Durch einen öffentlichen Aufruf werden InnovatorInnen und MacherInnen aus der ganzen Welt eingeladen, sich für den Future Innovators Summit zu bewerben und eine oder einer von insgesamt 24 „Katalysatoren des Wandels“ zu werden.
Beim diesjährigen Ars Electronica Festival dreht sich alles um die Frage „what it takes to change“ und welche Voraussetzungen und Rahmenbedingungen es braucht, damit gesellschaftliche Innovation und Erneuerung nicht nur gedeihen, sondern auch Wirkung entfalten können. Antworten auf diese Frage sollen aus allen möglichen Disziplinen, aus Kunst und Wissenschaft und natürlich aus aller Welt kommen. Es geht dabei nicht so sehr um die häufig gestellte Frage danach, wie unsere Zukunft wohl aussehen wird, sondern vielmehr darum, wie wir dorthin kommen und wer genau diese neuen Wege und Strategien erkunden könnte.
Genau aus diesem Grund hat sich Ars Electronica mit Hakuhodo – die zweitgrößte Werbeagentur Japans – und der ITU (International Telecommunication Union) Telecom zusammengetan und den Future Innovators Summit ins Leben gerufen. Worum es dabei geht, wer die ProtagonistInnen sein werden und wie der Summit ablaufen wird, hat uns Hideaki Ogawa (Mitglied im Ars Electronica Futurelab) verraten, der das Konzept des Future Innovators Summit maßgeblich mitentwickelt hat.
Golan Levin, amerikanischer Künstler und Professor an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh, wird einer der Mentoren und Experten beim Future Innovators Summit sein.
Hallo Hide! Was wird während des Ars Electronica Festivals im Rahmen des Future Innovators Summits gemacht?
Hideaki Ogawa: Neben einer breiten Palette an Vorträgen, Präsentationen und Ausstellungen, wird es eine Art Taskforce geben, die aus insgesamt 24 „Katalysatorinnen und Katalysatoren des Wandels“ gebildet wird. Das sind sozusagen die Macherinnen und Macher von morgen, die vier Tage, von Do 4.9.2014 bis So 7.9.2014, zusammen verbringen werden, ihre Ideen und Projekte präsentieren und gemeinsam darüber diskutieren werden, was es braucht, um Kreativität nicht nur zu ermöglichen, sondern darüber hinaus auch ganz konkret wirksam werden zu lassen.
Joachim Sauter von Art + Com in Berlin wird ebenfalls als Experte beim Future Innovators Summit fungieren. (Credit: Fraser Macedo)
Wer kann an diesem Summit teilnehmen?
Hideaki Ogawa: Es wird ein Gipfeltreffen werden, bei dem erfahrene ExpertInnen auf junge UnternehmerInnen, SozialaktivistInnen, TechnikerInnen und WissenschaftlerInnen, KünstlerInnen und DesignerInnen treffen, um Ideen und Know-how untereinander auszutauschen und sich gegenseitig zu inspirieren. Aus diesem Grund machen wir auch einen öffentlichen Aufruf und laden InnovatorInnen und MacherInnen aus der ganzen Welt ein, sich für den Future Innovators Summit zu bewerben und eine oder einer von insgesamt 24 „Katalysatoren des Wandels“ zu werden und gemeinsam mit anderen innovativen und kreativen Köpfen zu diskutieren. Während des Festivals ist dann natürlich auch das Publikum eingeladen, sich an den Diskussionen zu beteiligen.
Hiroshi Ishii vom MIT Medialab in Boston wird auch seine Erfahrungen und sein Wissen mit den Future Innovators teilen. (Credit: Joi Ito)
Welche ExpertInnen werden daran teilnehmen?
Hideaki Ogawa: Erfahrene Fachleute aus den unterschiedlichen Bereichen werden ihre Erfahrungen mit den jungen InnovatorInnen oder NewcomerInnen teilen und sie beraten. Unter den MentorInnen befinden sich beispielsweise Robert Madelin, Generaldirektor der GD-Connect in Brüssel, Hiroshi Ishii vom MIT Medialab in Boston, Joachim Sauter von Art + Com in Berlin und Golan Levin, ein amerikanischer Künstler und Professor an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh.
Was ist das besondere am Future Innovators Summit?
Hideaki Ogawa: Momentan gibt es unzählige Veranstaltungen und Versammlungen für junge UnternehmerInnen und Start-ups. Es werden derzeit auch viele Hackathons, Game-Jams und ähnliches geplant, bei dem sich eine junge Gemeinschaft von ProgrammiererInnen und EntwicklerInnen trifft und austauscht. Das gleiche gilt auch für Festivals junger KünstlerInnen und Konferenzen von jungen SozialaktivistInnen.
Was sie alle gemeinsam haben, ist eine spannende und inspirierende Atmosphäre. Sie haben meist jedoch eine gewisse Exklusivität, die es schwer macht, als Außenstehender daran teilzunehmen.
Noch überraschender ist, dass es kein einziges Event gibt, bei dem diese inspirierenden Talente, MacherInnen und InnovatorInnen zusammentreffen, um über die Grenzen ihrer Disziplinen hinaus miteinander zu reden und zu arbeiten. Genau so ein Crossover ist aber, was wir suchen!
Auch der Generaldirektor der GD-Connect in Brüssel, Robert Madelin, wird als Mentor sein Wissen mit den Future Innovators teilen. (Credit: Security & Defence Agenda)
Welche Aufgaben werden die Future Innovators am Festival haben?
Hideaki Ogawa: Jede und jeder präsentiert den anderen TeilnehmerInnen ihre oder seine eigenen Ideen und Projekte und bekommt ein Feedback darauf. Darüber hinaus nehmen alle an Workshops teil bzw. gestalten diese selbst. Beraten und unterstützt werden sie dabei stets von renommierten ExpertInnen.
Wie werden die Meetings der Future Innovators aussehen?
Hideaki Ogawa: Es wird sechs Gruppen mit jeweils vier TeilnehmerInnen geben und jede einzelne Gruppe wird an einem zweitägigen Programm mitmachen, bei dem es täglich ein gemeinsames Frühstück, Workshops, eine Tea-Parties und Treffen mit ExpertInnen auf dem Programm stehen.
Das Future Innovators Frühstück wird am C-Square stattfinden.
Noch ein paar Details dazu?
Hideaki Ogawa: Es beginnt jeden Tag mit dem „Future Innovators Frühstück“, bei dem jeweils acht InnovatorInnen aus zwei Gruppen ihre Ideen und Projekte in kurzen 5-Minuten-Pitches präsentieren. Die anderen TeilnehmerInnen bringen dann ihr Feedback ein und es folgt eine offene Diskussion, an der sich auch das Publikum beteiligen kann. Stattfinden wird das Ganze am sogenannten C-Square, dem Sparkassenplatz bei der Arkade (Anmerkung: ein Einkaufszentrum in der Linzer Innenstadt).
Nach dem Frühstück treffen sich die InnovatorInnen an ihren Arbeitsplätzen, die sie während des Festivals in Klassenzimmern des akademischen Gymnasiums Linz einrichten können. Dort wird sozusagen ihre Basis sein. Dort können sie sich auf Projekte vorbereiten und miteinander austauschen. Auch das Publikum kann sie dort jederzeit besuchen.
Am Nachmittag findet dann jeden Tag eine Tea-Party statt, die quasi das gleiche Format wie das Frühstück haben wird. Die Tea-Party findet auf der Dachterrasse des Hotels „Schwarzer Bär“ statt, die somit ein zentraler Ort des Festivals sein wird. Bei diesem Treffen werden die Ergebnisse der Gruppen präsentiert und diskutiert.
Zusätzlich wird es von Zeit zu Zeit auch noch Workshops und Symposien geben. Diese werden entweder von den Future Innovators selbst gehalten, bei denen sie ihre eigenen Erfahrungen und ihr Know-How teilen oder sie werden von namhaften Experten für die TeilnehmerInnen gehalten, bei denen sie von deren Erfahrung und Wissen profitieren können.
Hideaki Ogawa
Hideaki Ogawa (JP / AT) ist Künstler, Kurator und Forscher auf dem Gebiet von Kunst, Technologie und Gesellschaft. Er ist Mitglied im Ars Electronica Futurelab und hat viele künstlerische Projekte für die Forschung, Festivals und auch Ausstellungen in der Ars Electronica realisiert. Er ist auch Vertreter und künstlerischer Leiter der Medienkünstlergruppe „ho“.
Wollen auch Sie einer/eine der 24 TeilnehmerInnen am Future Innovators Summit werden? Dann bewerben Sie sich bis 31. Juli unter https://ars.electronica.art/c/future-innovators-summit/, indem Sie einen kurzen Lebenslauf und ein fünfminütiges Video hochladen, auf dem Sie Ihre Ideen für das, was es aus Ihrer Sicht zur Veränderung braucht, vorstellen und Ihre Motivation, warum Sie am Future Innovators Summit teilnehmen wollen, begründen.