauben, was wir sehen.

File_món ist eine Bilderserie, die auf dem Computer-Desktop entstanden ist. Vom Internet heruntergeladene Bilder werden als Hintergrund benutzt und mit Ikons und Dateien neu arrangiert. Der Computerbildschirm wird als Leinwand für eine kritische Collage verwendet. Es bewertet das Potential zur Schaffung neuer Bilder auf dem Computer ohne Verwendung von Image-Authoring-Software.

Fleischwolf

Ivan Petkov (BG)

Fleischwolf ist eine interaktive Klanginstallation in Form eines Fleischwolfs, montiert auf einem massiven Holztisch. Beim Betätigen der Kurbel breitet sich ausgehend von der Maschine ein Klang, der zunächst einer sehr tiefen Bassstimme ähnelt, aus. Wenn die Drehung immer intensiver und schneller wird, ändern sich auch die Charakteristika des Klanges. Bei einer bestimmten Geschwindigkeit lässt die Stimme einen Babyschrei erkennen. Doch aufgrund der Konstruktion des Fleischwolfes, ist die Beibehaltung dieses Sounds bzw. der Geschwindigkeit schwierig. Somit ist es vom Benutzer oder der Benutzerin abhängig ob dieser Schrei je hörbar wird.

Die Arbeit ist ein Experiment im Kontext der Medienpsychologie und der interaktiven Kunst. Obwohl sie aus ganz bestimmten verbundene Elemente besteht, ist die transportierte Nachricht von den Erfahrungen und Hintergründen jedes einzelnen Besuchers oder Besucherin bestimmt.

How do you do?

Roswitha Angerer (AT), Onur Sönmez (TR)

„Leben ist naturgemäß niemals leicht. Aus vielerlei Gründen, vor allem aus Gewohnheit, tut man fortgesetzte Dinge, die das Dasein verlangt. Freiwilliges Sterben hat zur Voraussetzung, dass man wenigstens instinktiv das Lächerliche dieser Gewohnheit erkannt hat, das Fehlen jedes tiefen Grundes zum Leben, die Sinnlosigkeit dieser täglichen Betätigung, die Nutzlosigkeit des Leidens.“ (Albert Camus – Der Mythos von Sisyphos)

Was ist wenn Sie ein einfaches, nützliches Gerät, zum Beispiel einen Wasserkocher, mit einer Erinnerungsfunktion haben. Dieser Sie nach dem tiefen Sinn Ihrer Existenz fragt und je nach Ihrer Antwort eine Geste, einen höflichen Ausweg empfiehlt?

Die Hand in der Arbeit How Do You Do? schlägt Ihnen eine unberechenbare lebensverändernde Erfahrung vor, von einem möglichen Tod bis zu einfachen Brandwunden an der Hand, von Herzrhythmusstörungen bis zu Muskelkontraktionen.

Jason Shoe

Jaak Kaevats (EE), Onur Sönmez (TR)

Das Nutzen von quantifizierten persönlichen Daten ist ein gemeinsames Ritual des zeitgenössischen Lebens geworden. Inhärente menschliche Aktivitäten wie Laufen, Schlafen oder Essen werden auf destillierte sensorische Daten wie Kilometern, Stunden oder Kalorien reduziert und in sozialen Netzwerken gemeinsam genutzt.

Das Jason Shoe Experiment wird mit einer Flasche Wasser, die mit einem Servo als Antrieb ausgestattet ist, durchgeführt und simuliert die Muster eines realen menschlichen Laufs um den weit verbreitete Nike+ Laufsensor zu täuschen. Das Setup erzeugt eine optimierte und angepasste alternative Realität ohne tatsächliches Laufen. Durch das Finden neuer Wege der Nutzung bereits existierender sensorischer Schnittstellen, versuchen wir neue Grenzen der Wirklichkeit zu finden und erforschen deren Interaktion innerhalb des existierenden kulturellen Kontexts.

Die Realität ist nicht überzeugend ohne gemessene und veröffentlichte Beweise. Niemand bezweifelt die Genauigkeit der schwankenden Wirklichkeit solange die objektive Qualität der Messung durch ein allgemein anerkanntes Wert-System garantiert wird.

Made with Love

Veronika Krenn (AT)

Stricken war es gewohnt ein romantisches Image zu enthalten, eine Frau sitzend vor dem Kamin ihre Hände in einer gleichmäßigen auf- und abwärts Bewegung. Mit dem Akt des Strickens folgen wir unseren natürlichen Instinkten warme und gemütliche Kleidung für die Menschen, die wir lieben, herzustellen. In den 30ern stellten handgemachte Strickereien ein Sozialen Status dar. Einen Pullover zu tragen zeigte, dass der Mann bereits vergeben war, er genug Geld und dass er ihr wichtig ist und sie sich um ihn sorgt. Die Industrialisierung, Strickmaschinen, die in die Höhe schießenden Wollpreise und die feministische Einstellung haben ihren Teil dazu beigetragen um Sticken als ein unrespektiertes Hobby abzustempeln.

Kann das romantische Image in maschinell- und massenerzeugte Strickprodukte zurück gebracht werden?

Eine Umarmung ist eine Form von körperlicher Intimität und weist auf Vertrautheit, Liebe oder Freundschaft hin. Es ist eine nonverbale Kommunikation, ein romantischer Austausch, sowie das Stricken für jemanden. Die interaktive Strick Installation „Made with Love“ animiert die BesucherInnen seinen BegleiterIn zu umarmen damit die Strickmühle in Gang gesetzt wird.

Photo by Sarah Wimmer

Magic Circle

Andrea Suter (CH)

Die magic circle Theorie wird innerhalb der Spieleentwicklung verwendet.

Sie steht für die Idee eines magischen Kreis, den die TeilnehmerInnen angeblich nicht verlassen können. Die Theorie leitet sich ab von einem Ammenmärchen über ein Huhn, das nicht in der Lage ist, den Kreis, der um dieses herum gezogen wird, zu verlassen.

Die Video-Arbeit von Andrea Suter testet die Wahrheit der Legende.

Monolith

Maša Jazbec (SI)

Die TeilnehmerInnen sind Gegenstand von Monolith. Wenn wir mit Monolith konfrontiert werden ergeben sich Fragen über uns selbst, unsere Herkunft und darüber, wo die Evolution uns in naher Zukunft hinführen wird. Neue Technologien verwandeln kulturell unsere Wahrnehmung des menschlichen Körpers von einem natürlichen sich selbst regulierenden System zu einem künstlich kontrollierten und elektronisch transformierten Objekt. Die Installation reflektiert die Beziehung zwischen dem Menschen, dem Bildschirm und der virtuellen Welt. Sie präsentiert digitale Technologie als eine Invasion, die unsere Kultur, unsere Existenz und unsere Wahrnehmung der Welt verändert hat.

Wenn wir den Raum des Monolithen betreten, wird unser Bildnis absorbiert und in eine digitale Einheit transformiert, fließend in den nächsten evolutionären Schritt. Auf der einen Seite sind wir mit der Tatsache konfrontiert, dass menschliche Gedanken und das menschliche Leben durch etwas Unmenschliches verwandelt werden. Auf der anderen Seite bezieht sich die Evolution nicht nur auf die physische Form, sondern auch auf die Transformation des Bewusstseins und der Menschheit. Der Einstieg in die virtuelle Realität passiert in Echtzeit, und wir sind gleichzeitig in zwei Welten. Es ist nur das Bewusstsein, das sich in die virtuelle Welt begibt, während der Körper in der realen Welt und Zeit bleibt.

Sound support: Ulrich Brandstätter

Morimo

Justyna Zubrycka (PL)

Das Projekt zielt darauf ab eine Plattform für den musikalischen Ausdruck anzubieten, und zwar mit einem Schwerpunkt auf die taktilen Eigenschaften von Klang. Neben dem Hören kann der menschliche Körper Töne auch als haptische Empfindungen wahrnehmen, von subtilen Schwingungen bis zum Zittern. Morimo ist eine Gebärmutter-ähnliche Oberfläche, mit der Sie dieses Phänomen als sinnlich ästhetische Komposition erleben können. Der Zuhörer / die Zuhörerin taucht in akustische Wellen mit verschiedenen Frequenzen ein, meist am Rande des Hörbaren.

Dieses Projekt wurde in der Studienrichtung Interface Cultures an der Kunstuniversität Linz entwickelt und als Diplomarbeit an der Abteilung Industrial Design, Akademie der Bildenden Künste in Krakau fertiggestellt.

Music: Miron Grzegorkiewicz (How How)

Poetry in Form of Movement

Alberto Boem (IT)

Der italienische Dichter Giorgio Caproni sagte, dass DichterInnen wie Bergleute sind, die in der Welt graben um eine universelle Bedeutung zu finden.

In dieser Installation sind die BesucherInnen eingeladen eine virtuelle Fundgrube von Tönen und Worten zu erkunden um persönliche und intime Bedeutungen und Erfahrungen zu erschaffen. Das hier vorgestellte System, das verbale und gestische Performance verbindet, ist ein unsichtbares und ungreifbares Auditory Interface für Echtzeit-Sound-Poesie durch Körperinteraktion.

Die Installation besteht aus einem Video-Sensor, der die Bewegung von jedem Körperteil der BenutzerInnen erkennt und vier Lautsprechern, die den Sound in Echtzeit erstellen und kontrollieren. Der Klangraum besteht aus einem Archiv von aufgenommenen Gedichten, die der Benutzer / die Benutzerin durch die aktive Teilnahme des Körpers modifizieren und modulieren kann.

Durch die Erforschung der verschiedenen Übereinstimmungen zwischen Körper und Raum, sind die AnwenderInnen in der Lage, ihre eigenen neuen Lautpoesie Kompositionen zu erschaffen.
Nehmen Sie es ernst, oder tun Sie es einfach aus Spaß!

Poo Printer

Fabrizio Lamoncha (ES)

Eine gemeinsame eigenwillige Angewohnheit aller Vögel ist ihre unvermeidliche Punk-Natur auf unsere kostbarsten Habseligkeiten zu scheißen.

Dies ist ein Experiment mit einer Gruppe von männlichen Zebrafinken. Der Autor / Fänger, der eine Art 1984 Big Brother Rolle hat, stellt die Implementierungsrichtlinien für die Umwandlung dieser Gegenkultur Attitüde zu einem marktreifen künstlerischen Produkt. Die Beobachtung dieser Gruppe von nicht brütenden Vögeln in Gefangenschaft und das Experimentieren mit induziertem Verhalten wurde konsequent dokumentiert. Dieses Projekt untersucht in einem hybriden, künstlerischen und wissenschaftlichen Rahmen die physiologischen, mechanischen und sozialen Dynamiken der Vögel in Gefangenschaft in einer simulierten Fabriksumgebung. Das Ergebnis ist der Poo Printer, ein analoger generativer Typografie Drucker, der den Vogelkot als Partikel-Substanz verwendet um langsam das lateinische Alphabeth auf einer großen Papierrolle zu generieren.

Synchronisis

Oliver Kellow (AU)

Synchronisis bietet eine meditative Umgebung, in der zwei TeilnehmerInnen Harmonie durch die Zusammenführung der Atemmuster erfahren können. Das Atemschutzgerät liefert ein Feedback, nicht vom Einzelnen, sondern durch den Vergleich der relativen Konstellationen der beiden TeilnehmerInnen. Die Balance wird selbsterhaltend und somit eine gemeinsame, intime Erfahrung, sobald ein reflexives Muster entsteht.

Wenn die Muster synchron sind pulsieren die Lichter langsam gemeinsam. Auch der Ton harmoniert langsam zu einem pochenden Puls, der durch natürliche harmonische Resonanz hervorgerufen wird – eng aufeinander abgestimmt Wellenformen von ähnlicher Struktur.

Der Akt des Teilens von Atem ist sowohl eine symbolische als auch eine körperliche Erfahrung, die oft in der Mythologie, spirituellen Texten und der Literatur zu finden ist. Dieser wird als Mittel anerkannt, der den Durchgang der Seele oder einer „Essenz“ repräsentiert. Die wirksame bewusste Kontrolle autonomer Funktionen ist auch gängige Praxis in Konzentrations-und Meditationsübungen.

Transparent Sculpture: Passages

Daichi Misawa (JP)

Transparent Sculpture: Passages ist eine Klanginstallation mit Sweet-Spots, die Orientierung durch Multi-Lautsprechern geben. Diese können einen Ton auf einen begrenzten und fernen Hörbereich senden. Die Sweet-Spots implizieren die Existenz einer akustischen Struktur: einer transparenten Plastik.

Kompositionen von Audioaufnahmen von PassantInnen aus verschiedenen Regionen werden als Motiv für die Skulptur verwendet. Dazu gehören die Umgebung der Sprachen, Lieder, das Wetter und die Menschen selbst. Die verschiedenen Regionen entsprechen dem westlichen und den östlichen Teil der Welt. Die Umgebung ist ein kulturelles und musikalisches Produkt, das die Ästhetik eines bestimmten Gebietes darstellt.

Die BesucherInnen erfahren Transparent Sculpture: Passages durch das Durchwandern und Suchen der Skulptur.

You got the Power

Nina Mengin (AT)

Wasser ist eine der wichtigsten natürlichen Ressourcen, die wir haben. Ohne Wasser kann die Menschheit nicht überleben. Wasser ist auch eine wichtige Ressource für globale Industrien. Firmen wie Coca-Cola kaufen Wasserressource, die sie für ihre Produktion nutzen. Die Installation You got the power beschäftigt sich mit der Erhaltung der Natur und stellt die Frage, ob der Glaube an die eigene Fähigkeit und Möglichkeit, Dinge zu verändern, dem Glauben in Märchen gleichkommt.

Die Installation besteht aus einem Sofa, einem Fernseher, der ein Video zeigt, einer Coca-Cola Dose und einem Strohhalm als Schnittstelle.

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THE BIG PICTURE – Exhibition https://ars.electronica.art/thebigpicture/de/2012/08/08/the-big-picture-exhibition/ https://ars.electronica.art/thebigpicture/de/2012/08/08/the-big-picture-exhibition/#comments Wed, 08 Aug 2012 10:00:59 +0000 https://ars.electronica.art/thebigpicture/?p=669 Do/Thu 30. 8. 10:00 – 19:00
Fr/Fri 31. 8. 10:00 – 17:30
Sa/Sat 1. 9. 10:00 – 16:30
So/Sun 2. 9. – Mo/Mon 3. 9. 10:00 – 19:00
Brucknerhaus

Datenvisualisierungsworkshop/Data Visualization Workshop with/mit SEED (US)
Fr/Fri 31. 8. 14:00 – 17:00

Führung/Guided Tour Japan Media Arts in THE BIG PICTURE mit/by Tomoe Moriyama (JP)
So/Sun 2. 9. 14:00 – 15:00

Um erschütterte alte wie hoffnungsvolle neue Weltbilder und die ganz verschiedenen Möglichkeiten, solche „Big Pictures“ auch darzustellen geht es in der zentralen Ausstellung im Brucknerhaus, die sich dem Festivalthema der Ars Electronica 2012 aus allen möglichen Denkrichtungen nähert.

Das Erdbeben im März 2011 und der darauf folgende Supergau im AKW Fukushima haben das Weltbild vieler JapanerInnen schicksalhaft verändert. Das Japan Media Arts Festival präsentiert in der BIG PICTURE Exhibition vier preisgekrönte Arbeiten, die mit der Katastrophe in enger oder loser Verbindung stehen: micro sievert von Jun Yoshihara, Yukihiro Ogawa, Kaoru Chono (JP) sowie Junko und Richard Holbrook (US) ist eine auch für Laien sofort nachvollziehbare Onlinevisualisierung der Strahlungsbelastungen in der Region Kanto.

Bei der Ausbreitung der atomaren Strahlung galt die allgemeine Aufmerksamkeit nicht zuletzt dem Wetter. Seine unablässige Veränderung macht Tunagaru-TENKI von Yoshiyuki Katayama (JP) nachvollziehbar – in Gestalt eines monumentalen Videos, das den Wetterwandel von August 2010 bis Juli 2011 zeigt.

Koichiro Tanaka, Eiji Tanigawa, Seiichi Saito, Masanori Sakamoto und Ken Murayama (JP) stellen mit dem Museum of Me in Form einer Ausstellung die faszinierenden Dynamiken persönlicher Beziehungsnetzwerke etwa auf Facebook dar.

Albtraum oder Realität? Ano-hi kara no Manga/Manga after 3.11. sind überaus ambivalente Cartoons des Manga-Künstlers Kotobuki Shiriagari (JP), der als freiwilliger Helfer im Krisengebiet die volle Tragweite der Tragweite erfasste – und als Cartoonist einer Tageszeitung doch täglich Heiteres abzuliefern hatte.

Syrian people know their way (SY) ist eine mit einer Goldenen Nica in der Kategorie Digitial Communities des Prix Ars Electronica ausgezeichnete Gruppe syrischer Kulturschaffender, die die Bemühungen ihrer Landsleuten um einen demokratischen Wandel in Syrien mit künstlerischem Engagement in verschiedenen Social-Media-Plattformen unterstützen.

Das mit dem Prix Ars Electronica Award of Distinction in der Kategorie Digital Communities prämiierte Dark Glasses.Portrait des Cartoonisten Hexie Farm (CN) ist eine weltweite Onlinekampagne zur Unterstützung des blinden Bürgerrechtlers Chen Guangcheng, der wegen seines Auftretens gegen das brutale behördliche Vorgehen bei der Durchsetzung der Ein-Kind-Politik Chinas inhaftiert wurde.

Mit dem Apertus Open Source Cinema zeigt THE BIG PICTURE ein weiteres Prix-Ars-Electronica-Gewinnerprojekt, das sich dem gemeinschaftlichen Bau einer leistungsfähigen Open-Source-Filmkamera verschrieben hat.

Der legendäre „Man in Black“ steht im Mittelpunkt des Johnny Cash Project von Aaron Koblin und Chris Milk (US): Hunderte Beteiligte haben dafür ihr persönliches Johnny-Cash-Porträt angefertigt und zu diesem kollektiv geschaffenen animierten Musikvideo beigetragen.

Arash und Arman Riahi (AT) vernetzen auf ihrer Plattform Everyday Rebellion Bewegungen und BloggerInnen, die weltweit mit zivilem Ungehorsam und gewaltfrei für Frieden und Demokratie eintreten. Zahlreiche Beispiele inspirieren zu entsprechender persönlicher Aktivität.

Buckminster Fuller’s World Game Lab von Enrique Guitart (AR), Thomas Thurner, Ronald Strasser und Günther Friesinger (AT) greift die „Dymaxion World Map“ des Universalgenies Buckminster Fuller auf. Sie erlaubt u. a. die Darstellung von globalen Migrations-, Menschen-, Güter- und anderen Strömen. In der BIG PICTURE Exhibition wird dieses Weltmodell mit den Einschätzungen und der Expertise der BesucherInnen gespeist und daraufhin stündlich eine Entwicklung der Welt simuliert.

Das renommierte Wissenschafts- und Technikportal Seed (US) versammelt in Zusammenarbeit mit visualizing.org verschiedene herausragende Beispiel dafür, wie kreativ Daten visuell aufbereitet und solchermaßen BIG PICTURES geschaffen werden können.

Die Informationsplattform GeoPulse Beijing, von Michael Badics (AT), Ingrid Fischer-Schreiber (AT) und Yang Lei (CN) am Ars Electronica Futurelab bzw. an der Tsinghua University (CN) zusammen mit cMoDA entwickelt, vermittelt mit u. a. mit visuell aufbereiteten Daten, Karten, Statistiken und Videos eindrücklich, was Mobilität in den Riesenstädten Asiens bedeutet.

Der Internetbrowser Global-Mind-Spirit von Manfred Litzlbauer (AT) kann das global vorhandene spirituelle Bewusstsein in Relation zu vorgegebenen Suchbegriffen in Form einer Karte darstellen, die einem Radarbildschirm ähnelt.

Das komplexe mehrteilige Projekt Tsu-Na-Ga-Ri (japanisch für „Beziehung“) des Miraikan-Museums (JP) fördert ein neues Verständnis der Beziehungen innerhalb des Systems Erde. Die Geo-Palette ist ein Onlinewerkzeug, das die Erstellung von Weltkarten nach persönlichen Interessensschwerpunkten ermöglicht, wofür unter mehreren Hundert Themen und Parametern gewählt werden kann.

Brain Art zeigt die GewinnerInnenprojekte der Brain-Art Competition 2012, die herausragende Visualisierungen von Hirnforschungsdaten prämiiert. Sie stammen von John Van Horn (US), Neda Jahanshad (US), Betty Lee (US), Daniel Margulies (US) und Alexander Schäfer (DE).

Die Welt-Bilder und Bild-Welten von Google Street View und Google Earth zeigen die Sonnen- wie die Schattenseiten des Lebens: einen Traumstrand genauso wie eine Ölpest, Prostituierte am Drogenstrich ebenso wie einen Kuss im urbanen Chaos – die BetrachterInnen haben die Wahl.

Mishka Henner (BE) nutzt Google Street View-Aufnahmen für seine künstlerische Arbeit: No Man’s Land zeigt Straßenprostituierte in Italien; Oil Fields und Cattle Farms sind aus hochaufgelösten Einzelbildern komponierte Zeugnisse von Umweltzerstörung und Ausbeutung.

Hoffnungsvoller stimmt Paris Street View. Dafür hat Michael Wolf (DE) auf Google Bilder gefunden, in denen sehr persönliche Momente festgehalten sind.

Mit dem diesjährigen Festival geht das Ars Electronica Archiv im neuen Look und multimedial online. ExplorARS lädt ein, an einem Multitouch-Tisch Platz zu nehmen und die Geschichte der Ars Electronica anhand von Video-, Bild- und kontextuellem Material zu entdecken.

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Interface Cultures – Interface Cuisine https://ars.electronica.art/thebigpicture/de/2012/08/08/interface-cultures-interface-cultures/ https://ars.electronica.art/thebigpicture/de/2012/08/08/interface-cultures-interface-cultures/#comments Wed, 08 Aug 2012 09:54:50 +0000 https://ars.electronica.art/thebigpicture/?p=255 Fr/Fri 31. 8. 10:00 – 17:30
Sa/Sat 1. 9. 10:00 – 16:30
So/Sun 2. 9. – Mo/Mon 3. 9. 10:00 – 19:00
Brucknerhaus]]>
Opening Do/Thu 15:00
Do/Thu 30. 8. 10:00 – 19:00
Fr/Fri 31. 8. 10:00 – 17:30
Sa/Sat 1. 9. 10:00 – 16:30
So/Sun 2. 9. – Mo/Mon 3. 9. 10:00 – 19:00
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Inspiriert von den Verbindungslinien zwischen Kunst und Kochen heißt die Schau des Linzer Studiengangs Interface Cultures dieses Jahr Interface Cuisine. Kochen und Kunstschaffen nehmen ausgesuchte Zutaten, vermischen und vermengen sie zu Kreationen, die vertraut und zugleich exotisch geprägt sind. Die verschiedenen im Studiengang vertretenen Kulturen sind die Ingredienzien, die den Interface-Cultures-Studierenden an der Kunstuniversität Linz als Gussform für ihre Werke dienen. Sie selbst stammen aus verschiedenen Ländern und Kulturen. Durch den Austausch mit anderen entsteht ein dynamisches kulturelles Mashup. Es kommt zu einer Verschmelzung und Vermengung der Kulturen, aus der unerwartete Verbindungen, schöpferische Mutationen und neuartige Interfacelösungen hervorgehen.

Kuratiert von Christa Sommerer, Laurent Mignonneau, Martin Kaltenbrunner, Michaela Ortner, Marlene Hochrieser, Georg Russegger

Arbeiten

230312 Qrmovie

whoun / Juan Cedenilla (ES)

230312: QRmovie ist eine interaktive Installation, die einen Film zeigt, der durch QR-Codes angesteuert wird. Der Benutzer / Die Benutzerin sieht, wie sich das Bild eines QR Codes zu einem neuen Bild verwandelt. Durch die Verwendung eines Mobiltelefons, elektronischen Tablets oder eines anderen QR Lese-Geräts kann man auf die Hyperlinks zugreifen, die kurze Sequenzen des verlinkten Films zeigen.

Hyperlinks sind Verweise auf Daten, sie führen uns von einem virtuellen Ort zum anderen, lassen uns in diesem Raum hin- und herspringen um mehr Informationen zu bekommen

Ein Film jedoch ist linear, ein Bild folgt dem nächsten. Die Bilder sind räumlich gordnet damit der Zuseher / die Zuseherin zuerst das erste, dann das zweite und das dritte sieht. 230312: QRmovie vergleicht und kontrastiert die Begriffe „linear“ und „nicht-linearen“, und verwandelt die Nichtlinearität der Hyperlinks in etwas linear wie ein Film.

Ametropia

Havi Navarro (ES)

Ametropia ist eine interaktive Videoinstallation, in der ein Text im Stil einer Optiker-Sehtafel angezeigt wird. Die Schriftgröße skaliert abhängig vom Abstand zwischen dem Besucher / der Besucherin und dem Text. Wenn sich der Leser / die Leserin dem Text nähert werden die Ontotypes am Display kleiner. Der Wunsch, den Text vollständig zu lesen, wird unbefriedigt bleiben. Im Spielen mit den sensorischen Erwartungen zielt *Ametropia* auf einen Moment der Reflexion der TeilnehmerInnen im Zugang zur Kunst ab.

Budapest Farmers Hack

Peter Eszes (HU)

Dieses Projekt zielt darauf ab die Nutzung von ungenutzten Gärten zu initiieren, Umweltdaten zu liefern und den NutzerInnen Feedback zu geben. Mit Hilfe von Open-Source-Technologien werden Sensoren gebaut, mit dem Internet verbunden und liefern somit 24-Stunden Infos. Die Sensoren geben Daten über Luftfeuchtigkeit, Temperatur und die Lichtmenge aus. Ein Alarm wird ausgelöst, wenn die Luftfeuchtigkeit oder die Temperatur zu niedrig oder zu hoch ist. Zusätzliche Daten von den NutzerInnen (Höhe der Pflanzen, Menge an Arbeit, etc.) über jeden Garten, geben Auskunft über die Geschichte, Datenvisualisierung und welche Frucht am besten wächst. Durch die Nutzung sozialer Netzwerke verbinden wir Menschen, die gerne einen Garten hätten, mit Menschen, die einen unbenutzten Garten haben. Die gesammelten Daten werden dazu verwendet den richtigen Garten auszuwählen.

Error Stage in Five Layers

Lenka Klimesova (CZ), Maja Stefancikova (CZ)

Die Installation besteht aus vier Videos, die die BesucherInnen umgibt und mit ihnen kommunizieren. Die Videos erinnern an eine theatralischen Szene, inspiriert von der aristotelischen Tragödie, in der die ZuschauerInnen sich selbst als einen Teil der Cross-Punkt-Kommunikation wiederfinden. Die Autorinnen haben ein theatralisches Umfeld als Metapher für die Kunstszene gewählt: Die Suche nach einem Ort in der Szene im Bezug auf die Urheberschaft und Casting der Rollen-einschließlich der Rolle der ZuschauerInnen, die Leitungsrolle und die Rolle der Autorin / des Autors, der KritikerInnen und KuratorInnen. Die Katharsis der BesucherInnen, wenn überhaupt, ist die endgültige Wirkung des Kunstwerks, die Fähigkeit der ZuseherInnen wahrzunehmen, zu genießen und das Kunstwerk zu reflektieren. Die Hauptprotagonistinnen sind die Autorinnen selbst, die zum Prozess der Schöpfung Stellung nehmen, jedoch zur gleichen Zeit, mit der überbewussten Stimme konfrontiert werden, die ihr Selbstbewusstsein und ihre Kreativität verunsichern. Die Totale und die Nahaufnahme werden verwendet um zwischen dem Ich und dem Über-Ich zu unterscheiden.

Eyeverse

Chiara Esposito (IT), Maruska Polakova (CZ)

Eyeverse ist ein Parallel-Universum. Sein Sternenhimmel wird durch Angiographie –Fotografien generiert. Diese machen pathologische Veränderungen sichtbar, die durch proliferative diabetische Retinopathie in den Augen entstehen.
Eyeverse ist eine dynamische und sich verändernden Umwelt. Die endgültige Form, in die sie sich entwickeln wird, ist unbekannt, so auch die Dauer. Sie ist verbunden mit dem Leben von einer der Autorinnen und dem medizinischen Zustand ihrer Augen, der nicht abzusehen ist.

In der Ausstellung sind die BesuchInnen eingeladen mehrdimensionale, wechselnde Räume und himmlischen Formationen, sowie die medizinischen Bilder, aus denen diese stammen zu erleben, was den Kern dieses Kunstwerks, nämlich Transformation unterstreicht. Jeder von uns hat diese Macht als Individuum – die Macht, unsere Ängste zu verwandeln. Die Macht, die Tränen in makellose, schimmernde Diamanten umzuformen. Die Macht, unsere tiefsten Alpträume in schönes Lächeln, Bilder, Formen oder Wörter, die andere inspirieren können, umzugestalten. Oder einfach nur die Welt zu einem schöneren Ort zu machen und unsere Ängste loszulassen.

File Món

Cesar Escudero (ES)

Über das Bild zu sprechen bedeutet über sinnvolle Flächen, interpretierbare Karten, die die Welt repräsentieren, zu sprechen.

Die technische Reproduktion dieser Bilder wird uns heute als einfaches Sichtbarmachen mit Hilfe von Bildschirmen via Fernsehen und Internet in einem kontinuierlichen und unaufhaltsamen Fluss, präsentiert.

Unsere Position als ZuschauerIn platziert uns in einem Meer von Information und Desinformation, das die Ablehnung auf der einen Seite, auf der anderen Entfremdung und Konformität bewirkt.

Das Projekt beschäftigt sich mit dieser Unempfindlichkeit gegenüber der Repräsentation und der Prädisposition, nichts zu glauben, was wir sehen.

File_món ist eine Bilderserie, die auf dem Computer-Desktop entstanden ist. Vom Internet heruntergeladene Bilder werden als Hintergrund benutzt und mit Ikons und Dateien neu arrangiert. Der Computerbildschirm wird als Leinwand für eine kritische Collage verwendet. Es bewertet das Potential zur Schaffung neuer Bilder auf dem Computer ohne Verwendung von Image-Authoring-Software.

Fleischwolf

Ivan Petkov (BG)

Fleischwolf ist eine interaktive Klanginstallation in Form eines Fleischwolfs, montiert auf einem massiven Holztisch. Beim Betätigen der Kurbel breitet sich ausgehend von der Maschine ein Klang, der zunächst einer sehr tiefen Bassstimme ähnelt, aus. Wenn die Drehung immer intensiver und schneller wird, ändern sich auch die Charakteristika des Klanges. Bei einer bestimmten Geschwindigkeit lässt die Stimme einen Babyschrei erkennen. Doch aufgrund der Konstruktion des Fleischwolfes, ist die Beibehaltung dieses Sounds bzw. der Geschwindigkeit schwierig. Somit ist es vom Benutzer oder der Benutzerin abhängig ob dieser Schrei je hörbar wird.

Die Arbeit ist ein Experiment im Kontext der Medienpsychologie und der interaktiven Kunst. Obwohl sie aus ganz bestimmten verbundene Elemente besteht, ist die transportierte Nachricht von den Erfahrungen und Hintergründen jedes einzelnen Besuchers oder Besucherin bestimmt.

How do you do?

Roswitha Angerer (AT), Onur Sönmez (TR)

„Leben ist naturgemäß niemals leicht. Aus vielerlei Gründen, vor allem aus Gewohnheit, tut man fortgesetzte Dinge, die das Dasein verlangt. Freiwilliges Sterben hat zur Voraussetzung, dass man wenigstens instinktiv das Lächerliche dieser Gewohnheit erkannt hat, das Fehlen jedes tiefen Grundes zum Leben, die Sinnlosigkeit dieser täglichen Betätigung, die Nutzlosigkeit des Leidens.“ (Albert Camus – Der Mythos von Sisyphos)

Was ist wenn Sie ein einfaches, nützliches Gerät, zum Beispiel einen Wasserkocher, mit einer Erinnerungsfunktion haben. Dieser Sie nach dem tiefen Sinn Ihrer Existenz fragt und je nach Ihrer Antwort eine Geste, einen höflichen Ausweg empfiehlt?

Die Hand in der Arbeit How Do You Do? schlägt Ihnen eine unberechenbare lebensverändernde Erfahrung vor, von einem möglichen Tod bis zu einfachen Brandwunden an der Hand, von Herzrhythmusstörungen bis zu Muskelkontraktionen.

Jason Shoe

Jaak Kaevats (EE), Onur Sönmez (TR)

Das Nutzen von quantifizierten persönlichen Daten ist ein gemeinsames Ritual des zeitgenössischen Lebens geworden. Inhärente menschliche Aktivitäten wie Laufen, Schlafen oder Essen werden auf destillierte sensorische Daten wie Kilometern, Stunden oder Kalorien reduziert und in sozialen Netzwerken gemeinsam genutzt.

Das Jason Shoe Experiment wird mit einer Flasche Wasser, die mit einem Servo als Antrieb ausgestattet ist, durchgeführt und simuliert die Muster eines realen menschlichen Laufs um den weit verbreitete Nike+ Laufsensor zu täuschen. Das Setup erzeugt eine optimierte und angepasste alternative Realität ohne tatsächliches Laufen. Durch das Finden neuer Wege der Nutzung bereits existierender sensorischer Schnittstellen, versuchen wir neue Grenzen der Wirklichkeit zu finden und erforschen deren Interaktion innerhalb des existierenden kulturellen Kontexts.

Die Realität ist nicht überzeugend ohne gemessene und veröffentlichte Beweise. Niemand bezweifelt die Genauigkeit der schwankenden Wirklichkeit solange die objektive Qualität der Messung durch ein allgemein anerkanntes Wert-System garantiert wird.

Made with Love

Veronika Krenn (AT)

Stricken war es gewohnt ein romantisches Image zu enthalten, eine Frau sitzend vor dem Kamin ihre Hände in einer gleichmäßigen auf- und abwärts Bewegung. Mit dem Akt des Strickens folgen wir unseren natürlichen Instinkten warme und gemütliche Kleidung für die Menschen, die wir lieben, herzustellen. In den 30ern stellten handgemachte Strickereien ein Sozialen Status dar. Einen Pullover zu tragen zeigte, dass der Mann bereits vergeben war, er genug Geld und dass er ihr wichtig ist und sie sich um ihn sorgt. Die Industrialisierung, Strickmaschinen, die in die Höhe schießenden Wollpreise und die feministische Einstellung haben ihren Teil dazu beigetragen um Sticken als ein unrespektiertes Hobby abzustempeln.

Kann das romantische Image in maschinell- und massenerzeugte Strickprodukte zurück gebracht werden?

Eine Umarmung ist eine Form von körperlicher Intimität und weist auf Vertrautheit, Liebe oder Freundschaft hin. Es ist eine nonverbale Kommunikation, ein romantischer Austausch, sowie das Stricken für jemanden. Die interaktive Strick Installation „Made with Love“ animiert die BesucherInnen seinen BegleiterIn zu umarmen damit die Strickmühle in Gang gesetzt wird.

Photo by Sarah Wimmer

Magic Circle

Andrea Suter (CH)

Die magic circle Theorie wird innerhalb der Spieleentwicklung verwendet.

Sie steht für die Idee eines magischen Kreis, den die TeilnehmerInnen angeblich nicht verlassen können. Die Theorie leitet sich ab von einem Ammenmärchen über ein Huhn, das nicht in der Lage ist, den Kreis, der um dieses herum gezogen wird, zu verlassen.

Die Video-Arbeit von Andrea Suter testet die Wahrheit der Legende.

Monolith

Maša Jazbec (SI)

Die TeilnehmerInnen sind Gegenstand von Monolith. Wenn wir mit Monolith konfrontiert werden ergeben sich Fragen über uns selbst, unsere Herkunft und darüber, wo die Evolution uns in naher Zukunft hinführen wird. Neue Technologien verwandeln kulturell unsere Wahrnehmung des menschlichen Körpers von einem natürlichen sich selbst regulierenden System zu einem künstlich kontrollierten und elektronisch transformierten Objekt. Die Installation reflektiert die Beziehung zwischen dem Menschen, dem Bildschirm und der virtuellen Welt. Sie präsentiert digitale Technologie als eine Invasion, die unsere Kultur, unsere Existenz und unsere Wahrnehmung der Welt verändert hat.

Wenn wir den Raum des Monolithen betreten, wird unser Bildnis absorbiert und in eine digitale Einheit transformiert, fließend in den nächsten evolutionären Schritt. Auf der einen Seite sind wir mit der Tatsache konfrontiert, dass menschliche Gedanken und das menschliche Leben durch etwas Unmenschliches verwandelt werden. Auf der anderen Seite bezieht sich die Evolution nicht nur auf die physische Form, sondern auch auf die Transformation des Bewusstseins und der Menschheit. Der Einstieg in die virtuelle Realität passiert in Echtzeit, und wir sind gleichzeitig in zwei Welten. Es ist nur das Bewusstsein, das sich in die virtuelle Welt begibt, während der Körper in der realen Welt und Zeit bleibt.

Sound support: Ulrich Brandstätter

Morimo

Justyna Zubrycka (PL)

Das Projekt zielt darauf ab eine Plattform für den musikalischen Ausdruck anzubieten, und zwar mit einem Schwerpunkt auf die taktilen Eigenschaften von Klang. Neben dem Hören kann der menschliche Körper Töne auch als haptische Empfindungen wahrnehmen, von subtilen Schwingungen bis zum Zittern. Morimo ist eine Gebärmutter-ähnliche Oberfläche, mit der Sie dieses Phänomen als sinnlich ästhetische Komposition erleben können. Der Zuhörer / die Zuhörerin taucht in akustische Wellen mit verschiedenen Frequenzen ein, meist am Rande des Hörbaren.

Dieses Projekt wurde in der Studienrichtung Interface Cultures an der Kunstuniversität Linz entwickelt und als Diplomarbeit an der Abteilung Industrial Design, Akademie der Bildenden Künste in Krakau fertiggestellt.

Music: Miron Grzegorkiewicz (How How)

Poetry in Form of Movement

Alberto Boem (IT)

Der italienische Dichter Giorgio Caproni sagte, dass DichterInnen wie Bergleute sind, die in der Welt graben um eine universelle Bedeutung zu finden.

In dieser Installation sind die BesucherInnen eingeladen eine virtuelle Fundgrube von Tönen und Worten zu erkunden um persönliche und intime Bedeutungen und Erfahrungen zu erschaffen. Das hier vorgestellte System, das verbale und gestische Performance verbindet, ist ein unsichtbares und ungreifbares Auditory Interface für Echtzeit-Sound-Poesie durch Körperinteraktion.

Die Installation besteht aus einem Video-Sensor, der die Bewegung von jedem Körperteil der BenutzerInnen erkennt und vier Lautsprechern, die den Sound in Echtzeit erstellen und kontrollieren. Der Klangraum besteht aus einem Archiv von aufgenommenen Gedichten, die der Benutzer / die Benutzerin durch die aktive Teilnahme des Körpers modifizieren und modulieren kann.

Durch die Erforschung der verschiedenen Übereinstimmungen zwischen Körper und Raum, sind die AnwenderInnen in der Lage, ihre eigenen neuen Lautpoesie Kompositionen zu erschaffen.
Nehmen Sie es ernst, oder tun Sie es einfach aus Spaß!

Poo Printer

Fabrizio Lamoncha (ES)

Eine gemeinsame eigenwillige Angewohnheit aller Vögel ist ihre unvermeidliche Punk-Natur auf unsere kostbarsten Habseligkeiten zu scheißen.

Dies ist ein Experiment mit einer Gruppe von männlichen Zebrafinken. Der Autor / Fänger, der eine Art 1984 Big Brother Rolle hat, stellt die Implementierungsrichtlinien für die Umwandlung dieser Gegenkultur Attitüde zu einem marktreifen künstlerischen Produkt. Die Beobachtung dieser Gruppe von nicht brütenden Vögeln in Gefangenschaft und das Experimentieren mit induziertem Verhalten wurde konsequent dokumentiert. Dieses Projekt untersucht in einem hybriden, künstlerischen und wissenschaftlichen Rahmen die physiologischen, mechanischen und sozialen Dynamiken der Vögel in Gefangenschaft in einer simulierten Fabriksumgebung. Das Ergebnis ist der Poo Printer, ein analoger generativer Typografie Drucker, der den Vogelkot als Partikel-Substanz verwendet um langsam das lateinische Alphabeth auf einer großen Papierrolle zu generieren.

Synchronisis

Oliver Kellow (AU)

Synchronisis bietet eine meditative Umgebung, in der zwei TeilnehmerInnen Harmonie durch die Zusammenführung der Atemmuster erfahren können. Das Atemschutzgerät liefert ein Feedback, nicht vom Einzelnen, sondern durch den Vergleich der relativen Konstellationen der beiden TeilnehmerInnen. Die Balance wird selbsterhaltend und somit eine gemeinsame, intime Erfahrung, sobald ein reflexives Muster entsteht.

Wenn die Muster synchron sind pulsieren die Lichter langsam gemeinsam. Auch der Ton harmoniert langsam zu einem pochenden Puls, der durch natürliche harmonische Resonanz hervorgerufen wird – eng aufeinander abgestimmt Wellenformen von ähnlicher Struktur.

Der Akt des Teilens von Atem ist sowohl eine symbolische als auch eine körperliche Erfahrung, die oft in der Mythologie, spirituellen Texten und der Literatur zu finden ist. Dieser wird als Mittel anerkannt, der den Durchgang der Seele oder einer „Essenz“ repräsentiert. Die wirksame bewusste Kontrolle autonomer Funktionen ist auch gängige Praxis in Konzentrations-und Meditationsübungen.

Transparent Sculpture: Passages

Daichi Misawa (JP)

Transparent Sculpture: Passages ist eine Klanginstallation mit Sweet-Spots, die Orientierung durch Multi-Lautsprechern geben. Diese können einen Ton auf einen begrenzten und fernen Hörbereich senden. Die Sweet-Spots implizieren die Existenz einer akustischen Struktur: einer transparenten Plastik.

Kompositionen von Audioaufnahmen von PassantInnen aus verschiedenen Regionen werden als Motiv für die Skulptur verwendet. Dazu gehören die Umgebung der Sprachen, Lieder, das Wetter und die Menschen selbst. Die verschiedenen Regionen entsprechen dem westlichen und den östlichen Teil der Welt. Die Umgebung ist ein kulturelles und musikalisches Produkt, das die Ästhetik eines bestimmten Gebietes darstellt.

Die BesucherInnen erfahren Transparent Sculpture: Passages durch das Durchwandern und Suchen der Skulptur.

You got the Power

Nina Mengin (AT)

Wasser ist eine der wichtigsten natürlichen Ressourcen, die wir haben. Ohne Wasser kann die Menschheit nicht überleben. Wasser ist auch eine wichtige Ressource für globale Industrien. Firmen wie Coca-Cola kaufen Wasserressource, die sie für ihre Produktion nutzen. Die Installation You got the power beschäftigt sich mit der Erhaltung der Natur und stellt die Frage, ob der Glaube an die eigene Fähigkeit und Möglichkeit, Dinge zu verändern, dem Glauben in Märchen gleichkommt.

Die Installation besteht aus einem Sofa, einem Fernseher, der ein Video zeigt, einer Coca-Cola Dose und einem Strohhalm als Schnittstelle.

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THE BIG PICTURE Cinema – Q&A mit/with Sebastian Frisch https://ars.electronica.art/thebigpicture/de/2012/08/08/the-big-picture-cinema-qa-mitwith-sebastian-frisch/ Wed, 08 Aug 2012 08:51:13 +0000 https://ars.electronica.art/thebigpicture/?p=681 Brucknerhaus]]> Q&A mit/with Sebastian Frisch (Whisper Down The Lane / DE)
Fr/Fri 31. 8. 17:00 – 17:30
Brucknerhaus

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THE BIG PICTURE Cinema – Q&A mit/with Joe Davis (US) und Peter Sasowsky (US) https://ars.electronica.art/thebigpicture/de/2012/08/08/the-big-picture-cinema-qa-mitwith-peter-sasovsky/ Wed, 08 Aug 2012 08:48:28 +0000 https://ars.electronica.art/thebigpicture/?p=678 Brucknerhaus]]> Q&A mit/with Joe Davis (US) und/and Peter Sasowsky (Heaven + Earth + Joe Davis / US)
Sa/Sat 1. 9. 15:30 – 16:00
Brucknerhaus

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THE BIG PICTURE Cinema https://ars.electronica.art/thebigpicture/de/2012/08/08/the-big-picture-cinema/ Wed, 08 Aug 2012 08:46:51 +0000 https://ars.electronica.art/thebigpicture/?p=676 Fr/Fri 31. 8. 10:00 – 17:30
Sa/Sat 1. 9. 10:00 – 16:30
So/Sun 2. 9. – Mo/Mon 3. 9. 10:00 – 19:00
Brucknerhaus]]>
THE BIG PICTURE Cinema
Do/Thu 30. 8. 10:00 – 19:00
Fr/Fri 31. 8. 10:00 – 17:30
Sa/Sat 1. 9. 10:00 – 16:30
So/Sun 2. 9. – Mo/Mon 3. 9. 10:00 – 19:00
Brucknerhaus

Q&A mit/with Peter Sasovsky (Heaven + Earth + Joe Davis / US)
Sa/Sat 1. 9. 15:30 – 16:00
So/Sun 2. 9. 15:30 – 16:00

Q&A mit/with Sebastian Frisch (Whisper Down The Lane / DE)
Fr/Fri 31.8. 13:00 – 13:30
Sa/Sat 1. 9. 17:00 – 17:30

Das BIG PICTURE Cinema zeigt Filme, die im Wortsinn unnachahmliche Welt-Bilder schaffen und/oder Menschen in den Mittelpunkt rücken, die mit ihrer Arbeit auf verblüffende und inspirierende Weise Grenzen überschreiten und damit neue Sichtweisen ermöglichen.

Heaven + Earth + Joe Davis von Peter Sasowsky (US) ist ein Porträt des faszinierenden Wissenschaftlers, Forschers und Künstlers Joe Davis (US), der konsequent alle akademischen Grenzen ignoriert und künstlerische Praxis nahtlos mit wissenschaftlicher Arbeit verbindet. Bei der Ars Electronica 2012 wird er einmal mehr für eine herausragende Arbeit (in diesem Jahr: bacterial radio) ausgezeichnet. Zu seinen Experimenten und Verdiensten gehört unter anderem, die Vaginalkontraktionen von Balletttänzerinnen zur Kommunikation mit Außerirdischen im All genutzt, Lyrik in DNA übersetzt und eine Skulptur zur Rettung der Welt geschaffen zu haben.

19.000 Menschen aus 160 Nationen haben am 10.10.2010 Episoden, Ereignisse und Momente aus ihrem Leben filmisch dokumentiert und sie als Elemente für das bislang größte kollaborative Filmprojekt der Geschichte zur Verfügung gestellt. One Day on Earth von Kyle Ruddick (US) verbindet die weltweit simultan stattfindenden Tragödien, Triumphe, tragischen Konflikte wie auch Momente der Liebe zu einem „Big Picture“ der Menschheit.

In Passage 2011 dokumentiert Christian Schoen (DE) die irrwitzige Reise zweier Künstler über die Alpen zur Biennale in Venedig: In einer dreiwöchigen regen- und schneereichen Tortur haben die beiden Künstler Wolfgang Aichner und Thomas Huber (DE) ein selbst gebautes Boot u. a. über den mehr als 3.000 m hohen Schlegeisgletscher in den Alpen gehievt.

Mit Whisper Down The Lane hat eine Gruppe Salzburger StudentInnen um Sebastian Frisch (DE) die in vielen afrikanischen Staaten kursierenden Halbwahrheiten und Gerüchte über HIV und AIDS aufgegriffen. An den Folgen der Informationsdefizite leiden vor allem Frauen und Kinder. Der Film ist Teil einer sensiblen Bewusstseinsbildungskampagne.

Unzufrieden mit der österreichischen Berichterstattung über den Arabischen Frühling reist die Schülerin Agnes Aistleitner (AT) – u19-Preisträgerin des Prix Ars Electronica 2012 – auf eigene Faust nach Ägypten, um für ihr Video State of Revolution selbst auf der Straße und auf Märkten Gespräche zu führen und sich ein eigenes Bild zu machen.

Der immer noch aktuelle konsumkritische Animationskurzfilm This is a Recorded Message von Jean-Thomas Bedard (CA) mit Musik des Komponisten Alain Clavier (CA) aus den 1970er-Jahren ist Programmbestandteil auch der Großen Konzertnacht.

Ein Schwerpunkt des BIG PICTURE Cinema ist dem bahnbrechenden kanadischen Experimentalfilmkünstler Arthur Lipsett (1936–1986) gewidmet, der mit seinen akribisch montierten, collageartigen Kurzfilmen Regisseure wie Stanley Kubrick und George Lucas prägend beeinflusste. Die Avantgardearbeit Very Nice, Very Nice besticht mit dem Zusammenspiel von Fotografie und Sound, Trip Down Memory Lane als mit kuriosen Schlagzeilen aus 50 Jahren arbeitendes explosives Remake der Vergangenheit. 21-87 gilt als Lipsetts Meisterwerk, das auf sehr spirituelle Weise den Einzelnen in den Mittelpunkt stellt.

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Führung/Guided Tour Japan Media Arts in THE BIG PICTURE mit/by Tomoe Moriyama (JP) https://ars.electronica.art/thebigpicture/de/2012/08/08/fuhrungguided-tour-japan-media-arts-in-the-big-picture-mitby-tomoe-moriyama-jp/ Wed, 08 Aug 2012 08:29:50 +0000 https://ars.electronica.art/thebigpicture/?p=674 So/Sun 2. 9. 14:00 – 15:00
Brucknerhaus

Tomoe Moriyama (JP), Medienkunstkuratorin, führt durch die THE BIG PICTURE – Exhibition.

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